Edelmetalle Aktuell
19.03.2007 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Das gelbe Metall startete in der vergangenen Woche nahe dem vorläufigen Höchstkurs, der am Montagnachmittag schließlich mit 654,- $ je Unze erreicht worden war. Von diesem Niveau aus fiel die Notierung bis zum Mittwoch auf einen Tiefstkurs bei 636,50 $ je Unze zurück. Ursache für die Verluste war, dass mehr und mehr Investoren angesichts der zeitweise nahezu kollabierenden Aktienmärkte auch aus ihren Pluspositionen beim Gold ausstiegen. Eine Erholung bei den Aktien und ein schwacher Dollar, der am Freitag gegenüber dem Euro auf ein Viermonatstief fiel, halfen dem Metall dann aber zurück auf die Füße. Am Freitag erreichte es schließlich wieder die Höchstkurse vom Wochenbeginn.
Kurzfristig sieht es nun für das gelbe Metall nicht schlecht aus, es muss allerdings über 658,- $ je Unze steigen, um dem aktuellen positiven Trend zu bestätigen. Unterstützung gibt es auf der anderen Seite bei 640,- $ je Unze.
Am Dienstag teilte die Europäische Zentralbank mit, dass in der vorletzten Woche nur 0,6 Tonnen Gold durch eine ihrer Mitgliedsbanken verkauft worden seien. Am gleichen Tag sagte Bundesbankpräsident Axel Weber, dass sein Haus in diesem Jahr keine größeren Goldverkäufe mehr plane und dass es auch für das kommende Jahr noch keine entsprechende Entscheidung gäbe.
Während ein Teil der europäischen Zentralbanken noch immer auf der Verkäuferseite steht, stocken andere Notenbanken ihre Reserven auf: Nach einer Meldung des World Gold Councils legten die russischen Reserven zwischen Dezember und März um 2,2 Prozent auf rund 400 Tonnen zu. Auch im letzten Jahr war die russische Notenbank unter den weltweit 15 größten Haltern von Gold der einzige Käufer. Russland steht aber nicht alleine: In den letzten drei Monaten hat das benachbarte Weißrussland 6,2 Tonnen zu seinen Reserven hinzugefügt, Kasachstan erhöhte sie um 7,6 und Griechenland um 3,8 Tonnen.
Trotz dieser positiven Signale fielen die offiziellen Goldreserven der Notenbanken im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1948. Der Internationale Währungsfonds berichtete, dass die Gesamtmenge an Gold in offiziellem Besitz im Jahr 2006 auf 26.986 Tonnen gesunken sei. Das entspricht einer Neuproduktion von ca. 11 Jahren. Der Hauptgrund für die weiter fallende Tendenz ist, dass noch immer wesentlich mehr Zentralbanken auf der Verkäuferseite als auf der Käuferseite stehen. Im vergangenen Jahr haben die EZB, sowie die Notenbanken Frankreichs, Österreichs, Spaniens, der Niederlande, Portugals, Schwedens, der Philippinen, der Tschechischen Republik, Serbiens, Kolumbiens, El Salvadors und Mexikos allesamt Gold verkauft. Der große Hoffnungsträger als potenzieller Käufer, die Zentralbank Chinas, hat ihre Reserven dagegen unverändert bei 19,29 Millionen Unzen gehalten.
In der vergangenen Woche gab es auch einige Nachrichten aus dem Minen-Camp. Die wichtigste war, dass die kanadische Nr. 1 unter den Goldförderern, Barrick Gold, ein Übernahmeangebot für den Zweitplatzierten, Newmont Mining, abgeben könnte. Analysten sagten hierzu, dass Barrick auf die 95 Millionen Unzen Reserven von Newmont aus sein könnte. Eine Übernahme würde die Kanadier im Extremfall bis zu 25 Milliarden $ kosten. Die Aktienkurse beider Unternehmen reagierten am vergangenen Donnerstag mit einem Kurssprung.
Was die Goldproduktion in verschiedenen Ländern angeht, gab es gemischte Nachrichten. Die Ausbringung in Australien fiel laut Surbiton Associates im letzten Jahr um fünf Prozent auf 249 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren. Damit musste Australien 2006 den Rang als zweitgrößter Goldproduzent der Welt wieder an die USA abgeben. Es steht zu befürchten, dass die Australier in der Rangliste noch weiter zurückfallen werden: China meldete nämlich für den Januar im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Goldproduktion um 26 Prozent auf 20 Tonnen. Im gesamten vergangenen Jahr lagen die Chinesen nur neun Tonnen hinter den Australiern.
