Die größte Baisseposition & das spektakuläre Haussegeschäft
03.04.2019 | Egon von Greyerz
Die stets für Überraschungen gute Federal Reserve stellte wieder einmal die Beständigkeit ihrer Unbeständigkeit unter Beweis.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1913, und insbesondere nach dem Ende des 2. Weltkriegs, hinkt die Fed mit ihren Entscheidungen stets den Entwicklungen hinterher. Schwer zu glauben, dass dies allein der Inkompetenz geschuldet ist. Der jüngste Politikwechsel scheint kaum ein Teil des Plans zu sein, wohl eher eine erneute Reaktion auf Ereignisse. Mit Blick auf frühere Entscheidungen der Fed wird ganz deutlich, dass sie praktisch alle reaktiv gewesen sind und nicht proaktiv.
Zentralbanken sind absolut schädlich für die Weltwirtschaft. Sie haben im Grunde überhaupt keinen konstruktiven Daseinsgrund. Tatsächlich stellen sie eine Bedrohung für die Welt dar und machen die Dinge deutlich schlimmer, als sie unter der Herrschaft der Naturgesetze wären. Der natürliche Rhythmus von Ebbe und Flut würde die Märkte mühelos regeln, ohne dass es dafür künstliche Eingriffe der Zentralbanken bräuchte. Und sollte es keine Kreditnachfrage geben, so wären Kredite billig, weil die Zinssätze sänken.
Stattdessen haben wir heute Zinssätze, die auf null oder in den negativen Bereich manipuliert wurden und mehr ausstehende Schulden als jemals zuvor in der Geschichte. Damit werden alle Naturgesetze gebrochen, was nur im Umfeld eines falsch funktionierenden Markt passieren kann. Die Folge ist eine Verdreifachung der Verschuldung in diesem Jahrhundert. Unter diesen Umständen darf man sich über massive Blasenbildung an den Märkten für Aktien, Anleihen und Immobilien nicht wundern - aufgebläht durch Schulden, die nie zurückgezahlt werden.
FED - 65 JahreUnfähigkeit Unbeständigkeit
Im Chart unten sehen wir die Entwicklung des Fed-Leitzinses über 65 Jahre. Nur ein kurzer Blick auf die jüngere Vergangenheit: Der verehrte Alan Greenspan hob die Zinssätze Ende 1987 erst an, um sie dann wieder - im Zeitraum von 1989 bis 1992 - von 10% auf 3% brutal zu senken. Anschließend stieg der Fed-Leitzins wieder schrittweise auf 6,5% im Juli 2000, als der Nasdaq-Crash begann. Der Crash des Nasdaq um 80% zwang die reaktive Fed nun, die Leitzinsen bis Ende 2003 auf nur 1% zu senken.
Die Aktienmärkte stabilisierten sich und die Zinssätze wurden erhöht, bis sie 2006 im September 5% erreicht hatten. Dann kam das Subprime-Desaster und die reaktive Fed schickte den Leitzins im Dezember 2008 praktisch auf den Nullpunkt. Bis Dezember 2015 blieben die Zinsen auf diesem Niveau. Sieben Jahre Nullzins bewirkten am Aktienmarkt Wunder und ließen die Illusion einer wachsenden Wirtschaft entstehen. Der Chart offenbart all das.
Die roten Pfeile im Diagramm markieren klar und deutlich Fed-Entscheidungen, die Panikreaktionen auf unvorhergesehene Ereignisse waren, entweder Aktienmarkteinbrüche oder systemische Probleme. An keinem dieser Punkte hatte die Fed die latenten Katastrophen prognostiziert. Eines ist klar: Keines ihrer Modelle hat funktioniert und sie erkennt auch nicht, dass sie gar keine Probleme löst, sondern tatsächlich die Ursache des Problems ist.
Geldschöpfung lässt falsche Wachstumsillusion entstehen
Offenbar wachsen Ökonomien nominal betrachtet, wenn Zentralbanken auf der ganzen Welt Billionen Dollar, Euro, Yen, Renminbi, etc. drucken und gleichzeitig die Zinssätze auf null oder negativ setzen. Das einzige Problem dabei ist, dass immer mehr und mehr Geld gedruckt werden muss, um einfach nur auf der Stelle zu bleiben. Denn wenn sich Vermögen durch Geldschöpfung erschaffen ließe, warum würde dann noch jemand arbeiten gehen?
