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Was bleibt, um die Assetpreise anzutreiben?

02.10.2019  |  Adam Taggart
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Wäre das eine "gute" Sache? Das ist fragwürdig. Wir stecken so tief in etwas, das als "Notfallmaßnahmen" angesehen wurde, um die Weltwirtschaft anzukurbeln, dass stärkere QE für jede normale Person wie das offensichtliche Zugeständnis aussehen sollte, dass die Zentralplanung gescheitert ist und die weltweiten Fiatwährungen dabei sind, zerstört zu werden.


Das bearische Argument

Bären müssen sich das Gegenteil fragen: Was ist bisher nicht eingepreist worden, was die Assetpreise von ihren aktuellen Hochs holen könnte?

Ehrlich gesagt, ist das eine Frage, die deutlich einfacher zu beantworten ist.

Die makroökonomische Prognose sieht düster aus und wird jede Woche schlimmer. Wie wir seit Beginn des Jahres sehen, können wir überall um uns herum Anzeichnen für eine sich entfaltende weltweite Rezession erkennen. Während die USA noch immer positives BIP-Wachstum verzeichnen, so deuten die oben genannten schwachen Ertragserwartungen darauf hin, dass Unternehmen beginnen, die Auswirkungen des Abschwungs zu spüren.

Die Stimmung klettert auf neue Höhen. Die Mehrheit der CFOs sowie der allgemeinen Öffentlichkeit erwartet eine Rezession innerhalb des nächsten Jahres. Wichtige Markttrendumkehrungen setzen eine Veränderung der Investorenstimmung voraus. Nach einem Jahrzehnt von "Alles ist wunderbar!" übertrumpfen die Sorgen langsam die Euphorie.

Die Lieblinge fallen in Ungnade. Die FAANG-Aktien waren jahrelang für einen Großteil der Wertgewinnung großer Aktienindices verantwortlich. Deswegen befinden sie sich unter den Top-Beständen einer großen Vielzahl an ETFs und Investmentfonds. Nun, da diese einst kugelsicheren Unternehmen verhaltene Berichte (und Erträge!) veröffentlichen, für Verletzungen der Privatsphäre zur Kasse gebeten werden, auf dem Antitrust-Prüfstand stehen sowie von ihren eigenen Angestellten gerügt und verspottet werden, sehen ihre Aktien nun angreifbar aus.

Wenn Investoren sich weigern, die himmelhohen Bewertungen weiterhin zu akzeptieren, die diese Unternehmen aktuell verlangen, so wird sich das Massaker über die Märkte hinweg ausbreiten. Und die zahlreichen IPO-Desaster von Technologieunternehmen in diesem Jahr (Uber, Lyft, WeWork, Fiverr, Slack, Pinterest, Chewy, Peloton) werden dieses Feuer nur weiter anschüren.

Das Spiel hat sich für Öl geändert. Der kürzliche Drohnenangriff auf die weltweit größte Ölverarbeitungsanlage zeigt, dass die weltweite Öllieferkette deutlich angreifbarer ist, als zuvor erwartet. Die Verteidigungskosten sind außerordentlich asymmetrisch. Angebot im Wert mehrerer Milliarden Dollar kann durch Drohnentechnologie durcheinandergebracht werden, die nur einige tausend Dollar kostet.

Bisher hat die Welt die Konsequenzen des Angriffs mit einem Schulterzucken abgetan, doch wenn diese vollständig realisiert werden, wird man einen "Angreifbarkeitsaufpreis" auf den Ölpreis rechnen und damit alle Kosten teurer machen; was wiederum einen Widerstand für den Welthandel darstellen wird.

Amtsenthebung? In dieser Woche intensivierte sich der Zirkus in Washington als Demokraten einen Amtsenthebungsprozess gegen den Präsidenten begannen. Egal, ob sie Erfolg haben werden oder nicht; dies ist ein destabilisierendes Ereignis für die Märkte (und das Land). Eines, das sich verschlimmern wird, sollten sie tatsächlich Erfolg haben.

Die technischen Daten zeigen "Gefahr." Der untere Chart zeigt eine immer klarere "Schulter-Kopf-Schulter"-Formation für den S&P 500 mit zahlreichen ungefüllten Gaps nach unten. Angesichts dessen, wäre es nicht überraschend, zumindest einen raschen Schwund von 100 Punkten zu beobachten:

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Hinzufügen einer neuen (größeren) Short-Position

Ich persönlich finde die zugrundeliegende Logik des bearischen Arguments anziehender.

Deshalb habe ich einen Prozentsatz meiner Ersparnisse in eine neue Short-Position investiert, diesmal deutlich mehr als das, was ich im März investierte.

Es ist keine Investition, die ich leichtherzig tätige (und das ist auch kein persönlicher, Finanzratschlag). Ich tue dies nur, da die Beweise für eine kurzfristige Umkehrung, meiner Schätzung nach, meine stark risikoaverse Präferenz dazu, an den Seitenlinien zu sitzen, übertrifft.

Dennoch sollten wir bald herausfinden, in welche Richtung der Ausbruch an diesem Markt erfolgen wird. Wenn es zu einem Ausbruch nach unten kommen sollte, dann sollten Sie sicherstellen, dass Sie sich zuvor ausreichend vorbereitet haben.


© Adam Taggart
Peak Prosperity



Der Artikel wurde am 27. September 2019 auf www.peakprosperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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