Das Silber handelte in der vergangenen Woche wieder einmal parallel zum Gold, aber im Gegensatz zu diesem konnte es den Höchstkurs vom Montag bereits am Donnerstag überschreiten. Bis zum Freitagnachmittag scheiterte das Metall dann aber zweimal an der technischen Widerstandslinie knapp unter 13,10 $ je Unze. Diese wurde später in New York dann zwar doch noch überstiegen, allerdings konnte sich das Metall von dieser Marke bisher nicht überzeugend absetzen. Falls dies nicht bald geschieht, kämen wohl die Unterstützungspunkte bei 12,8 $0 und dann 12,57 $ je Unze wieder ins Spiel. In jedem Fall wird bei der weiteren Entwicklung viel vom Goldpreis abhängen.
Während private und institutionelle Investoren ihre Positionen in letzter Zeit weitgehend unverändert beließen, haben die Spekulanten einen erheblichen Teil ihrer Pluspositionen abgebaut. Diese fielen ind er vorletzten Woche um 24 Prozent oder 2.700 Tonnen. Es war die größte derartige Reduzierung seit Juli 2005.
Wie die anderen Edelmetalle auch konnte das Platin am vorletzten Freitag die Gewinne, die es zuvor erzielt hatte, nicht halten. Vor dem Börsenschluss in New York fiel die Notierung auf 1.195 $ je Unze zurück. Am Montag in Japan musste das Metall dann noch einmal leichte Verluste hinnehmen, mit einem Tiefstkurs bei ein 1.190 $ je Unze kam es allerdings vergleichsweise glimpflich davon und mit diesem Niveau war auch schon das Wochentief erreicht. Spekulative Nachfrage ließ den Preis anschließend wieder steigen. Händler machten dafür neben anderen Gründen voreilig auch die geplante Förderung der Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußfiltern in Deutschland verantwortlich. Dazu kam als weiterer Grund eine überraschende Knappheit an physischem Metall, die dazu führte, dass Schwamm im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten im Moment im Vergleich zu loco-Zürich Metall mit einem Aufschlag handelt.
Zusätzlich zu diesen eher fundamentalen Nachrichten lebten dann auch noch Gerüchte auf, dass doch ein Platin-ETF vorbereitet werde. Wir sind nach wie vor skeptisch, was die Erfolgsaussichten für ein entsprechendes Produkt angeht. Der Platinmarkt ist zu illiquide, um ein solches Projekt zu unterstützen, außerdem wäre weiter mit massivem Widerstand der industriellen Anwender zu rechnen.
Nichtsdestotrotz stieg der Platinpreis als Folge der Nachrichten und Gerüchte an und erreichte am Freitag mit 1.221 $ - 1.226 $ je Unze ein neues Wochenhoch.
Charttechnisch gibt es jetzt bei 1.230,- $ einen starken Widerstand. Sollte diese Linie überschritten werden, ist die Gefahr groß, dass die Notierung sehr schnell auf über 1.250,- $ je Unze und damit auf die Höchstkurse von Ende Februar ansteigt. Falls auch dieses Niveau überschritten wird, könnte der Preis sogar noch sehr viel deutlicher steigen. Endverbraucher aus der Industrie sollten deshalb weiter darüber nachdenken, ihren kurz- und mittelfristigen Bedarf preislich abzusichern.
Lonmin will die Platinproduktion bis nach 2013 von gegenwärtig 1 Million Unzen auf 2 Millionen Unzen ausweiten. Näheres zu Lonmin auch unter den Links auf Seite 4.
Palladium begann am vergangenen Montag den Handel bei 350 $ je Unze. Als dann anschließend der gesamte Edelmetallkomplex ins Rutschen geriet, konnte sich auch das weiße Metall dieser Bewegung nicht vollständig entziehen. Mit einem Tiefstkurs bei 343 $ je Unze fielen die Verluste allerdings vergleichsweise gering aus. In der zweiten Wochenhälfte bewegte sich die Notierung dann wieder nach oben, erneut kamen dabei die Impulse von den anderen Metallen.
Wir glauben noch immer, dass das Palladium auf dem momentanen Niveau vergleichsweise teuer bewertet ist und dass dieses aus rein fundamentalen Gesichtspunkten eher nicht gerechtfertigt ist.
