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"Wir schaffen das" oder deutlicher: "Deutschland schafft sich ab"

28.12.2018  |  Dr. Dietmar Siebholz
Sie werden sicherlich sagen, was kümmert sich der Siebholz eigentlich um Deutschlands Zukunft, er hat doch schon lange die Reißleine gezogen und die EU verlassen. Richtig, aber bitte vergessen Sie nicht, dass ich noch erwachsene Kinder in der BRD habe, für die ich mich direkt und indirekt verantwortlich fühle.

Und noch eine Anmerkung sollte ich voranschicken: Von hier aus kann ich viel klarer sehen, denn hier erreicht mich die Main-Stream-Gehirnwäsche nicht in der Intensität, mit der wir alle in Deutschland umerzogen und damit fern aller Sachkenntnisse und Argumente willfährig der Zukunft entgegenstolpern sollen. Um das zu vermeiden, will ich Sie über einigen Fakten emotionslos unterrichten. Und was Sie mit diesen Fakten anstellen, überlasse ich Ihnen.

Derzeit versuche ich mit allen erforderlichen Argumenten meinen jüngsten Sohn zu sensibilisieren, um ihm seine auf den derzeitigen und meist unabänderlichen Fakten basierenden Chancen und den zahlreichen Risiken in Deutschland darzulegen.

Bitte nehmen Sie es mir nicht für übel, wenn ich im Folgenden mit Fakten aufwarten muss, die sie in der gebotenen Form und mit den erforderlichen Aufklärungen so nicht mehr in Deutschland erhalten, nachdem es in der breiten Medienlandschaft nur noch wenige kritische und sachbezogene Analysen gibt.

Auf der Basis der folgenden entscheidenden Fakten und Erkenntnissen heraus habe ich meine Überzeugung entwickelt, Deutschland in Anstand und mit vorhergehender und gründlicher Organisation verlassen zu müssen, um die Interessen meiner Familie schützen zu können.


Deutschland als Industriestandort

Wir haben für die Industrie mit die höchsten Stromkosten in Europa, die Abwanderung von energiekostenabhängigen Unternehmen ist ein permanenter Prozess. Dazu kommt, dass wir in der Überzeugung, der Welt die richtige Gesinnung bezüglich des Umweltschutzes aufdrängen zu wollen, wir unsere Industrie, vor allem die Automobilindustrie verteufeln. Haben Sie so etwas von unseren EU-Nachbarn gehört, von FIAT, von PSA oder Volvo?

Nein, wir machen gegen den Diesel mobil und kreieren Standards, die kaum realisierbar sind. Wissen Sie, dass die deutschen Standards etwa den Zwanzigstel der in der Schweiz zugelassenen Belastungen am Arbeitsplatz entspricht? Wer solche Standards als Vorgabe einräumt, nimmt billigend den Wegfall großer Teile des Bruttosozialproduktes in Kauf. Das stört aber keinen Politiker, denn deren Zukunft ist allein schon durch deren immer höher steigenden Anteile der Politikerkosten in den Staatsbudgets abgesichert.

Und wenn ich mich nicht irre, außer Anwälten habe ich bei den Kartellparteien noch keinen Berufsstand gesehen, der der Zusammensetzung der Berufe des deutschen Mittelstandes nur in etwa entspricht. Kein Wunder, dass mit dieser Berufsausbildungs-Historie kaum ein überzeugender Sachverstand in den Parlamenten aufzufinden ist.

Wenn Sie darüber nachdenken, woher unsere Zahlungsbilanzüberschüsse stammen, werden Sie erkennen müssen, dass diese aus dem Export stammen und überwiegend von der Automobil-, der Chemie- und der Maschinenbauindustrie stammen. Wenn wir also jetzt gegen diese Industriezweige vorgehen, ist das eine Art von Verhalten, das einem Suizidversuch entspricht. Aber die Folgen dieses Suizids trägt das gemeine Volk, nicht die Politiker der Kartellparteien.


Deutschland als Exportweltmeister

Kürzlich sah ich eine Statistik, die mich nachdenklich machte. Während alle Welt (ja auch China) sich daran macht, seinen Anteil des Exports im Bruttosozialprodukt etwas nach unten zu drücken, marschiert Deutschland mit der Steigerung seiner Exportquoten voran. Das klingt gut, aber in Zeiten von drohenden Währungs- und Handelskriegen ist eine derartige Exportquotenentwicklung Russisches Roulette mit fünf Kugeln im Revolver. Wir sehen die Ansätze schon jetzt, wenn man ganz genau die Trends verfolgt. Mr. Trump politisiert gegen die Exportnationen und diese versuchen dann, sich alternative Märkte zu erschließen.

Kurz gesagt, Herr Trump versucht nachhaltig im Sinne seiner USA, unsere Exporte dahin zu reduzieren und zwingt auch gleichzeitig China - ebenfalls ein Trump-Opfer - sich neue Märkte in der EU und weltweit zu sichern. Apropos "sicher": Sicher ist nur eines, unsere Exportchancen werden in dieser Atmosphäre dahin schmelzen und damit auch unsere komfortablen Leistungsbilanzüberschüsse (siehe auch "Deutschland und seine Finanzen“), aber auch unsere Politik, überall in der Welt unsere Großzügigkeit zu demonstrieren.


Deutschland - das Land der Dichter, Denker und Erfinder

Auch das ist Historie. Andere Länder sind im Bereich der Bildung schon lange auf der Überholspur; als ich meine Patente anmeldete und mir dazu natürlich den Überblick über die Aktivitäten anderer Entwickler verschaffen musste, gab es erhebliche Ernüchterungen. Das war vor 15 Jahren; der heutige Trend ist noch viel extremer. Wenn Sie bei neuen Entwicklungen wie z.B. bei der Forschung zu Graphen sich einmal die Namen der Anmelder ansehen, dann fallen Ihnen Namen aus folgenden Ländern auf: Korea, China, Indien und die USA (oft mit chinesischer Herkunft). Wo ist Deutschland, wir laufen "unter ferner liefen".


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