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Inverse Zinsstruktur in den USA

15.08.2019  |  Hannes Huster
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Einschätzung:

Eine invertierte Zinskurve war in den vergangenen 20 Jahren stets ein guter Signalgeber für eine bevorstehende Rezession. Allerdings ist es nicht so, dass die Rezession sofort begann, als die Zinskurve invertierte, sondern es dauerte ein bis zwei Jahre, bis dann die wirkliche Rezession auch eingetroffen ist.

Die Marktteilnehmer sind nervös und die fallenden Aktienmärkte bringen die US-Notenbank noch weiter unter Druck. Es kann also gut sein, dass die FED bereits im September (Sitzung am 18.09.2019) nicht nur um 0,25% senkt, sondern vielleicht gleich um 0,50%.

Die Mehrheit (65%) sieht aktuell die 0,25%-Senkung als höchste Wahrscheinlichkeit an, doch bereits 35% sehen einen 0,50%-Schritt nach unten. Innerhalb von einer Woche hat sich der Anteil von unter 18% auf 35% erhöht:

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Gold konnte sich in diesem Umfeld gut behaupten und war gesucht. Schwach dagegen die Rohstoffpreise. Zink, Kupfer, Blei und Aluminium kamen unter Druck. Das sahen wir dann heute auch bei einigen unserer Depotwerte in Australien. Es wurde verkauft, was kein Gold ist. Jedoch war das Umsatzvolumen meist sehr gering und es war nicht wirklich ein Verkaufsdruck, sondern ein Käuferstreik.


Wichtiger Chart


Nun kommt ein wichtiger Chart, den ich heute für Sie zusammengestellt habe. Er zeigt oben den CRB Rohstoffindex, darunter den Goldpreis in USD und unten die Zinsstrukturkurve in den USA.

Die allgemeine Annahme ist, dass die Rohstoffpreise dann steigen, wenn die Konjunktur gut läuft und fallen, wenn eine Rezession droht oder vorherrscht. Doch das ist ein weitverbreiteter Irrglaube!

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Deshalb habe ich für Sie diesen Chart zusammengestellt.

Wir sehen unten die Zinsstrukturkurve. Die Rohstoffpreise (oben) sind im Jahr 2000 nach der ersten Inversion gestiegen und dies bis ins Jahr 2001 hinein. Dann kam ein Rücksetzer, bevor es von Herbst 2001 bis April 2006 nur noch nach oben ging.

Als die Zinskurve 2006 invertierte, sind die Rohstoffpreise erst einmal weiter gestiegen. Dann eine Konsolidierung bis Januar 2007. Danach ging es auf ein neues Hoch für den CRB-Rohstoffindex.

Es ist also nicht so, dass die Rohstoffpreise steigen, wenn die weltweite Konjunktur gut läuft. Alleine schon die Tatsache, dass wir in den letzten Jahren weltweit eine sehr gute Konjunktur gesehen haben, während die Rohstoffpreise seitwärts gelaufen sind bzw. sogar noch gefallen sind, widerlegt diese These.

Die Rohstoffpreise steigen dann, wenn das Angebot fällt. Nachfrage wird immer da sein, auch wenn die Weltkonjunktur schwächelt. Doch die Angebotsseite ist der Auslöser für die Anstiege.

In langen Rohstoff-Baissen, wie wir sie zweifelsfrei von 2011 bis heute gesehen haben, wird zu wenig Kapital in den Bau neuer Minen geleitet und zu wenig exploriert. Diese geringen Kapitalausgaben führen dann dazu, dass die Angebote sich verknappen (keine neuen großen Minen gehen an den Start) und dann beginnen die Rohstoffpreise zu steigen.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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