Angesichts der geringen Marktgröße (und der starken Abhängigkeit von regelmäßigen Exporten Russlands) dürfte das Metall allerdings auch in Zukunft ein Liebling der Spekulanten bleiben. Aus diesem Grund sind spekulative Attacken nach oben auch weiterhin nicht ausschließen. Um eine weitere Runde von Käufen einzuleiten, müsste der Preis allerdings zunächst die beiden Widerstände bei 357 $ und 362 $ je Unze übersteigen.
In der letzten Woche ist Michael Prokhorov, der Vorstandsvorsitzende bei Norilsk Nickel, zurückgetreten. Der Rücktritt kam früher als erwartet, grundsätzlich war er allerdings keine Überraschung, nachdem Prokhorov und sein Partner Vladimir Potanin sich auf eine Aufteilung ihres Firmenimperiums geeinigt hatten, dass sie gemeinsam über die Interros- Holding kontrolliert hatten. Analysten erwarten, dass Prokhorov sich nun bei Polyus Gold, dem größten russischen Goldproduzenten engagieren werde. Polyus war im vergangenen Jahr aus dem früheren Goldproduktionsaktivitäten von Norilsk gegründet worden.
Der Handel mit Rhodium verlief in der vergangenen Woche ausgesprochen ruhig. Es gab wenig Interesse auf beiden Seiten. Der Preis blieb dabei über der Marke von 6.000 $ je Unze.
Wir bleiben für das weiße Metall positiv eingestellt und erwarten früher oder später einen Test des Höchstkurses des vergangenen Jahres von 6.275,- $ je Unze. Industriellen Endverbrauchern empfehlen wir deshalb weiterhin, ihren Bedarf für die nächsten Monate bei einem geeigneten Preisniveau einzudecken.
Angesichts eines verhaltenen industriellen Interesses, das sicher auch mit dem Ende des Quartals im Zusammenhang steht, und mit Blick auf ein andauerndes Verkaufsinteresse von Händlern, gab die Notierung für Ruthenium um 100 Dollars auf 650 $ - 750 $ je Unze nach.
Das Iridium handelt unverändert bei 440 $ - 480 $ je Unze und damit auf demselben Niveau wie am vorletzten Freitag.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (19.03.2007)
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
- Gold
Das gelbe Metall startete in der vergangenen Woche nahe dem vorläufigen Höchstkurs, der am Montagnachmittag schließlich mit 654,- $ je Unze erreicht worden war. Von diesem Niveau aus fiel die Notierung bis zum Mittwoch auf einen Tiefstkurs bei 636,50 $ je Unze zurück. Ursache für die Verluste war, dass mehr und mehr Investoren angesichts der zeitweise nahezu kollabierenden Aktienmärkte auch aus ihren Pluspositionen beim Gold ausstiegen. Eine Erholung bei den Aktien und ein schwacher Dollar, der am Freitag gegenüber dem Euro auf ein Viermonatstief fiel, halfen dem Metall dann aber zurück auf die Füße. Am Freitag erreichte es schließlich wieder die Höchstkurse vom Wochenbeginn.
Kurzfristig sieht es nun für das gelbe Metall nicht schlecht aus, es muss allerdings über 658,- $ je Unze steigen, um dem aktuellen positiven Trend zu bestätigen. Unterstützung gibt es auf der anderen Seite bei 640,- $ je Unze.
Am Dienstag teilte die Europäische Zentralbank mit, dass in der vorletzten Woche nur 0,6 Tonnen Gold durch eine ihrer Mitgliedsbanken verkauft worden seien. Am gleichen Tag sagte Bundesbankpräsident Axel Weber, dass sein Haus in diesem Jahr keine größeren Goldverkäufe mehr plane und dass es auch für das kommende Jahr noch keine entsprechende Entscheidung gäbe.
Während ein Teil der europäischen Zentralbanken noch immer auf der Verkäuferseite steht, stocken andere Notenbanken ihre Reserven auf: Nach einer Meldung des World Gold Councils legten die russischen Reserven zwischen Dezember und März um 2,2 Prozent auf rund 400 Tonnen zu. Auch im letzten Jahr war die russische Notenbank unter den weltweit 15 größten Haltern von Gold der einzige Käufer. Russland steht aber nicht alleine: In den letzten drei Monaten hat das benachbarte Weißrussland 6,2 Tonnen zu seinen Reserven hinzugefügt, Kasachstan erhöhte sie um 7,6 und Griechenland um 3,8 Tonnen.
