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Die Partnerschaft zwischen der französischen Zentralbank und JP Morgan

01.01.2019  |  Ronan Manly
- Seite 3 -
Auf bestimmte Art und Weise sind die Neuigkeiten über eine Partnerschaft zwischen JP Morgan und der Banque de France überraschend. Warum sollte man sich mit einer amerikanischen Bullionbank zusammentun und nicht mit einer französischen Bullionbank wie BNP Paribas, Socgen oder Natixis, die allesamt LBMA-Mitglieder sind und alle aktiv am Londoner Goldmarkt teilnehmen?

Doch nur weil lediglich eine Bullionbank ihre Assoziation mit der französischen Zentralbank am Goldmarkt zugegeben hat, bedeutet das nicht, dass nicht noch andere Bullionbanken involviert sind. Tatsächlich gibt es Beweise dafür, dass die Banque de France mit einer Vielzahl von Bullionbanken Goldkredite/swaps betreibt.

In einem Artikel aus dem Mai 2012, der in einer Publikation über das Zentralbankwesen veröffentlicht wurde, schrieb George Milling-Stanley, ehemaliges Mitglied des World Gold Council, dass die Banque de France mit einer Vielzahl von Geschäftsbanken (Bullionbanken) Goldswaps unterhielt:

"[Die Bank] wurde innerhalb dieses Sektors vor kurzem aktiver [mobilisierte Gold an den Markt] und agierte primär als Schnittstelle zwischen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel [BIZ] und den Geschäftsbanken, die Dollarliquidität benötigten. Diese Geschäftsbanken befinden sich primär in Europa, vor allem in Frankreich."

Diese Goldswaps, die Milling-Stanley erwähnt, besitzen auch Parallelen zu den Goldswaps, auf die von der Financial Times im Juli 2010 verwiesen wurde, als diese schrieb:

"Drei große Banken - HSBC, Société Générale und BNP Paribas - befanden sich unter den mehr als 10 in Europa ansässigen Banken, die in einer Vielzahl von untypischen Vereinbarungen Goldswaps mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich durchführten."

Hier sehen wir also, dass die größten französischen Bullionbanken Société Générale und BNP Paribas, die beide Marktmitglieder der LBMA sind, schon 2010 bei Goldswaps mit der BIZ involviert waren und dass die Banque de France zeitgleich "primär als Schnittstelle zwischen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel und den Geschäftsbanken fungierte, die Dollarliquidität benötigten." Und dass sich diese Geschäftsbanken "primär in Europa, vor allem in Frankreich" befanden.

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Ausschnitt aus dem Artikel der Financial Times über Goldswaps mit der BIZ (Quelle)


Zentralbankengold bei der Banque de France

Einer der berühmtesten Zentralbankgoldtresore der Welt, "La Souterraine" - wie er genannt wird - ist ein Goldtresor, der sich unter dem Hauptsitz der Banque de France in Paris befindet; acht Kellerstockwerke in der Erde und 28 Meter unter der Oberfläche. Wie jede Zentralbank mit einem Tresor bewahrt die Banque de France Stillschweigen über die exakte Menge des gelagerten Goldes. Das könnten jedoch etwa 3.000 Tonnen sein, die sich im Besitz der Banque selbst, des IWFs, der EZB und einer Handvoll anderer Zentralbanken befinden, die größtenteils historische Verbindungen zu Frankreich haben.

Insgesamt soll die Banque de France 2.435 Tonnen monetäre Goldreserven im Namen der französischen Nation besitzen, was die weltweit viertgrößten staatlichen Goldreserven wären. Dieser Gesamtwert umfasst 100 Tonnen Goldmünzen und 2.335 Tonnen große Goldbarren. Die Banque meinte 2013, dass sich 91% des Goldes in Paris und 9% im Ausland befinden würde.

Wenn diese prozentuale Aufteilung noch immer der Wahrheit entspricht, dann befänden sich 2.116 Tonnen Goldbarren (etwa 170.000 große Barren) und 100 Tonnen Goldmünzen in den Pariser Tresorräumen (angenommen alle Goldmünzen werden in Paris gelagert).


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