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Rezessionsanzeichen überall

24.04.2019  |  John Mauldin
- Seite 3 -
Der Immobilienmarkt ist von Natur aus kreditgetrieben. Nur wenige Leute bezahlen bar für Land, Häuser oder Geschäftsimmobilien. Wenn also Kreditquellen versiegen, sinkt die Nachfrage nach diesen Vermögenswerten. Sinkende Nachfrage bedeutet niedrigere Preise, was schlecht ist, wenn man stark fremdfinanziert ist. Von da an wird es nur noch schlimmer, da das Banksystem mit hineingezogen wird. Die Verluste können sich schnell verbreiten, da Zahlungsausfälle Kreditgebern weitab des Ursprungs schaden.

Das ist nicht nur ein australisches Problem. Ähnliche Abschwächungen spielen sich in Neuseeland, Kanada, Europa und China ab. Es ist ein globales Problem und ein Unternehmen enthüllt die Auswirkungen.


Eingeschränkte Neueinstellungen

Versand- und Transportaktien sind wie ein "Kanarienvogel in der Kohlemine", weil sie zu den ersten gehören, die ein schwächelndes Wachstum signalisieren. Letzte Woche meldete FedEx, dass seine Einnahmen aus dem internationalen Versand gesunken seien und es senkte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Sein CFO machte die Wirtschaft dafür verantwortlich, berichtete CNBC.

"Sich abschwächende internationale makroökonomische Bedingungen und schwächere Weltwirtschaftswachstumstrends halten an, wie man am Rückgang der Einnahmen von FedEx Express international im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sehen kann", sagte Alan B. Graf, Jr., stellvertretender Generaldirektor und Chief Financial Officer von FedEx Corp., in einer Stellungnahme.

Trotz einer starken US-amerikanischen Wirtschaft, sagte FedEx, dass ihr internationales Geschäft im zweiten Quartal abschwächte, besonders in Europa. FedEx Express international schnitt hauptsächlich aufgrund stärkeren Wachstums der weniger gewinnbringenden Dienstleistungen und kleinerer Gewichte je Sendung schlechter ab, sagte Graf.

Um die niedrigeren Einnahmen auszugleichen, sagte Graf, dass FedEx ein freiwilliges Abfindungsprogramm sowie eingeschränkte Neueinstellungen anfing. Darüber hinaus "grenzt es diskretionäre Ausgaben ein" und prüft zusätzliche Maßnahmen.

FedEx-Aktien sind im letzten Jahr um ungefähr 27% gesunken, wodurch sie dem Rückgang des Industrial Select Sector SPDR ETF (XLI) in Höhe von 1% nachhinken.


Dieser kleine Ausschnitt fließt förmlich mit Andeutungen über. Betrachten wir einige von ihnen genauer.

Die Einnahmen sanken aufgrund "stärkeren Wachstums der weniger gewinnbringenden Dienstleistungen". Also haben diejenigen, die internationale Pakete versenden, beschlossen, dass niedrigere Kosten gegenüber Schnelligkeit überwiegen. Gleichermaßen zeigt die Aussage über "niedrigere Gewichte je Sendung" an, dass sie nur das versenden, was sie müssen, wenn sie es müssen.

FedEx reagiert darauf mit einem Abfindungsprogramm und "eingeschränkten Neueinstellungen". Das Unternehmen ist überbesetzt für seine derzeitigen Anforderungen. Dies könnte auch die verstärkte Automatisierung von Arbeiten, die vormals von Menschen durchgeführt wurden, widerspiegeln. In jedem Fall wird es nichts Positives zur Beschäftigungsstatistik beitragen.

Außerdem "grenzt" FedEx "diskretionäre Ausgaben ein". Ich bin mir nicht sicher, was das bedeutet. Jedes Unternehmen grenzt immer diskretionäre Ausgaben ein, sonst bleibt es nicht lange im Geschäft. Wenn FedEx weitere Schritte unternimmt, dann wird wer immer auch diese Ausgaben erhalten hat, ebenfalls niedrigere Einnahmen erhalten. Er wird eventuell auch "Neueinstellungen einschränken" müssen.

Natürlich ist FedEx nur ein Unternehmen, wenn auch ein großes und entscheidend positioniertes. Aber Stellungnahmen wie diese führen zur Rezession, wenn sie weiter zunehmen ... und das tun sie.


Das Problem mit den Zöllen

Ein Grund dafür, dass FedEx die Vorhut bildet, besteht darin, dass es auf einzigartige Weise dem Welthandel ausgesetzt ist, dessen Wachstum aus mehreren Gründen abnimmt.

Teilweise liegt das an der Technologie. Die Dinge, die wir international "versenden" sind zunehmend digital und sie bewegen sich über Kabel und Satellitenverbindungen fort, anstatt mit Schiffen und Flugzeugen. Es ist nicht einfach, diese Art von Waren zu bewerten und sie in die Handelsstatistiken aufzunehmen.

Energie ist ein weiterer Faktor. Neben der US-amerikanischen Schieferölproduktion und erneuerbaren Energiequellen importieren wir nicht so viel Öl und Gas aus dem Ausland in die USA, wie wir es anderenfalls tun würden. Das schlägt sich sowohl in den Handels- als auch Währungswerten nieder. Der US-Dollar ist jetzt stärker, was teilweise daran liegt, dass wir weniger Dollar an die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) liefern.


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