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De Gaulle überzeugt, kein US-Gold übrig

02.02.2019  |  Egon von Greyerz
Tinker, tailor, soldier, sailor, rich man, poor man, beggar man, thief

Dieser alte englische Kindervers oder Abzählreim aus dem späten 17. Jahrhundert kann als Vorhersage für die kommenden Dinge betrachtet werden. Viele Menschen, aus verschiedensten Verhältnissen, könnten bald schon feststellen, dass sie in den nächsten 5 bis 10 Jahren zu armen Menschen, Bettlern oder Dieben werden, da sich auf der Welt eine massive Vermögenszerstörung vollzieht.

Ein Kesselflicker (engl. tinker) war jemand, der umherzog, um die Pfannen und Gerätschaften anderer Leute zu reparieren. Im Englischen hat das Verb to tinker auch die Bedeutung von basteln, tüfteln, sich an etwas zu schaffen machen oder manipulieren. Keiner sollte sich der Illusion hingeben, dass die herrschenden Mächte in irgendeiner Weise an der Weltwirtschaft herumtüfteln oder diese reparieren würden. Nein, das Herumgepfusche, das wir gerade erleben, sagt uns, dass wir uns jetzt in den allerletzten Zügen der größten Manipulation der Weltwirtschaft, der Märkte, des Goldes, der Nachrichten, der Politik, der Menschen, etc. befinden, die die Welt jemals erlebt hat.


Die Welt ist nicht vorbereitet auf das, was kommt

Da es nie zuvor in der Menschheitsgeschichte einen solchen Grad an Manipulation gegeben hat, lässt sich auch das Aumaß des kommenden Zusammenbruchs nicht vorhersagen. Schlimmer noch, 99,99% der Weltbevölkerung sind vollkommen unvorbereitet auf das, was kommen wird. Doch selbst die winzige Minderheit jener, die ein katastrophales Ereignis vorhersagen, wird nicht dem Leid entkommen, das folgen würde.

Niemand weiß, wo und wie es anfangen wird. Es kann mit einem langsamen Abschwung in der Wirtschaft und an den Märkten beginnen, es könnte aber auch einen plötzlichen, schwerwiegenden Einbruch geben, der alle überrascht. Sicher ist nur, dass all das verheerende Konsequenzen für die Mehrheit der Menschen haben wird. Viele werden ihre Arbeitsstellen verlieren, ihre Sozialbezüge, Renten, Gesundheitsleistungen und all die zur Normalität gewordenen Unterstützungen.

Zudem erkennen die wenigsten, dass der hohe Lebensstandard, der seit vielen Jahrzehnten im Westen herrscht, nichts mit realem Wirtschaftswachstum und Produktivität zu tun hat. Stattdessen fußt alles auf Schulden und gedrucktem Geld, in einem Umfang von mindestens 500 Billionen $ für ungedeckte Verbindlichkeiten, z.B. medizinische Versorgung und Renten.


Reserven gibt es nicht

Eine manipulierte Weltwirtschaft, die auf Schulden basiert, hat kein Fundament und keine Reserven. Für eine begrenzte Zeit lässt sich die Blase noch weiter aufblähen, indem einfach mehr Schulden ausgegeben werden - und genau das ist seit der Finanzkrise von 2006-09 auch passiert. Die scheinbar lebenserhaltenden Maßnahmen, die der Weltwirtschaft in den vergangenen 10 Jahren zukamen (in Form zusätzlicher Neuverschuldung im Umfang von 125 Billionen $), hat die Anlagemärkte derart aufgebläht, dass die Reichen unvorstellbar reicher geworden sind und den Armen umso mehr Schulden aufgehalst werden.

Die Verdopplung der globalen Verschuldung in den letzten 10 Jahren hat aber nicht etwa zu einer Verdopplung des Risiko geführt. Die Risiken sind stattdessen exponentiell angewachsen, da sich die Qualität der Schulden katastrophal verschlechtert hat.

Die globale Staatsverschuldung befindet sich auf Rekordständen, die unhaltbar sind. Gleiches gilt für Unternehmensschulden und Privatverschuldung. Das Problem ist, dass es keine Reserven gibt. Dazu vielleicht eine Analogie zu Menschen und Langlebigkeit: Sehr dicke und sehr dünne Menschen leben durchschnittlich kürzer als Menschen mit moderatem Übergewicht, deren Fettreserven sie in Zeiten von Schwäche oder Krankheit schützen.

Ebenso die Weltwirtschaft: Wenn die nächste Krise kommt, wird sich zeigen, dass die Welt keine Reserven hat. Im Umgang mit der nächsten Schuldenkrise bleibt der Welt nur eine Möglichkeit - mehr Geld schöpfen, mehr Kredite ausgeben. Allerdings lässt sich ein Schuldenproblem nicht mit mehr Schulden lösen.

Wenn die Welt bald von der Krise erfasst wird, werden auch die Unternehmensgewinne in Mitleidenschaft gezogen. Hochverschuldete Unternehmen werden ihre Kreditvereinbarungen nicht erfüllen können, besonders dann nicht, wenn sich auch noch die Zinssätze im Umfeld anziehender Inflation und einbrechender Anleihepreise erhöhen. Die Unternehmen werden ihre Schulden also nicht bedienen.

Gleiches gilt für die Immobilienmärkte. Der Bereich kommerzieller Immobilien wird Probleme bekommen, wenn die Mieter sich keine Mietzahlungen mehr leisten können. Gleiches gilt für Einzelhandelsimmobilien. Im Umfeld sinkender Ausgaben wird dieser Markt einbrechen. Der Westen und insbesondere die USA sind im Bereich Einzelhandel mit Verkaufsflächen überausgestattet, und das meistens zu sehr hohen Mieten. Wenn die Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren und die Zinsen steigen, wird der Wohnungs- und Immobilienmarkt um 75% bis 90% einbrechen.



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