QE - Kriegstrommeln - Analyse zu Silber
16.09.2019 | Markus Blaschzok
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Planwirtschaftliche Geldmengensteuerung mit einer künstlichen Herabsetzung der Zinsen unter ihr natürliches Niveau führt letztlich immer zu Rezessionen. In schweren Fällen können Währungen, Regierungen, Wirtschaft und Gesellschaft völlig zusammenbrechen, nur aufgrund des staatlichen Geldmonopols, wie wir in allen gescheiterten planwirtschaftlichen Staaten in der Vergangenheit immer sahen. Auch Draghis Geldpolitik wird zu einer gigantischen Wirtschafts- und Gesellschaftskrise führen in den kommenden zehn Jahren. Null- und Negativzinsen sind einmalige planwirtschaftliche Experimente, die das Potenzial haben Europas Wirtschaft und Gesellschaft zu zerstören und um Jahrzehnte zurückzuwerfen. Könnte EZB-Chef Mario Draghi in die Zukunft reisen, so wäre er vielleicht geschockt, welch zerstörerische Auswirkungen seine Geldpolitik haben wird.
EZB-Chef Draghi sieht wohin seine Negativzinspolitik in der Zukunft führen wird
US-Präsident Trump kritisierte die Entscheidung der EZB, da die Abwertung des Euros den Dollar relativ stärkt und eine Reindustrialisierung der USA erschwert. So twitterte Trump, dass die EZB erfolgreich den Euro gegenüber dem "sehr starken Dollar" abgewertet habe. Zugleich warf er der US-Notenbank Fed Untätigkeit vor. Für die US-Regierung sind die negativen Zinsen in der Euro-Zone ein Grund zur Sorge, da sie eine "gute Konjunktur" der USA erschweren und somit eine Wiederwahl Trumps Ende 2020 gefährden würden.
Am kommenden Mittwoch wird die US-Notenbank FED womöglich nachziehen und eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte verkünden. Aktuell erwarten nur 80% der Marktteilnehmer diesen Zinsschritt, während der Rest sie unverändert bei 2,25% sieht. Liefert die US-Notenbank, dann ist ein erneuter Anstieg des Goldpreises am kommenden Mittwoch möglich.
Auch Silber dürfte dann unter neuen ETF-Käufen wieder glänzen. Sollte die FED ihren Leitzins hingegen unverändert belassen, so könnte sich die Korrektur des Gold- und Silberpreises der letzten Woche wieder fortsetzen. Bis zur Verkündung des Zinsentscheids am Mittwochabend um 20 Uhr dürften die Marktteilnehmer am Goldmarkt die Füße still halten und es ist mit keinen großen Ausschlägen zu rechnen, sofern nicht weitere exogene Faktoren aus dem mittleren Osten oder im Handelsstreit mit China aus dem Nichts auftauchen.
Im großen Bild scheint es schon fast irrelevant, ob die US-Notenbank am Mittwochabend die Zinsen senken wird oder letztlich doch erst im Oktober oder Dezember. Die EZB geht voran und druckt Geld, um die sich manifestierende Rezession abzumildern, bzw. den Bereinigungsprozess zu verzögern. Der Euro wird auf das neue Drucken von Geld aus dem Nichts zwangsläufig mit einem Kaufkraftverlust reagieren und der Goldpreis in Euro weiter ansteigen.
Sollte die FED am Mittwoch nicht liefern, so wäre eine kurzweilige Korrektur des Goldpreises möglich. Dieser Rücksetzer stellt dann ein dankenswertes Kaufniveau dar, um günstig nachzukaufen, da sich bei dieser lockeren Geldpolitik der neue Bullenmarkt langfristig zwangsläufig weiter fortsetzen wird.
Der Aufwärtstrend für Gold in Euro ist seit Anfang 2014 wieder intakt und wird sich weiter fortsetzen
Technische Analyse zu Silber
Bisher keine Bereinigung am Terminmarkt
Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 49 auf 55 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 erhöhte sich von 77 auf 89 Tage. Der Preis fiel um 1,28 $ und die Positionierung blieb unverändert sowie auch der CoT-Index bei 24 Punkten. Auf die Stärke folgt die Schwäche, wovor ich die letzten Wochen gewarnt hatte. Die ETF-Käufe haben aufgehört und alles was bleibt, ist ein physisches Überangebot und ein paar große Händler, die scheinbar gegengehalten haben. Die Bereinigung der Spekulanten am Terminmarkt hatte zum Stichtag des 10. September jedoch noch nicht einmal begonnen.
Die potenzielle Manipulation relativiert die Schwäche jedoch etwas. Im Augenblick scheint selbst ein Rücksetzer auf den gebrochenen Abwärtstrend möglich, solange die politische Lage ruhig bleibt und der Aktienmarkt weiter haussiert.
Die Marktteilnehmer sind sehr bullisch aktuell, nach einem historisch starken Preisanstieg