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Chinas nukleare Option

14.06.2019  |  Dr. Keith Weiner
- Seite 4 -
Wichtiger ist jedoch, dass wir den Mechanismus sehen können, mit dem Dollarkredite fortwährende Nachfrage nach Dollar schaffen. Nur zur Wiederholung: Schuldner müssen jedes Jahr fast dieselbe Menge Dollar als Umsatz generieren, wie sie an Schulden schuldig sind.

Und das ist fortwährend. Schulden können nicht ausgelöscht werden. Ein Schuldner könnte aus den Schulden herauskommen. Zumindest in der Theorie. Auch wenn unser glückloser Bauer das nicht kann. Er kann die Tretmühle nicht überholen. Doch wenn ein Unternehmen es schafft, seine Schulden abzubezahlen, dann werden diese schlicht auf eine andere Partei abgewälzt. Ohne Gold im Geldsystem gibt es keine endgültige Zahlung. Es gibt keinen Mechanismus, um die Schulden zum Verschwinden zu bringen.

Diejenigen, die nur die neu geschaffene Menge Dollar betrachten, lassen die neu geschaffenen, fortwährenden Verbindlichkeiten außen vor. Und zu sagen, dass Geld "gedruckt" werde, verleugnet die Verbindlichkeiten im Besonderen. Es gibt keine Ladung kostenlosen Geldes. Es gibt nur die täuschend niedrigen Kreditzinsen. Täuschend, weil es schwer ist und immer schwerer wird, genug Geld zu verdienen, um den Wucherzins zu bedienen.

Gegen die eigene Intuition ist es eine Tatsache, dass die aktuellen Zinsen niedriger werden, je schwieriger deren Bedienung wird. Es wäre eine Sache, wenn nur Sie und Sie alleine die Möglichkeit hätten zu einem speziellen Niedrigzins Kredite aufzunehmen. Doch das ist nicht der Fall. Jeder nimmt ebenfalls Kredite zu diesen niedrigen Zinsen auf.

Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, binden wir dies in die Thematik von Chinas nuklearer Option ein. Nutzlose Zutaten, die von Regulierungsbehörden hinzugefügt wurden. Jedes Mal, wenn die Regierung die Bauern (oder die Müller, Bäcker oder Verkäufer) dazu zwingt, nutzlose Zutaten hinzuzufügen, erhöht sie die Kosten. Doch das hilft dem Bauern nicht dabei, auf der Tretmühle zu Atem zu kommen. Ganz im Gegenteil; es ist als würde man ihm noch mehr nutzloses Zeug in den Rucksack stopfen. Die einzige Erlösung des Bauern wäre die Insolvenz seiner Konkurrenten. Doch solange die Zinsen fallen, solange wird es auch immer wieder neue Konkurrenten geben.

Der Wert des Dollar wird nicht durch den Glauben oben gehalten. Er ist keine Enthüllung (z.B. Fed-Überprüfung) davon entfernt, plötzlich zusammenzubrechen. Sein Wert ist keine Illusion, die so einfach zerstört werden kann. Sein Wert liegt den Schwierigkeiten der Schuldner zu Grunde. Unser Bauer arbeitet beispielsweise härter und härter, um Weizen zu produzieren. Den er verpflichtend immer billiger und billiger verkaufen muss.

Die meisten Leute würden den Wert einer Währung als 1/P (das allgemeine Preisniveau) festlegen. Das bedeutet, dass jeder Bauer und tatsächlich jeder Schuldner dafür arbeitet, um den Wert des Dollar zu steigern, während die Fed daran arbeitet, die Zinsen zu senken.

Diese Abweichung haben wir eingeworfen, da es für die Entwicklung unserer Ideen hinsichtlich China und dem US-Leitzins wichtig ist und um zu erkennen, dass eine Zunahme der Währungsmenge nicht notwendigerweise zu Preisanstiegen führt. In einem Umfeld fallender Zinsen wird das zum genauen Gegenteil führen. Das konnten wir beim Weizen besser beobachten als bei anderen Preisen.


Die uneinlösbare Währung ist eine Kakerlakenfalle

Man könnte dies alles in einem Satz zusammenfassen: Das Regime der uneinlösbaren Währung hat ungeahnte Folgen. Wir sagen oft, dass wir den Begriff "ungeahnte Folgen" nicht verwenden möchten, da er die angeblichen Absichten derjenigen hervorhebt, die das Ganze verübt haben. Wie wir in einem vorherigen Artikel diskutiert haben, waren die Absichten von John Maynard Keynes tatsächlich böswillig.

Wir möchten vielmehr perverse Anreize diskutieren, die natürlich Wirtschaftsteilnehmer zu perversen Handlungen treiben, die wiederum unausweichlich zu perversen Folgen führen werden. Einige Volkswirtschaftler können die perversen Folgen einer jeden politischen Maßnahme vorherbestimmen. Später, wenn die Tragödie ihren Lauf nimmt, schreit der Rest der Menschheit dann: "Das hätten wir nicht wissen können."

