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Der Dominoeffekt - Rumänien ist nun mit von der Partie

09.04.2019  |  Ronan Manly
- Seite 3 -
Interessant ist, dass Dragnea und Nicolae nun denken, dass 65% des rumänischen Goldes im Ausland gelagert werden und nicht 60%, wie in vielen Berichten zitiert wurde. Das würde bedeuten, dass 67,5 Tonnen der rumänischen 1.037 Tonnen Gold nun bei der Bank of England gelagert werden, was etwa 5.400 Good Delivery Goldbarren wären.

Spezifisch soll der Gesetzesvorschlag Artikel 30 anpassen (in Kapitel VII: Gold und Vermögenswerte aus ausländischen Operationen) der existierenden Version von "Gesetz Nr. 312/2014 bezüglich des Statuts der Banca Națională a României" indem eine 4. Klausel in den Artikel eingebaut wird:

"(4) Der Banca Națională a României ist es erlaubt, Gold aus den etablierten Reserven exklusiv zum Zwecke der Einkommensgenerierung durch Handel und andere spezifische Operationen im Ausland zu lagern. Die von der rumänischen Zentralbank festgelegten Golddepots im Ausland dürfen 5% des Gesamtbestandes an Gold, das als Reserve konstituiert wurde, nicht überschreiten."

Der Gesetzesvorschlag ist ebenfalls darauf aus, eine spezifische Angabe zu löschen, die sich auf die Definition von Goldreserven bezieht und soll den derzeitigen Wortlaut ändern:

a) Goldbestände, die sich bei der Banca Națională a României befinden oder im Ausland gelagert werden;

Und stattdessen wie folgt lauten:

a) Gold, das im Finanzministerium des Landes oder im Ausland gelagert wird;

In einfacheren Worten erklärte Nicolae, warum Rumänien seine Goldreserven nicht im Ausland lagern sollte:

"Seine Juwelen bewahrt man zu Hause auf und nicht im Nachbarhaus. Ebenso bezahlt man keine Miete dafür, dass man seine Juwelen im Nachbarhaus aufbewahrt. Ich denke, wir befinden uns in einer Situation, in der es sich Rumänien leisten kann, seine Goldreserven im eigenen Territorium sicher und gebührenfrei zu lagern. Und die rumänische Zentralbank kann diese Goldreserven verwenden, wenn angemessen, um bestimmte Finanzoperationen durchzuführen."

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Gouverneur der rumänischen Zentralbank - Mugur Isarescu


Zentralbanker in der Defensive

Währenddessen reagierte Mugur Isarescu, langjähriger Gouverneur der rumänischen Zentralbank, in typischer Zentralbankermanier auf die Goldrückführungsinitiative von Dragnea und Nicolae, indem er eine Reihe irreführender und faktisch inkorrekter Ausreden zum Besten gab, warum das Gold in London bleiben sollte. Isarescu ist nun seit fast 30 Jahren Gouverneur der rumänischen Zentralbank; mit Ausnahme eines Jahres, in dem er von 1999 bis 2000 Premierminister Rumäniens war. Als das Gold also zwischen 1999 und 2002 erstmals von Rumänien nach London geschafft wurde, hatte er den Vorsitz über die BNR. Isarescu meinte:

"Mir wurde vorgeworfen, ich würde die Reserven im Ausland belassen. Als wäre ich derjenige, der sie dort lagert; als würden sie mir gehören. Wo sollen wir die Reserven denn lagern? Das sind internationale Reserven; denken Sie, dass wir Euros und Dollar in den Tresorräumen der BNR lagern? Die werden in Reserven gehalten."

Es gibt eine Vielzahl an Fehlern in Isarescus Statement. Erstens: Physisches Gold kann nicht mit den elektronischen Daten von Fiatreservewährungen verglichen werden, wie Euros und Dollar, die in einem virtuellen Buchhaltungssystem existieren. Physisches Gold ist materiell und kann überall gelagert werden. Isarescu weiß das.

Zweitens: Die rumänische Zentralbank lagert bereits Gold in ihren Tresorräumen, 40 Tonnen davon, als "Bullion in Standardform" und "Goldmünzen." Isarescu weiß das auch, hat das praktischerweise jedoch nicht erwähnt. Er weiß auch, dass viele Zentralbanken ihr Gold in ihren eigenen Tresorräumen lagern, z.B. die Deutschen, die Niederländer, die Österreicher, die Russen, die Chinesen, etc. Er würde das Gold jedoch lieber in den Tresorräumen der Bank of England lagern.


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