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Trump befeuert Goldrallye - FED unter Zugzwang

06.08.2019  |  Markus Blaschzok
Die Märkte durchliefen in der vergangenen Woche eine höllische Achterbahnfahrt. Am Mittwoch fielen Aktienmarkt und Edelmetalle erstmals, nachdem FED-Chef Powell den US-Leitzins um 25 Basispunkte senkte und ein vorzeitiges Ende des QT-Programms verkündete. Zinssenkungen stützen normalerweise die Märkte, doch hatte man eine Senkung um 50 Basispunkte sowie weitere Lockerungen erwartet, weshalb die Märkte enttäuscht reagierten.

Uns Vertretern der Österreichischen Schule war stets bewusst, dass die Staats- und Bankenhilfen seit 2008 später nicht mehr dem Markt entzogen werden können und sich die Notenbankbilanz nicht mehr normalisieren lässt, was jene Notenbanker und Politiker bis Ende letzten Jahres noch felsenfest behauptet hatten. Staatseingriffe erschaffen Fehlallokationen und auf die daraus entstehenden Probleme reagieren Staat und Gott spielende Politiker mit immer mehr Staatseingriffen, damit ihre Kartenhäuser nicht über ihnen zusammenbrechen. Neue QE-Programme und eine Abwertung der Währungen sind daher nur noch eine Frage von relativ kurzer Zeit.

Auf die enttäuschende Zinssenkung aus den USA reagierte der Aktienmarkt sowie der Goldpreis mit Abgaben, worauf der Goldpreis auf eine Kreuzunterstützung bei 1.405 $ fiel, nachdem dieser zuvor den mittelfristigen Aufwärtstrend gebrochen hatte. Jetzt fehlte nur noch ein bestätigender Pull Back und eine Korrektur bei den Edelmetallen hätte womöglich ihren Lauf genommen.

Gerade als ein Pull Back an den vorherigen Aufwärtstrend bei 1.318$ für die Unze Gold abgeschlossen war, twitterte am Donnerstagnachmittag US-Präsident Trump völlig unerwartet, dass die Verhandlungen mit China nicht wie erhofft verliefen und verkündete in Reaktion darauf neue Zölle auf die verbleibenden 300 Mrd. $ an Importen aus China in Höhe von 10%. Viele Marktteilnehmer glauben, dass Trump sich eine stärkere Zinssenkung am Vorabend gewünscht hatte und er die FED mit dieser Maßnahme in Zugzwang bringen will. Wenn dem so ist, dann hat er Erfolg damit, denn der Markt preist nun eine weitere Zinssenkung im September mit 100% Wahrscheinlichkeit ein.

Der Goldpreis in US-Dollar stieg als Reaktion auf diese erneute Eskalation des Handelskrieges auf 1.475 $ Dollar und der Goldpreis in Euro konnte auf 1.314 € zulegen, was nur noch 70 € vom Allzeithoch entfernt ist.

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Gold hatte den Aufwärtstrend schon gebrochen, doch Trump twitterte den Goldpreis auf ein neues Mehrjahreshoch


Der breite US-Aktienindex S&P 500 brach auf die erneute Eskalation des Handelskrieges um über 8% binnen zwei Tagen auf 2.773 Punkte ein und sichere Häfen wurden gesucht. Wie ein pawlowscher Hund reagierten die Investoren nach dem Schema F von 2008 und gingen in Staatsanleihen, worauf die Rendite für Zehnjährige in den USA auf 1,75% fiel. Noch glauben die Investoren, neue QE-Programme würden die Märkte stützen und sich alles wie nach dem Start der Rettungsprogramme von 2008 abspielen.

Diesmal wird sich die Inflation jedoch in den Konsumentenpreisen und den Verbraucherpreisindizes steigen. Die Stagflation wird die Anleihenmärkte kollabieren lassen, wobei als letzter sicherer Hafen nur die Edelmetalle in der Stagflation bleiben werden.

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Die Bullenmärkte sind abhängig von neuen Injektionen billigen Geldes von FED-Chef J. Powell aka "Pusher Powell"


Gold reagierte auf die Ankündigung der Zölle gegen Mexiko auch mit einem ähnlichen Sprung, doch war das Sentiment damals noch nicht so extrem wie heute. Platin und Palladium hatten in der letzten Woche bereits unter deutlichen Abgaben gelitten und auch Silber toppte aus und war im Begriff zu fallen. Nach dem Bruch des Aufwärtstrends beim Gold stand ein Long-Drop der Bullen am Terminmarkt unmittelbar bevor. Ohne Trumps Eingriff, wäre der Goldpreis mit hoher Wahrscheinlichkeit, ebenso wie die anderen Edelmetalle, in die Korrektur gelaufen.

Die Aktienmärkte sind süchtig von dem billigem Geld der Notenbanken. Ein Schuss von 25 Basispunkten ist nicht mehr ausreichend, um die hohen Niveaus zu rechtfertigen, was der historisch starke Einbruch in den letzten beiden Handelstagen zeigte. Dank Trump ist die US-Notenbank nun unter Zugzwang, weshalb diese die liquiditätssüchtigen Märkte im September wahrscheinlich mit neuen Zinssenkungen stützen wird. Passend zu dieser Lage unser Cartoon der Woche. Drogenhändler "Pusher Powell" versorgt die süchtigen Bullenmärkte mit neuen Dosen an Rate Cuts, NIRP oder heftigen ZIRP und am Ende mit neuen QE-Programmen.

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Die Bullenmärkte sind abhängig von neuen Injektionen billigen Geldes von FED-Chef J. Powell aka "Pusher Powell"



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