Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Was die Börsen bewegt

09.12.2018  |  Manfred Gburek
- Seite 2 -
Beispielsweise ist die Abhängigkeit der deutschen Autoindustrie von Exporten aus den USA nach China nicht zu unterschätzen. So entfielen von solchen Exporten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres laut Spezialdienst LCM Automotive fast 43.000 auf Daimler und sogar knapp 63.000 auf BMW. Denn beide Konzerne haben in den vergangenen Jahrzehnten Kapazitäten in den USA aufgebaut, um den dortigen Markt - und seit geraumer Zeit auch den chinesischen - mit Autos zu beliefern.

Börsenrelevanz: sehr hoch

Bleiben wir noch kurz beim Thema Auto: In den ersten drei Quartalen 2018 hat Tesla gemäß LCM Automotive über 14.000 Elektroautos nach China exportiert. Das mag zwar bescheiden erscheinen, ist aber mehr als doppelt so viel wie entsprechende Exporte von Toyota und Nissan zusammen. Und noch eine Zahl: General Motors hat es in derselben Zeit gerade mal auf mickrige 1100 Autos gebracht.

Der Knackpunkt ist indes: Chinesische Autokonzerne sind längst dabei, Tesla-Autos zur Probe fahren zu lassen, um zu testen, was sie an den von ihnen produzierten Autos noch verbessern können - und um danach den Weltmarkt zu erobern. Daraus erklärt sich die hektische Aufholjagd von VW mitsamt Audi und Porsche, von Daimler und BMW, einschließlich Zulieferer. Das erfordert immense Investitionen, die zunächst auf die Gewinne dieser Schlüsselindustrie drücken werden.

Börsenrelevanz: hoch

Die Brexit-Modalitäten sind unüberschaubar geworden. Das liegt aktuell vor allem daran, dass die Briten beim Verhandlungsmarathon den Kürzeren zu ziehen drohen, weil sie in einer schwächeren Position sind als die geballte EU. Solange sich daran nichts ändert, ist mit einem harten Brexit zu rechnen.

Börsenrelevanz: sehr hoch

Italien ist vorübergehend aus den Schlagzeilen geraten. Das kann sich zwar schnell ändern, aber am Ende wird der Kapitalmarkt dafür sorgen, dass das Land wieder in die Spur kommt: Das heißt, dass die jetzige Regierung Abstriche an ihrer Schuldenpolitik machen muss, damit italienische Anleihen von Ratingagenturen nicht unisono auf Ramschniveau abgestuft werden. So die Meinung von Gabriel J. Felbermayr, designierter Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel.

Die Rückkehr zu normalen Verhältnissen wird allerdings sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Dazu braucht man sich nur vorzustellen, dass italienische Banken mehr Anleihen des eigenen Staats halten, als sie Eigenkapital ausgewiesen haben.

Börsenrelevanz: abflauend

Die Krawalle in Frankreich dürften Präsident Emmanuel Macron dazu veranlassen, klein beizugeben. Daraus folgt, dass die Reformen, die er vollmundig angekündigt hat, erst einmal aufgeschoben und danach zum größten Teil ad acta gelegt werden. Damit erübrigt sich bis auf Weiteres jeglicher Anspruch auf eine mögliche Führerschaft Frankreichs in der EU, wie Macron sie angestrebt hat.

Börsenrelevanz: indirekt und mit Verzögerung

Zu Beginn der kommenden Woche soll in Marokko der UN-Migrationspakt einen entscheidenden Schritt weiter gebracht werden. Das hört sich zunächst so an, als werde dort ein gutes Werk getan. Und weil der Pakt keine Bindungswirkung enthalte, spreche nichts dagegen, dass alle Länder an einem Strang ziehen - sagen seine Befürworter. Wenn sie sich da nicht mal irren! Denn der Pakt wurde hinter verschlossenen Türen ausgehandelt. Das hat bereits einige Länder veranlasst, ihn abzulehnen.

Was hinter diesem anti-demokratischen Gebilde steckt und mit welchen Konsequenzen schlimmstenfalls zu rechnen ist, erfahren Sie aus dem soeben erschienenen Buch "Der UN-Migrationspakt und seine Auswirkungen" mit Texten von Norbert Häring, Krisztina Koenen, Tomas Spahn, Christopher Walter und Alexander Wendt. Preis 12 Euro, zu bestellen bei www.tichyseinblick.shop.

Börenrelevanz: wenn überhaupt, erst später, dann aber gewaltig


© Manfred Gburek
www.gburek.eu



Manfred Gburek ist neben seiner Funktion als Kolumnist privater Investor und Buchautor.

Neu bei gburek.eu: Was ETFs anrichten


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"