Gold: Das unvermeidliche Szenario rückt näher!
06.03.2019 | Uli Pfauntsch
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Kurzum, fragt sich das TBAC, wer um Himmels Willen all diese Bonds kaufen soll. Bedenken Sie, dass China und Japan die größten Anleihegläubiger der USA sind. China reduzierte seinen Bestand über das letzte Jahr um 55 Milliarden auf 1,12 Billionen Dollar.
Japan reduzierte seinen Bestand über das letzte Jahr um 47 Milliarden auf 1.04 Billionen Dollar.
Das bedeutet, dass die Amerikaner selbst für die Finanzierung ihrer Schulden aufkommen müssen.
Tatsächlich haben US-Banken, Hedge-Funds, Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren sowie Privatanleger ihren Bestand in US-Staatsanleihen zwischen November 2017 und November 2018 um 1,36 Billionen Dollar erhöht.
Doch wie lange kann das noch gutgehen? Die Financial Times dazu: "Diese Woche folgerte einer der größten amerikanischen Hedgefonds, dass das Schatzamt binnen fünf Jahren Bonds im Gegenwert von 25% des Bruttoinlandsprodukts verkaufen muss, verglichen mit 15% heute. Dieses Schulden-Level ereignete sich in den letzten 120 Jahren nur zwei Mal, erst während des Zweiten Weltkriegs und dann erneut während der Finanzkrise 2008. Das erste Mal zwang die US-Regierung private Sparer zum Kauf von Schulden mittels patriotischer Propaganda und Finanzkontrollen. Das zweite Mal verließ sie sich auf die Bilanz ihrer Zentralbank via Quantitative Easing".
Die Notenbanker scheinen nun zu realisieren, dass die einzige Möglichkeit für die Regierung, ihr Verschuldungstempo beizubehalten, die Monetisierung dieser Schulden durch die Federal Reserve ist.
Es sieht zunehmend danach aus, dass sich die US-Regierung in eine ausweglose Lage befördert hat. Früher oder später wird die Fed die Zinsen senken, möglicherweise sogar Negativzinsen einführen, und zur Finanzierung des wachsenden Schuldenbergs erneut Geld drucken. Sobald die Fed damit beginnt, wird der Dollar-Verfall seinen Lauf nehmen. Ob es diesmal gelingen wird, eine bestehende Blase zu einer noch größeren Blase aufzublähen, ist zweifelhaft. Vielmehr besteht die Gefahr, dass der Wohlstandseffekt ausbleibt und die Dinge des täglichen Bedarfs im Preis steigen.
Stagflation zündet Goldpreis-Turbo!
Alles deutet darauf hin, dass die Wirtschaft in einen Zyklus eintritt, der seit den 70er Jahren nicht mehr vorgekommen ist. Stagflation! Die brutale Kombination von Inflation und stagnierendem Wachstum. Es bedeutet, dass sämtliche Dinge, die Sie zum täglichen Bedarf benötigen (Nahrung, Benzin, Strom, etc.), im Preis steigen, während etwa der Wert von Bonds und Aktien sinkt. Von 1973 bis 1975 schrumpfte das US-BIP über sechs Quartale in Folge - gleichzeitig stieg der Konsumentenpreis-Index von weniger als 3 Prozent bis Ende 1974 auf mehr als 12 Prozent. Ebenfalls verdreifachten sich die Preise für Gold, Kupfer und Öl.
Das letzte Mal, als die Märkte von Stagflation getroffen wurden, war Ende der 70er Jahre bis Anfang der 80er Jahre. Damals war der Anleihemarkt im Gegensatz zu heute alles andere als verzerrt. Die Verschuldung in 1981 lag bei niedrigen 31,7% vom Bruttoninlandsprodukt. Da bei weitem nicht so viel Kapital im Anleihemarkt gebunden war, war die Fed in der Lage, die Zinsen auf 20% zu erhöhen. Damit konnte die Inflation erfolgreich bekämpft und der völlige Einbruch des Dollar vermieden werden.
Aggressive Zinsanhebungen waren seinerzeit ein probates Mittel zur Bekämpfung der Stagflation. Und heute? Wir sollten besser nicht darüber nachdenken, was bei einer Gesamtverschuldung von mehr als 72 Billionen Dollar passieren würde, wenn die Fed die Zinsen auch diesmal aggressiv anhebt. In Wahrheit gibt es diesmal nichts, was die Fed tun könnte. Dieses Mal könnte die Stagflation siegen. Edelmetalle, Rohstoffe und andere Sachwerte sind in einem solchen Szenario der "Place To Be".
© Uli Pfauntsch
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