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Verrückte Welt - Währungen auf null, Anleihen unter null

30.08.2019  |  Egon von Greyerz
- Seite 3 -
Wer wird der Auslöser sein: Deutsche Bank oder Commerzbank?

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Eine Situation wie bei GE könnte in Kürze das Platzen der derzeitigen Finanzblase auslösen. Wahrscheinlicher ist aber eine Bankeninsolvenz. Wir hatten schon an anderer Stelle die prekäre Situation der Deutschen Bank erläutert. Vom Aktienmarkt wurde die Deutsche Bank schon eindeutig als hoffnungsloser Fall identifiziert. Noch schlimmer ist aber der Aktienkurseinbruch bei der zweitgrößten Bank Deutschlands, der Commerzbank. Seit 2007 sank die Aktie der Deutsche Bank um nur 94%, wohingegen die der Commerzbank mit 98,4% im Minus steht.


Bundesbank und EZB werden zweistellige Billionen-€-Beträge zur Bankenrettung drucken

Die Bundesbank und die EZB werden unheimlich viel Geld drucken müssen für ihre vergeblichen Bankenrettungsversuche. Es könnten problemlos zweistellige Billionen-€-Beträge oder mehr werden. Im Verhältnis zum deutschen BIP von 3 Billionen € wird dies natürlich zu Weimar II führen - also zu massiver Hyperinflation.

Venezuela hat derzeitig unter einem ökonomischen Zusammenbruch und Hyperinflation zu leiden. Doch auch Argentinien ist nicht mehr weit entfernt, denn letzte Woche sprang Gold von 65.000 Pesos auf 85.000 Pesos, als die Landeswährung um 25% fiel.

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Gold in Euro oder Dollar könnte ähnliche Stände erreichen, wenn sich die Hyperinflation auch im Westen breit macht.


Schweizer Veredler berichten von ruhigen physischen Märkten - Die Ruhe vor dem Sturm?

Abschließend noch eine sehr wichtige Nachricht über die physischen Märkte. Alle Schweizer Veredler berichten von sehr ruhigen Geschäftsaktivitäten und viel höheren Lagerbeständen, als es normalerweise der Fall ist. Chinesen und Inder kaufen aktuell sehr wenig. In Thailand und Indonesien nehmen die Leute an den lokalen Märkten Gewinne mit und verkaufen.

Die kräftigen Kursbewegungen der letzten 10 Wochen standen auf jeden Fall nicht mit einer sehr stark gestiegenen physischen Nachfrage in Verbindung. Unser Unternehmen und ähnlich aufgestellte Unternehmen verzeichnen eine gute physische Nachfrage von Vermögensschutzinvestoren. Doch das gleicht natürlich nicht den Nachfragerückgang aus China und Indien aus.

Folglich sind die jüngsten Kursgewinne von 250 $ in erster Linie auf den Papiermarkt zurückzuführen. Auch die ETF haben ihre Bestände ausgebaut, allerdings kann man nie sicher sein, dass sie auch tatsächlich physisches Gold kaufen.

Doch jetzt erleben wir, wie der Papiermarkt die Kurse auch in die Höhe treiben kann. Das könnte sich kurzfristig sogar negativ auswirken, denn Papierkäufer sind keine langfristigen Halter. Doch den Papiermarkt hindert natürlich nichts daran, die Gold- und Silberkurse vor einer Korrektur noch deutlich in die Höhe zu treiben. Diese Kursbewegung ist sogar wahrscheinlich, wie ich oben geschrieben hatte. Und steigende Kurse können ohne Weiteres steigende physische Nachfrage bewirken.

Also: Was wir vorübergehend an den physischen Märkten beobachten können, ist ganz bestimmt eine Spätsommerflaute, der ein Herbststurm folgen wird.

Investoren, die physisches Gold zur Vermögenssicherung kaufen, sollten sich um diese kurzfristigen Anomalien im Markt keine Gedanken machen. Sie sollten stattdessen physisches Gold und Silber kaufen, solange es noch verfügbar ist. Die globalen Risiken sind größer als je zuvor und Edelmetalleigentum ist die beste Lebensversicherung, über die man verfügen kann.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 22. August 2019 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.

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