Trotz dieser positiven Signale fielen die offiziellen Goldreserven der Notenbanken im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1948. Der Internationale Währungsfonds berichtete, dass die Gesamtmenge an Gold in offiziellem Besitz im Jahr 2006 auf 26.986 Tonnen gesunken sei. Das entspricht einer Neuproduktion von ca. 11 Jahren. Der Hauptgrund für die weiter fallende Tendenz ist, dass noch immer wesentlich mehr Zentralbanken auf der Verkäuferseite als auf der Käuferseite stehen. Im vergangenen Jahr haben die EZB, sowie die Notenbanken Frankreichs, Österreichs, Spaniens, der Niederlande, Portugals, Schwedens, der Philippinen, der Tschechischen Republik, Serbiens, Kolumbiens, El Salvadors und Mexikos allesamt Gold verkauft. Der große Hoffnungsträger als potenzieller Käufer, die Zentralbank Chinas, hat ihre Reserven dagegen unverändert bei 19,29 Millionen Unzen gehalten.
In der vergangenen Woche gab es auch einige Nachrichten aus dem Minen-Camp. Die wichtigste war, dass die kanadische Nr. 1 unter den Goldförderern, Barrick Gold, ein Übernahmeangebot für den Zweitplatzierten, Newmont Mining, abgeben könnte. Analysten sagten hierzu, dass Barrick auf die 95 Millionen Unzen Reserven von Newmont aus sein könnte. Eine Übernahme würde die Kanadier im Extremfall bis zu 25 Milliarden $ kosten. Die Aktienkurse beider Unternehmen reagierten am vergangenen Donnerstag mit einem Kurssprung.
Was die Goldproduktion in verschiedenen Ländern angeht, gab es gemischte Nachrichten. Die Ausbringung in Australien fiel laut Surbiton Associates im letzten Jahr um fünf Prozent auf 249 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren. Damit musste Australien 2006 den Rang als zweitgrößter Goldproduzent der Welt wieder an die USA abgeben. Es steht zu befürchten, dass die Australier in der Rangliste noch weiter zurückfallen werden: China meldete nämlich für den Januar im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Goldproduktion um 26 Prozent auf 20 Tonnen. Im gesamten vergangenen Jahr lagen die Chinesen nur neun Tonnen hinter den Australiern.
- Silber
Das Silber handelte in der vergangenen Woche wieder einmal parallel zum Gold, aber im Gegensatz zu diesem konnte es den Höchstkurs vom Montag bereits am Donnerstag überschreiten. Bis zum Freitagnachmittag scheiterte das Metall dann aber zweimal an der technischen Widerstandslinie knapp unter 13,10 $ je Unze. Diese wurde später in New York dann zwar doch noch überstiegen, allerdings konnte sich das Metall von dieser Marke bisher nicht überzeugend absetzen. Falls dies nicht bald geschieht, kämen wohl die Unterstützungspunkte bei 12,8 $0 und dann 12,57 $ je Unze wieder ins Spiel. In jedem Fall wird bei der weiteren Entwicklung viel vom Goldpreis abhängen.
Während private und institutionelle Investoren ihre Positionen in letzter Zeit weitgehend unverändert beließen, haben die Spekulanten einen erheblichen Teil ihrer Pluspositionen abgebaut. Diese fielen ind er vorletzten Woche um 24 Prozent oder 2.700 Tonnen. Es war die größte derartige Reduzierung seit Juli 2005.
- Platin
Wie die anderen Edelmetalle auch konnte das Platin am vorletzten Freitag die Gewinne, die es zuvor erzielt hatte, nicht halten. Vor dem Börsenschluss in New York fiel die Notierung auf 1.195 $ je Unze zurück. Am Montag in Japan musste das Metall dann noch einmal leichte Verluste hinnehmen, mit einem Tiefstkurs bei ein 1.190 $ je Unze kam es allerdings vergleichsweise glimpflich davon und mit diesem Niveau war auch schon das Wochentief erreicht. Spekulative Nachfrage ließ den Preis anschließend wieder steigen. Händler machten dafür neben anderen Gründen voreilig auch die geplante Förderung der Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußfiltern in Deutschland verantwortlich. Dazu kam als weiterer Grund eine überraschende Knappheit an physischem Metall, die dazu führte, dass Schwamm im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten im Moment im Vergleich zu loco-Zürich Metall mit einem Aufschlag handelt.
