Silber: Das Bild hellt sich leicht auf, trotzdem ist Vorsicht geboten!
16.10.2018 | Florian Grummes
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Auf dem logarithmischen Tageschart konnte der Silberpreis seit Ende September zumindest eine Erholung auf den Weg bringen. Bislang reichte diese bis an die 50-Tagelinie (14,58 USD) heran. Zu Wochenbeginn kann diese wichtige Durchschnittslinie erneut erobert werden, so dass nun kurzfristig weiteres Aufwärtspotential vorhanden ist. Allerdings hat Silber bereits sein oberes Bollinger Band (14,81 USD) erreicht. Demnach benötigt es ab jetzt eine gehörige Kraftanstrengung der Bullen, um dieses Bollinger Band weiter nach oben aufbiegen zu können.Das Kaufsignal bei der Stochastik als auch das kürzlich erzielte höhere Tief unterstützen die Bullen. Ob deren Kräfte allerdings für einen direkten Anstieg bzw. Angriff auf die massive Widerstandszone um 15,50 - 15,65 USD reichen, muss bezweifelt werden. Vielmehr dürfte es bereits knapp oberhalb von 15,00 USD zu einem erneuten Rücksetzer kommen. Je nachdem ob sich dieser dann an der 50-Tagelinie fangen kann oder nicht, entscheiden sich die nächsten Wochen und Monate am Silbermarkt.
Noch immer kann es sich bei der laufenden Bewegung lediglich um eine vorübergehende Erholung handeln, bevor es doch noch eine Etage tiefer geht.
Zusammengefasst ist der Tageschart kurzfristig „bullisch“ einzustufen. Eine Fortsetzung der Erholung in Richtung 15,00 - 15,25 USD erscheint wahrscheinlich. Im Anschluss kann sich Silber entweder weiter stabilisieren oder bricht die graue Flagge nach unten auf und taucht dann nochmals gen Süden in Richtung neuer Tiefs ab.
2. CoT-Report:
Mit einer kumulierten Netto-Longposition in Höhe von 3.550 Kontrakten sind die professionellen Hedger ("Commercials") weiterhin auf der Longseite positioniert. Mit Blick auf die letzten 15 Jahre war dies immer eine sehr vielversprechende Konstellation, die früher oder später für deutlich anziehende Preise gesorgt hat. Ob es dieses Mal wieder so kommt, kann nur die Zukunft zeigen. Das derzeitig bullische Setup liegt bereits seit Mitte/Ende August vor und hat bislang nicht für einen nachhaltigen Preisanstieg gesorgt.
Im ganz großen Bild hat die aktuell vielversprechende Konstellation bei den CoT-Daten nicht immer und auch nicht unmittelbar zu einer neuen Aufwärtsbewegung geführt. Sollten sich die Edelmetalle ähnlich der 80er und 90er Jahre in einem langen und zähen Seitwärts- bzw. Bärenmarkt befinden, gelten andere Vorzeichen als im Bullenmarkt 2001-2011.
Gleichzeitig halten die großen spekulativen Anleger eine hohe Shortposition. Sollten diese "Trendfolger" aufgrund von steigenden Preisen zur Eindeckung gezwungen werden, kann es jederzeit zu dem schon vor Wochen angekündigten Shortsqueeze kommen.
Insgesamt ist der aktuell vorliegende CoT-Report bullisch.
3. Sentiment: