Ist jetzt alles anders?
17.10.2019 | Adam Taggart
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Zeit, zurück auf die Märkte zu drängen?
Aber unter der (sicheren) Annahme, dass unsere kaputten Märkte niemanden an der Macht interessieren, solange sie vom Status Quo profitieren, in welche Richtung werden sich die Preise ab jetzt wahrscheinlich bewegen?
Vor zwei Wochen argumentierte ich, dass das Einzige, das die Bullen kurzfristig retten werde, eine neue QE und ein Abkommen mit China wären. Nun, da in den letzten 48 Stunden beides eingetreten ist, ist der Ausblick für den Rest des Jahres 2019, erheblich komplexer zu prognostizieren.
Beinahe alle negativen Indikatoren, vor denen wir gewarnt hatten, sind weiterhin vorhanden. Immer noch schreit der Makroausblick förmlich: Rezessionsrisiko. Die Unternehmenserträge sollen immer noch enttäuschend ausfallen. Die geopolitischen Anspannungen bleiben ungelöst und die weltweite Ölversorgungskette sieht angesichts der heutigen Nachricht, dass ein iranischer Öltanker im Roten Meer beschossen wurde, noch stärker gefährdet aus.
Gleichwohl wird Powells neues QE-Programm in Höhe von 60 Milliarden Dollar monatlich (von dem er schwört, es sei nicht wirklich QE) sicherlich eine stimulierende Wirkung auf das System haben. Selbst wenn diese Mittel es nicht direkt in die Wirtschaft schaffen, werden sie sowohl "Good" als auch "Bad Banks" liquide halten und dadurch den Kreditfluss aufrechterhalten. Das wird helfen, die heutigen Zombie-Unternehmen/Jobs/Rückkaufprogramme für die absehbare Zukunft am Leben erhalten.
Was das Handelsabkommen mit China betrifft, wer weiß das schon zu diesem Zeitpunkt? Eigentlich ist das, was heute bekannt gegeben wurde, offiziell kein Abkommen. Und worauf sich die Parteien "einigten", waren die weniger sensiblen Themen auf dem Tisch.
Bloomberg kontrollierte den Großteil des Informationsflusses zu den Handelsnachrichten von heute und so haben seine eigenen Wirtschaftsfachleute den heutigen "Fortschritt" zusammengefasst. Nicht gerade atemloser Optimismus:
Was unsere Ökonomen sagen
"Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Handelsabkommen zwischen den USA und China das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben sind, und dieses wurde noch nicht einmal aufgeschrieben. Fürs Erste allerdings stehen die Zeichen für den Handel etwas positiver. Wenn das anhält, könnte es helfen, einen Boden unter das sinkende Weltwirtschaftswachstum zu setzen."
Tom Orlik und Yelena Shulyatyeva, Bloomberg Economics
Und die Chinesen reagieren mit weitaus verhaltenen Enthusiasmus als unser Ober-Twitterer. Tatsächlich sind sie noch nicht bereit, einzuräumen, dass ein "Deal" getroffen wurde:
Die chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sagte, dass die Vermittler Anstrengungen für ein endgültiges Abkommen unternahmen, ging jedoch nicht so weit das Ergebnis vom Freitag, einen Deal zu nennen. Der Chefredakteur von Chinas bekanntester staatlichen Zeitung Global Times, Hu Xijin, bemerkte auf Twitter, dass offizielle Berichte aus China Trumps Ziel, den Deal nächsten Monat zu unterzeichnen, nicht erwähnten, was darauf hinweist, dass Peking die Erwartungen niedrig halten möchte.