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Kehrtwende bei US-Notenbank - Gold reagiert mit Preissprung

04.12.2018  |  Markus Blaschzok
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Wir hatten erwartet, dass die FED ihre Geldpolitik spätestens dann wieder ändern und letztlich diametral verkehren würde, sobald die Aktienmärkte einbrechen und das Bankensystem, wie im Jahr 2008, in Gefahr wäre. Die Edelmetallpreise tendieren dazu zum Beginn einer Rezession zu fallen, da die Kreditgeldmenge in dieser Zeit schnell schrumpft und Gold zusätzlich zur Schaffung von Liquidität veräußert wird.

Unser wahrscheinlichstes Szenario war ein erneuter Einbruch der Märkte mit darauffolgenden neuen Eingriffen der Notenbanken über die Druckerpresse. Dieser nun möglicherweise frühe Kurswechsel ist sehr bullisch für den Goldpreis, da ein womöglich deflationärer Crash, wie im Jahr 2008, nicht zugelassen wird. Investoren könnten diese Entwicklung nun antizipieren und frühzeitig in das aktuell völlig unterbewertete und günstige Gold investieren, was auch den deutlichen Preisanstieg seit Powells Äußerungen in Euro sowie US-Dollar erklärt.

Unter dem Strich ändert es langfristig gesehen nicht viel, ob die US-Notenbank gleich ihre Geldpolitik ändert oder erst nach einem Crash der Aktien-, Immobilien und Anleihemärkte sowie dem Beginn einer Rezession diese Kehrtwende vollziehen wird. Sie wird letztlich wieder zum Wohle des Bankenkartells intervenieren, was ihre originäre Aufgabe ist. Das Crashszenario würde jedoch eine zweite Amtszeit von US-Präsident Trump erschweren, während das neue Alternativszenario Trumps Bemühungen weniger stark konterkarieren würde. Es scheint daher logisch, dass Trump auf allen möglichen Wegen versuchen wird Einfluss auf die US-Notenbank zu nehmen.

Grundsätzlich ist das staatliche Geldmonopol die wohl größte Geißel der Menschheit. Wenn ein Staat dieses jedoch schon an sich reißt, so ist es völlig unsinnig, dies an eine Privatbank auszugliedern. Dieser muss nämlich Zinsen für das aus dem Nichts gedruckt Geld an diese Privatbank zu zahlen, was erst über neue Steuern (Einkommensteuer seit 1914 in den USA) dem Steuerzahler wieder abgenommen werden muss. Trump wird es nicht wagen das Gelddruckmonopol der FED anzugreifen, doch scheint er nun erfolgreich Einfluss genommen zu haben.


Palladium fast so teuer wie Gold

Der Palladiumpreis konnte in den vergangenen anderthalb Jahren alle anderen Edelmetalle deutlich outperformen und stieg um über 100% an. Platin und Silber verweilen hingegen noch auf ihren Korrekturtiefs. Hintergrund des starken Anstiegs ist eine ungebremst starke Nachfrage nach Palladium aus der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren für Benzinmotoren. Platin wird hingegen für Katalysatoren von Dieselfahrzeugen verwendet, deren Nachfrage nachgelassen hat, was den Preisrückgang und die Schwäche bei Platin erklärt. Wie das Platin/Palladium-Ratio mit 0,7 zeigt, war Platin in der Geschichte nur einmal so günstig zu Palladium, wie aktuell.

Die relative Stärke von Palladium zeigte sich bereits seit dem Jahr 2011, da der Preis nicht wie die anderen Edelmetalle in einen Bärenmarkt überging, sondern auf hohem Niveau konsolidierte. Aufgrund dieser relativen Stärke, die deutlich am Terminmarkt zu sehen war, hatten wir unseren Lesern auch bei 450 € je Feinunze Palladium zum antizyklischen Kauf empfohlen, während wir für den Rest des Edelmetallmarktes noch nicht bullisch waren.

Aktuell trübt sich das konjunkturelle Bild ein, was den Nachfrageüberhang am Palladiummarkt in einen Angebotsüberhang wandeln könnte auf Sicht der kommenden Monate. In Rezessionen neigen gerade die industriellen Edelmetalle dazu mit dem Konjunkturzyklus positiv zu korrelieren und zu fallen.

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Palladium ist im Begriff den Goldpreis zu überholen


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Erst einmal in der Geschichte war Palladium teurer als Gold



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