Jeder Aspekt des Regimes der uneinlösbaren Währung ist pervers. Natürlich ist es pervers, es wurde für perverse Zwecke designt: Um es Regierungen und deren Handlangern zu ermöglichen, mehr Kredite zu billigen Raten aufzunehmen, damit mehr Geld ausgegeben werden kann. Vergessen Sie Inflation, die Beschäftigtenzahlen, das BIP, etc. Das sind nur Verkaufswerkzeuge. Die Fed existiert, um es der Regierung zu erlauben, mehr Stimmen mit höheren Ausgaben zu erwerben und - ohne Mittel oder Absicht zur Rückzahlung - Kredite aufzunehmen.

Um damit davonzukommen, muss die Regierung zwei Dinge tun. Erstens: Die Aufmerksamkeit ablenken, damit die Leute nicht verstehen, dass Sie Kredite vergeben. Sie definieren den Dollar als Geld, also realisieren dessen Besitzer nicht, dass sie tatsächlich Kredite vergeben. Nach einigen Generationen werden sogar Befürworter des freien Marktes dieses falsche Geld verteidigen. Zweitens: Es ist wichtig, den Sparern ihren Ausweg zu versperren.

Das schadet auch den Kreditnehmern. Sie unterliegen den Zinsen, die sich auf ihre Schuldenlast auswirken. Wenn die Zinsen fallen, wie von 1981 bis heute, dann nimmt die Schuldenlast jedes einzelnen Dollar zu. Kreditgeber steigern ihre Nachfrage nach Dollar.

Eine uneinlösbare Währung ist eine Falle. Wie eine Kakerlakenfalle können die Leute (in diesem Fall keine Kakerlaken) sie betreten, doch nicht wieder verlassen. Es mag scheinen, als ob jeder Dollarbesitzer oder Dollarschuldner jederzeit aussteigen könnte, wenn er wollte (fragen Sie einen Heroin-Süchtigen, ob er jederzeit aufhören könnte, wenn er das wollte). Wenn Sie keine Dollar besitzen wollen, dann können Sie einen anderen Vermögenswert oder Währung wählen - doch zusätzlich zum Ausfallrisiko bringt das auch Preisrisiko mit sich.

Chinesische Unternehmen besitzen große Mengen an Dollar als Vermögenswerte in ihrer Bilanz, ähnlich wie die People's Bank of China. Sie besitzt ebenfalls größere Mengen Dollar.

Betrachten wir das kurz genauer. Es gibt insgesamt Schulden in Höhe von 73 Billionen Dollar da draußen (Datenquelle: St. Louis Fed ASTDSL + ASTLL Datenserien). Im Vergleich dazu beläuft sich der Maßstab M2 der Geldmenge auf nur 14,7 Billionen Dollar. Im Jahr 2006 stellte die Fed den Maßstab M3 der Geldmenge ein, veröffentlicht jedoch die OECD-Daten, die sich derzeit auf 14,5 Billionen belaufen.

Diese Daten machen Sinn, wenn Sie darüber nachdenken. Wer würde ein Barguthaben unterhalten das größer (oder ähnlich groß) als die gesamten kurzfristigen inkl. langfristigen Schulden ist? Sie brauchen das Bargeld nicht, das im Keller gelagert wird, um die Schuldenbilanz zu begleichen. Sie brauchen den Cashflow, um die monatlichen Schuldenzahlungen zu leisten.

Die Schuldner stecken ebenfalls im Dollarregime fest, wenn auch aus anderen Gründen als die Sparer. Sie müssen konstant Dollarumsatz generieren, um den Wucherzins zu bedienen oder alle ihre Assets und Unternehmen durch Zwangsvollstreckung ihrer Gläubiger verlieren.

Und das bringt uns zurück nach China. Wie jeder andere, sind auch sie gefangen. Als wichtiger Dollarhalter ist die PBoC auch wie jeder anderer Sparer gefangen. Wenn sie ihre Dollar verkauft, welche andere Währung würde sie dann erwerben? Wie viel würden sie bei dem Versuch, diese beachtliche Menge loszuwerden und eine ähnliche Menge eines anderen Vermögenswertes zu erwerben, verlieren?

Als wichtige Gruppe von Dollarschuldnern stecken die chinesischen Unternehmen wie die anderen Schuldner ebenfalls in der Falle. Sie müssen Dollarumsatz generieren. Könnte die chinesische Regierung eine Gesetz verabschieden, das ihnen aus der Patsche hilft? Lassen Sie uns das genauer betrachten.

Ein Teil dieser Unternehmen schuldet chinesischen Banken diese Dollar. Da Schuldner und Kreditgeber beide dem chinesischen Gesetz unterliegen, könnte die Regierung ihnen theoretisch vorschreiben, diese Schulden zu einer bestimmten Umtauschrate in Yuan zu begleichen. Simsalabim: Yuan-Schulden.


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