Kauft die russische Zentralbank Gold auf dem internationalen Markt?
11.01.2019 | Ronan Manly
Bereits seit einigen Jahren und besonders 2018 befindet sich die Zentralbank der Russischen Föderation als einer der weltweit größten Goldkäufer im Mittelpunkt des Interesses. Jeden Monat erhöhte Russland seine Währungsgoldbestände in einem erheblichen Umfang.
Nachdem die russische Zentralbank im November weitere 37,3 Tonnen Gold (1,2 Millionen Unzen) kaufte, besitzt sie nun insgesamt 2.103 Tonnen Währungsgold. Im Jahresvergleich (in den elf Monaten von Januar bis November 2011) fügte die russische Zentralbank ihren Goldreserven erstaunliche 264,3 Tonnen des Edelmetalls hinzu.
Ein Hauptmerkmal des russischen Goldmarkts besteht darin, dass die russische Zentralbank Gold von einheimischen Goldbergbauunternehmen bezieht. Dafür werden große russische Geschäftsbanken wie die Sberbank und die VTB Bank als Zwischenhändler hinzugezogen.
Die Geschäftsbanken finanzieren Goldproduzenten mit Entwicklungsdarlehen. Die Unternehmen bezahlen dann die Banken mit ihrem abgebautem Gold. Danach wird es zur Weiterverarbeitung in russische Goldraffinerien gebracht. Anschließend verkaufen die großen Geschäftsbanken das Feingold (in Form von Barren) an die Zentralbank.
Diese lagert die Goldbarren in ihren Tresoren in Moskau und St. Petersburg. Das klingt sowohl in der Theorie als auch in der Praxis einfach. Jedoch funktioniert dieses Modell nur reibungslos, solange die Goldnachfrage der Zentralbank kleiner ist als das Goldangebot der inländischen Bergbauunternehmen. Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, muss die marginale Goldnachfrage von anderswo gestillt werden.
Mehr als das gesamte geförderte Gold
Im Jahr 2017 erwarb die russische Zentralbank die damalige Höchstmenge von insgesamt 223 Tonnen Gold. Doch die 264,3 Tonnen Gold, die im Jahr 2018 (bis Ende November) erworben wurden, brachen bereits den Vorjahresrekord. Doch während die inländische Goldproduktion 2017 groß genug war, um die Nachfrage der Zentralbank zu stillen, ist sie es 2018 nicht.
Dem russischen Finanzministerium zufolge wurden 2017 253,9 Tonnen Gold aus dem Bergbau gewonnen (weitere 53 Tonnen stammen von Altgold und der Produktion von Gold als Nebenprodukt, was eine Gesamtmenge von 306,9 Tonnen ergibt).
Nach neueren Angaben des Finanzministeriums hat Russland in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 231,65 Tonnen Gold produziert. Davon stammen 194,86 Tonnen aus Goldminen und 36,79 Tonnen von Altgold und aus der Produktion als Nebenprodukt. Rechnet man die Menge an gefördertem Gold von neun Monaten auf ein Jahr hoch, so erhält man eine Jahresproduktion von um die 260 Tonnen. Das ist weniger als die 264,3 Tonnen Gold, die die russische Zentralbank 2018 bisher gekauft hat.
Nachdem die russische Zentralbank im November weitere 37,3 Tonnen Gold (1,2 Millionen Unzen) kaufte, besitzt sie nun insgesamt 2.103 Tonnen Währungsgold. Im Jahresvergleich (in den elf Monaten von Januar bis November 2011) fügte die russische Zentralbank ihren Goldreserven erstaunliche 264,3 Tonnen des Edelmetalls hinzu.
Von Januar bis November 2018 fügte die russische Zentralbank ihren Reserven 264,3 Tonnen Gold hinzu
(Quelle: www.goldchartsrus.com)
(Quelle: www.goldchartsrus.com)
Ein Hauptmerkmal des russischen Goldmarkts besteht darin, dass die russische Zentralbank Gold von einheimischen Goldbergbauunternehmen bezieht. Dafür werden große russische Geschäftsbanken wie die Sberbank und die VTB Bank als Zwischenhändler hinzugezogen.
Die Geschäftsbanken finanzieren Goldproduzenten mit Entwicklungsdarlehen. Die Unternehmen bezahlen dann die Banken mit ihrem abgebautem Gold. Danach wird es zur Weiterverarbeitung in russische Goldraffinerien gebracht. Anschließend verkaufen die großen Geschäftsbanken das Feingold (in Form von Barren) an die Zentralbank.
Diese lagert die Goldbarren in ihren Tresoren in Moskau und St. Petersburg. Das klingt sowohl in der Theorie als auch in der Praxis einfach. Jedoch funktioniert dieses Modell nur reibungslos, solange die Goldnachfrage der Zentralbank kleiner ist als das Goldangebot der inländischen Bergbauunternehmen. Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, muss die marginale Goldnachfrage von anderswo gestillt werden.
Mehr als das gesamte geförderte Gold
Im Jahr 2017 erwarb die russische Zentralbank die damalige Höchstmenge von insgesamt 223 Tonnen Gold. Doch die 264,3 Tonnen Gold, die im Jahr 2018 (bis Ende November) erworben wurden, brachen bereits den Vorjahresrekord. Doch während die inländische Goldproduktion 2017 groß genug war, um die Nachfrage der Zentralbank zu stillen, ist sie es 2018 nicht.
Dem russischen Finanzministerium zufolge wurden 2017 253,9 Tonnen Gold aus dem Bergbau gewonnen (weitere 53 Tonnen stammen von Altgold und der Produktion von Gold als Nebenprodukt, was eine Gesamtmenge von 306,9 Tonnen ergibt).
Nach neueren Angaben des Finanzministeriums hat Russland in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 231,65 Tonnen Gold produziert. Davon stammen 194,86 Tonnen aus Goldminen und 36,79 Tonnen von Altgold und aus der Produktion als Nebenprodukt. Rechnet man die Menge an gefördertem Gold von neun Monaten auf ein Jahr hoch, so erhält man eine Jahresproduktion von um die 260 Tonnen. Das ist weniger als die 264,3 Tonnen Gold, die die russische Zentralbank 2018 bisher gekauft hat.
Goldbarren in Regalen in den Tresoren der russischen Zentralbank in Moskau