Zentralbanken werden Kontrolle über Zinssätze verlieren
Sobald sich die Wirtschaftsaktivität in den USA verschlechtert, werden die Zinssätze wahrscheinlich eher sinken als steigen. Am Ende wird es kompromisslose quantitative Lockerungen (QE) geben - in einem Umfang, der die Geldschöpfung der Jahre 2007-09 in den Schatten stellen wird. Ich gehe aber nicht davon aus, dass die Zinssätze sehr lange niedrig blieben werden. Zuerst wird der Dollar steil abfallen. Dann werden die internationalen Kreditmärkte in Panik geraten und mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen beginnen.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1913, und insbesondere nach dem Ende des 2. Weltkriegs, hinkt die Fed mit ihren Entscheidungen stets den Entwicklungen hinterher. Schwer zu glauben, dass dies allein der Inkompetenz geschuldet ist. Der jüngste Politikwechsel scheint kaum ein Teil des Plans zu sein, wohl eher eine erneute Reaktion auf Ereignisse. Mit Blick auf frühere Entscheidungen der Fed wird ganz deutlich, dass sie praktisch alle reaktiv gewesen sind und nicht proaktiv.
Zentralbanken sind absolut schädlich für die Weltwirtschaft. Sie haben im Grunde überhaupt keinen konstruktiven Daseinsgrund. Tatsächlich stellen sie eine Bedrohung für die Welt dar und machen die Dinge deutlich schlimmer, als sie unter der Herrschaft der Naturgesetze wären. Der natürliche Rhythmus von Ebbe und Flut würde die Märkte mühelos regeln, ohne dass es dafür künstliche Eingriffe der Zentralbanken bräuchte. Und sollte es keine Kreditnachfrage geben, so wären Kredite billig, weil die Zinssätze sänken.
Stattdessen haben wir heute Zinssätze, die auf null oder in den negativen Bereich manipuliert wurden und mehr ausstehende Schulden als jemals zuvor in der Geschichte. Damit werden alle Naturgesetze gebrochen, was nur im Umfeld eines falsch funktionierenden Markt passieren kann. Die Folge ist eine Verdreifachung der Verschuldung in diesem Jahrhundert. Unter diesen Umständen darf man sich über massive Blasenbildung an den Märkten für Aktien, Anleihen und Immobilien nicht wundern - aufgebläht durch Schulden, die nie zurückgezahlt werden.
FED - 65 Jahre
Im Chart unten sehen wir die Entwicklung des Fed-Leitzinses über 65 Jahre. Nur ein kurzer Blick auf die jüngere Vergangenheit: Der verehrte Alan Greenspan hob die Zinssätze Ende 1987 erst an, um sie dann wieder - im Zeitraum von 1989 bis 1992 - von 10% auf 3% brutal zu senken. Anschließend stieg der Fed-Leitzins wieder schrittweise auf 6,5% im Juli 2000, als der Nasdaq-Crash begann. Der Crash des Nasdaq um 80% zwang die reaktive Fed nun, die Leitzinsen bis Ende 2003 auf nur 1% zu senken.
Die Aktienmärkte stabilisierten sich und die Zinssätze wurden erhöht, bis sie 2006 im September 5% erreicht hatten. Dann kam das Subprime-Desaster und die reaktive Fed schickte den Leitzins im Dezember 2008 praktisch auf den Nullpunkt. Bis Dezember 2015 blieben die Zinsen auf diesem Niveau. Sieben Jahre Nullzins bewirkten am Aktienmarkt Wunder und ließen die Illusion einer wachsenden Wirtschaft entstehen. Der Chart offenbart all das.
Die roten Pfeile im Diagramm markieren klar und deutlich Fed-Entscheidungen, die Panikreaktionen auf unvorhergesehene Ereignisse waren, entweder Aktienmarkteinbrüche oder systemische Probleme. An keinem dieser Punkte hatte die Fed die latenten Katastrophen prognostiziert. Eines ist klar: Keines ihrer Modelle hat funktioniert und sie erkennt auch nicht, dass sie gar keine Probleme löst, sondern tatsächlich die Ursache des Problems ist.
Geldschöpfung lässt falsche Wachstumsillusion entstehen
Offenbar wachsen Ökonomien nominal betrachtet, wenn Zentralbanken auf der ganzen Welt Billionen Dollar, Euro, Yen, Renminbi, etc. drucken und gleichzeitig die Zinssätze auf null oder negativ setzen. Das einzige Problem dabei ist, dass immer mehr und mehr Geld gedruckt werden muss, um einfach nur auf der Stelle zu bleiben. Denn wenn sich Vermögen durch Geldschöpfung erschaffen ließe, warum würde dann noch jemand arbeiten gehen?
Zentralbanken werden Kontrolle über Zinssätze verlieren
Sobald sich die Wirtschaftsaktivität in den USA verschlechtert, werden die Zinssätze wahrscheinlich eher sinken als steigen. Am Ende wird es kompromisslose quantitative Lockerungen (QE) geben - in einem Umfang, der die Geldschöpfung der Jahre 2007-09 in den Schatten stellen wird. Ich gehe aber nicht davon aus, dass die Zinssätze sehr lange niedrig blieben werden. Zuerst wird der Dollar steil abfallen. Dann werden die internationalen Kreditmärkte in Panik geraten und mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen beginnen.