Trump befeuert Goldrallye - FED unter Zugzwang
06.08.2019 | Markus Blaschzok
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Für den Goldpreis ist diese Entwicklung gut und sie stützt weiter das aktuelle Preisniveau. Das seit langer Zeit von mir prognostizierte stagflationäre Umfeld verfestigt sich. Platin und Palladium als Industriemetalle werden in der Rezession jedoch, gegensätzlich zum Gold, noch einmal leiden müssen. Da Silber ein Industrie- sowie Geldmetall ist, steht es dazwischen und die verringerte Industrienachfrage in der Rezession wird irgendwann durch die gleichzeitig steigende Investmentnachfrage aufgrund der Inflation ausgeglichen werden. Das Trading am Edelmetallmarkt ist denkbar schwer geworden, da exogene Faktoren in den letzten Monaten bereits mehrmals die Nachfrage schlagartig drastisch verändert haben. Für langfristig agierende Investoren kommt jetzt jedoch die goldene Zeit eines neuen Bullenmarktes. Kurzfristig muss man nun auf der Hut sein - langfristig sind wir extrem bullisch für die Edelmetalle.
Physisches Angebot und Nachfrage am Goldmarkt im zweiten Quartal
Nach der neuesten Datenerhebung des World Gold Council betrug die weltweite Goldnachfrage im zweiten Quartal 1.123 Tonnen. Dies ist ein Anstieg um 8% zum Vorjahresquartal. Die Nachfrage im ersten Halbjahr sprang mit 2.181 Tonnen auf ein Dreijahreshoch, aufgrund rekordhoher Käufe von Zentralbanken.
Zentralbankkäufe und ETF-Zuflüsse waren die treibenden Kräfte für die Goldnachfrage im ersten Halbjahr 2019. Das Wachstum der Schmucknachfrage war hauptsächlich das Ergebnis eines positiveren Umfelds für die indischen Verbraucher. Veränderungen bei den Barren- und Münzinvestitionen waren stark preisbedingt.
Als der Goldpreis seinen Weg auf ein Mehrjahreshoch fand, traten Gewinnmitnahmen ein und die Einzelhandelsinvestitionen waren fast ausgetrocknet. Der Technologiesektor reduzierte den Goldverbrauch aufgrund der schwierigen globalen Bedingungen. Das solide Wachstum bei der Minenproduktion sowie beim Recycling führte zu einem Anstieg des gesamten Goldangebots um 2% im zweiten Quartal.
Globale Nachfrage nach Gold
Die Schmucknachfrage wuchs leicht im zweiten Quartal um 2% auf 531,7 t. Die Nachfrage im ersten Halbjahr war mit 1.061,9 t geringfügig fester auf einem Vierjahreshoch. Die indische Nachfrage wurde zu Beginn des Quartals durch die Hochzeitssaison angekurbelt, bevor sie sich im Juni aufgrund des gestiegenen Goldpreises drastisch verlangsamte. Der chinesische Schmuckkonsum folgte einem ähnlichen Muster. Nach einem bescheidenen Wachstum im April und Mai brach die Nachfrage ein, als der Goldpreis in die Höhe schoss.
Die Schmucknachfrage wuchs leicht im zweiten Quartal um 2% auf 531,7 t
Die Barren und Münzeninvestitionen im zweiten Quartal sanken um 12% auf 218,6 t. In Kombination mit den schwachen Zahlen des ersten Quartals endete das erste Halbjahr mit einem Zehnjahrestief von 476,9 t. Ein Rückgang von 29% im Jahresvergleich in China war für einen Großteil des weltweiten Rückgangs im zweiten Quartal verantwortlich.
Barren und Münzen stark Rückläufig im zweiten Quartal