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Draghi offen für MMT & QE für Alle

30.09.2019  |  Markus Blaschzok
Nach der Pleite des Reiseunternehmens Thomas Cook stand kürzlich auch das Tochterunternehmen "Condor" vor der Pleite. Um es davor zu bewahren, vergab die Bundesregierung einen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro, für den der Steuerzahler haften und im Falle einer späteren Pleite bezahlen muss. Jeder Bail Out auf Steuerzahlerkosten ist ein Sündenfall der Politik, den es in einem freien Markt nicht geben darf.

Die Gottspieler in der Politik haben jeden Bezug zum freien Markt, Recht und Verantwortung gegenüber dem Eigentum der Bevölkerung verloren. Die Übertragung des moralischen Risikos vom Unternehmer auf den Steuerzahler hat bisher noch nie etwas positives bewirkt. Gerade weil man die Banken in der Krise von 2008 gerettet hat, stehen die Europäische Union und insbesondere Deutschland heute vor einem viel tieferen Abgrund, als noch vor zehn Jahren.

Die Lage für das Finanzsystem muss hinter den Kulissen schon sehr angespannt und ernst sein, wenn sich der Staat genötigt sieht, den Bankrott eines Reiseunternehmens zu verhindern. Dieser Bail-Out und das neue QE-Programm der EZB zeigen, dass die Politik notfalls mit dem Helikopter frisch gedrucktes Papiergeld verteilen wird, sollten europäische Staaten und Banken ins Taumeln geraten. Einen deflationären Crash wird man aus existenziellem Eigeninteresse nicht zulassen.

Man plant einen großen Teil des Giralgeldes der Banken im Tausch gegen Zentralbankgeld zu monetarisieren und die Ersparnisse der Bevölkerung über die Inflationssteuer umzuverteilen.

Erst vergangenen Mittwoch bestätigte dies EZB-Chef Mario Draghi unverblümt, indem er den EZB-Rat aufforderte nach seiner nun endenden Amtszeit offen für neue Ideen zu sein, wie beispielsweise gegenüber der "Modern Monetary Theory" (MMT). Er verwies auf einen Artikel des ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden der US-Notenbank Stanley Fischer, wonach "Notenbanken Geld direkt in die Hände der Bevölkerung und des Privatsektors geben sollten". Draghi sagte dazu, das wären "objektiv schöne neue Ideen. Sie wurden bis jetzt nicht vom EZB-Rat diskutiert. Wir sollten sie uns ansehen, doch sie wurden noch nicht getestet."

Draghi spricht hier von der Rekapitalisierung des Giralgeldsystems über die Verteilung von frisch gedrucktem Geld an die Bevölkerung. Mit anderen Worten wird man den Euro einfach abwerten und Sparer enteignen, denn einer muss die Zeche schließlich bezahlen. Wenn man der Bevölkerung direkt etwas Geld geben sollte, dann um diese zu besänftigen, während sie real übervorteilt und enteignet wird.

Die Aussagen Draghis und der Bail Out von Condor zeigen, dass die Zeichen am Vorabend einer neuen Rezession in Deutschland und Europa auf Inflation stehen. Die Zinsen werden letztlich den Marktgesetzen folgen und ansteigen, sobald diese Wahrheit von der Masse erkannt wird. In der Stagflation wird die Bevölkerung den Großteil ihres Vermögens verlieren, weshalb man sich darauf vorbereiten muss.

Gold und Silber schützen vor diesem künftigen Eingriff des Staates in die Sparguthaben jener, die ihr Leben lang gearbeitet und eigenverantwortlich vorgesorgt haben. Obwohl sich die EZB vermeintlich "Preisstabilität" als Ziel setzte, hat der Euro selbst nach der offiziellen Teuerungsrate seit seiner Einführung bereits 30% an Kaufkraft verloren.

Inoffiziell ist der Kaufkraftverlust nach der ungeschönten Statistik jedoch mehr als doppelt so hoch. Zum Gold hat der Euro in den letzten zwanzig Jahren sogar 80% an Kaufkraft verloren! Wenn man jetzt den Anker der Preisstabilität über Board wirft und stattdessen offen über Helikoptergeld im EZB-Rat diskutiert, dann sollten bei jedem Investor die Alarmglocken läuten! Verkaufen Sie ihre an Wert verlierenden Fiat-Euros, solange Sie dafür noch etwas bekommen und tauschen Sie in die stärkste Währung der Welt - in Gold und Silber!

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Der Euro hat real seit der Jahrtausendwende 80% an Kaufkraft zum Gold verloren


Bitcoin bricht ein - Bärenmarkt setzt sich fort

Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin ist in der vergangenen Handelswoche stark eingebrochen. Unter 9.500 $ je Bitcoin wurde eine Konsolidierungsformation bärisch aufgelöst, was dazu führte, dass der Preis mittlerweile auf unter 8.000 $ fiel. Seit dem Rekordhoch Ende 2017 bei knapp 20.000 Dollar fiel der Wechselkurs mittlerweile um 60%. Im Tief lag der Bitcoin zu Jahresanfang noch bei unter 4.000 $, was aktuell immer noch einem Plus von 4.500 $ (+120%) seit Jahresanfang entspricht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bärenmarkt bei den Kryptowährungen intakt ist, hat sich damit deutlich erhöht. "Pump and Dump" hat diesmal scheinbar nicht mehr funktioniert, da sich keine neuen Käufer, die zu immer höheren Notierungen aus Gier gekauft hätten, mehr in diesen Markt locken ließen. Zuletzt kauften primär institutionelle Fonds den Bitcoin, weshalb gerade dieser noch einmal stark ansteigen konnte. Die anderen Altcoins mussten hingegen große Anteile bezogen auf die Marktkapitalisierung abgeben.


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