Zusätzlich zu diesen eher fundamentalen Nachrichten lebten dann auch noch Gerüchte auf, dass doch ein Platin-ETF vorbereitet werde. Wir sind nach wie vor skeptisch, was die Erfolgsaussichten für ein entsprechendes Produkt angeht. Der Platinmarkt ist zu illiquide, um ein solches Projekt zu unterstützen, außerdem wäre weiter mit massivem Widerstand der industriellen Anwender zu rechnen.
Nichtsdestotrotz stieg der Platinpreis als Folge der Nachrichten und Gerüchte an und erreichte am Freitag mit 1.221 $ - 1.226 $ je Unze ein neues Wochenhoch.
Charttechnisch gibt es jetzt bei 1.230,- $ einen starken Widerstand. Sollte diese Linie überschritten werden, ist die Gefahr groß, dass die Notierung sehr schnell auf über 1.250,- $ je Unze und damit auf die Höchstkurse von Ende Februar ansteigt. Falls auch dieses Niveau überschritten wird, könnte der Preis sogar noch sehr viel deutlicher steigen. Endverbraucher aus der Industrie sollten deshalb weiter darüber nachdenken, ihren kurz- und mittelfristigen Bedarf preislich abzusichern.
Lonmin will die Platinproduktion bis nach 2013 von gegenwärtig 1 Million Unzen auf 2 Millionen Unzen ausweiten. Näheres zu Lonmin auch unter den Links auf Seite 4.
- Palladium
Palladium begann am vergangenen Montag den Handel bei 350 $ je Unze. Als dann anschließend der gesamte Edelmetallkomplex ins Rutschen geriet, konnte sich auch das weiße Metall dieser Bewegung nicht vollständig entziehen. Mit einem Tiefstkurs bei 343 $ je Unze fielen die Verluste allerdings vergleichsweise gering aus. In der zweiten Wochenhälfte bewegte sich die Notierung dann wieder nach oben, erneut kamen dabei die Impulse von den anderen Metallen.
Wir glauben noch immer, dass das Palladium auf dem momentanen Niveau vergleichsweise teuer bewertet ist und dass dieses aus rein fundamentalen Gesichtspunkten eher nicht gerechtfertigt ist.
Angesichts der geringen Marktgröße (und der starken Abhängigkeit von regelmäßigen Exporten Russlands) dürfte das Metall allerdings auch in Zukunft ein Liebling der Spekulanten bleiben. Aus diesem Grund sind spekulative Attacken nach oben auch weiterhin nicht ausschließen. Um eine weitere Runde von Käufen einzuleiten, müsste der Preis allerdings zunächst die beiden Widerstände bei 357 $ und 362 $ je Unze übersteigen.
In der letzten Woche ist Michael Prokhorov, der Vorstandsvorsitzende bei Norilsk Nickel, zurückgetreten. Der Rücktritt kam früher als erwartet, grundsätzlich war er allerdings keine Überraschung, nachdem Prokhorov und sein Partner Vladimir Potanin sich auf eine Aufteilung ihres Firmenimperiums geeinigt hatten, dass sie gemeinsam über die Interros- Holding kontrolliert hatten. Analysten erwarten, dass Prokhorov sich nun bei Polyus Gold, dem größten russischen Goldproduzenten engagieren werde. Polyus war im vergangenen Jahr aus dem früheren Goldproduktionsaktivitäten von Norilsk gegründet worden.
- Rhodium
Der Handel mit Rhodium verlief in der vergangenen Woche ausgesprochen ruhig. Es gab wenig Interesse auf beiden Seiten. Der Preis blieb dabei über der Marke von 6.000 $ je Unze.
Wir bleiben für das weiße Metall positiv eingestellt und erwarten früher oder später einen Test des Höchstkurses des vergangenen Jahres von 6.275,- $ je Unze. Industriellen Endverbrauchern empfehlen wir deshalb weiterhin, ihren Bedarf für die nächsten Monate bei einem geeigneten Preisniveau einzudecken.
Angesichts eines verhaltenen industriellen Interesses, das sicher auch mit dem Ende des Quartals im Zusammenhang steht, und mit Blick auf ein andauerndes Verkaufsinteresse von Händlern, gab die Notierung für Ruthenium um 100 Dollars auf 650 $ - 750 $ je Unze nach.
Das Iridium handelt unverändert bei 440 $ - 480 $ je Unze und damit auf demselben Niveau wie am vorletzten Freitag.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (19.03.2007)
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.