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Gold und Geld mit neuen Risiken

15.12.2018  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
In der letzten Woche bestätigte die Bundesbank, dass sie nach intensivem Druck des Finanzausschusses des Bundestages ihren Goldschatz von über 1000 Tonnen, den die FED in den USA für sie aufbewahrt, kontrollieren wollte. Sie ist dazu nämlich nicht nur nach Bilanzrichtlinien verpflichtet, sondern wurde auch immer wieder von der Finanzindustrie dazu aufgefordert. Die FED hat jedoch der Bundesbank jegliche Besichtigung ihres Goldes abgelehnt.

Dies legt die Vermutung nahe, dass unser Gold längst am Markt verkauft oder verliehen worden ist, dass die FED nicht nur keine eigenen Vorräte mehr hat, sondern auch die Fremdvorräte der anderen ihnen vertrauenden Zentralbanken veruntreut hat.

Schon vor fünf Jahren ging der Sturm des Misstrauens durch die Welt, dass die FED kein Realgold mehr habe und hat die Bundesbank deshalb eine Tranche von 250 Tonnen von der FED zurückgefordert. Davon konnten aber nur 35 Tonnen geliefert werden, was den Goldschatz der Ukraine ausmachte, den die USA für die Bezahlung des Maidan-Aufstandes der neuen Regierung in Rechnung gestellt hatten. Letztendlich haben wir also nur ukrainisches Gold wiederbekommen, hatte die FED schon damals nichts mehr.

Nicht nur die FED steht unter Veruntreuungsverdacht, auch die Bank of England hat es kürzlich abgelehnt, Venezuela das ihr gehörende, in London liegende Gold zurückzugeben (240 Tonnen). Auch in diesem Falle liegt der Verdacht nahe, dass die Bank of England "leer" ist, das Gold Venezuelas ausverkauft oder verliehen hat.

Treffen diese Unterschlagungsvermutungen zu, ist der Goldpreis - vermutlich von den gleichen Tätern - künstlich nach unten manipuliert, ist das im Markt tatsächlich zur Verfügung stehende Goldangebot dramatisch niedriger als die Goldnachfrage und müsste bei nicht manipuliertem Goldpreis dieser doppelt oder dreifach so hoch sein.

Nachdenklich stimmt auch, dass die asiatischen Banken sich seit Monaten im Gold-Kaufrausch befinden. Russland, Indien, China und andere asiatische Länder stocken bewusst ihre Goldvorräte auf, weil sie wissen, dass der Goldpreis künstlich nach unten manipuliert ist oder weil sie sich von der amerikanischen Dollardiktatur unabhängig machen wollen oder weil sie mit einer Implosion des Weltdollarsystems rechnen.

Parallel dazu drängen Zentral- und Privatbanken sowie die Finanzindustrie die Goldanleger seit Jahren dazu, Gold nicht materiell zu kaufen, sondern dafür Goldzertifikate. Das sind Bestätigungen der Banken oder Goldfonds, dass sie für den eingezahlten Betrag entsprechendes Naturalgold liefern würden.

Warum aber sollte ein Manager solcher Goldfonds zuverlässiger sein als die Zentralbanker? Das Mittelstandsinstitut Niedersachsen rät den Anlegern seit langem, Gold nicht in Papieren, sondern nur real anzukaufen.

Treffen die Vermutungen zu, haben wir es zurzeit mit dem größten Goldraub der Geschichte zu tun, haben nur solche Goldanleger noch Chancen, in Crash und Krise mit ihrem Gold liquide zu bleiben, wenn sie dies naturaliter nicht auf der Bank, sondern zu Hause haben. Dann würde auch ein Goldverbot nicht schaden, sondern nützen, denn der Schwarzmarkt im letzten Krieg hat gezeigt, dass alle Waren, die verboten waren, auf dem Schwarzmarkt sofort den doppelten Preis erzielten. Und Gold wird immer begehrt sein.

Viel größer ist die Gefahr, dass das Gold, welches noch bei den Banken liegt, als Basis einer neuen Währung zwangseingezogen werden muss - schon um die Defizite der veruntreuten Goldvorräte wieder abzudecken. Eingezogen werden kann aber nur, was in den Banken liegt, nicht was zu Hause ist. Wie das amerikanische Goldbesitzverbot der 1920er Jahre gezeigt hat, ist es für den Staat schon bürokratisch unmöglich, privates Gold aufzuspüren, war dies ist nur den Banken möglich. Alle Schließfächer sind viedoüberwacht und man bekommt sein Gold aus einem Schließfach nicht unkontrolliert heraus.

Gold ist solider als Geld, wird aber in der Krise zu Geld.

Die Welt hat 250 Billiarden Dollar Schulden - der höchste Schuldenturm, der je in der Geschichte entstanden ist.

Dazu gibt es 2 Billiarden Derivate (Risikopapiere) mit zweifelhaftem Inhalt, gegen die Kredite oder Schulden vergeben worden sind.

Noch nie hat es eine so große Weltverschuldung und eine so unsolide Qualität dieser Schulden gegeben.

Unser Geld wird nur künstlich noch wertmanipuliert, ist längst wertlos geworden. Bald wird der Betrug aufbrechen und das Dollar-Imperium sowie die an ihm hängenden Finanzsysteme zerreißen. Beispiel ist die Schuldenimplosion in Argentinien oder jetzt Venezuela.

Dass unser Währungssystem platzt, damit rechnet auch die IWF-Chefin Lagarde und schlägt deshalb vor, dass die Zentralbanken digitales statt des Notengeldes schaffen sollten. Die Abschaffung des Bargeldes wird schon seit Jahren von Notenbank und Finanzindustrie gefordert. Vorreiter in Europa war Schweden. Den ersten Feldversuch hat die Hochfinanz vor fünf Jahren in Indien durchgeführt - zunächst mit der Abschaffung aller größeren Geldscheine. Dieser Versuch ist aber gescheitert, weil untere Schichten vor allem auf dem Land überhaupt kein Konto hatten und z.B. auf dem Land plötzlich Agrargeschäfte nicht mehr abwickeln konnten.

Für das Dollar-Imperium wäre dagegen die Bargeldabschaffung und digitales Geld ein Doppelvorteil:
  • Sie hätten die totale Finanzkontrolle über jeden Zahlungsverkehr. Sie könnten also auch missliebige Personen oder Bevölkerungsgruppen überhaupt vom Zahlungsverkehr ausschließen. Dies käme ihrem Wunsch nach der Totalherrschaft über "eine Welt" sehr viel näher.

  • Die Zentralbanken könnten per Mausklick die notwendige Abwertung des Geld-, Kredit- und Schuldenturmes durchführen, ohne dass sich jemand wehren kann.

Unberührt von solcher Totalkontrolle und Abwertung wäre nur, wer real Goldmünzen hat.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer


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