In einer trügerischen Welt spricht Gold die Wahrheit
22.10.2019 | Egon von Greyerz
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Es ist aber wichtig zu verstehen, dass Gold vom 35 $ kam (August 1971). Zu diesem Zeitpunkt hatte Nixon den Goldstandard ausgesetzt. Wie dem auch sei, das Jahr 2000 ist ein logischer Ausgangspunkt und verschafft uns Daten aus fast 20 Jahren.Die Tabelle unten zeigt, dass Gold seit 2000 deutlich besser abgeschnitten hat als alle Aktienmärkte. Die besten Performer sind der Dow und der Dax, die "nur" 58% bzw. 63% gegenüber Gold verloren haben. Der Nikkei und der FTSE haben 80% und 85% im Vergleich zu Gold verloren, was doch ziemlich bemerkenswert ist.
Ja, ich bin mir bewusst, dass Dividenden nicht berücksichtigt sind, mit Ausnahme des Dax. Doch auch das würde das signifikante Schlechterabschneiden der Aktien nicht wettmachen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Gold zu verleihen und somit ebenfalls Rendite zu erzielen. Doch aus Vermögensschutzperspektive würde ich nicht dazu raten.
Das Fazit ist einfach. Es gibt auf dieser Welt eine riesige Branche, die enorme Geldsummen ausgibt für Geldverwaltung für Pensionsfonds, Anlagefonds, ETF sowie eine gewaltige Auswahl an Aktienfonds aber auch für Privatpersonen. Diese Branche generiert für ihre Profis - und ungeachtet deren Leistungen - ein Vermögen.
Und man kann sich sicher sein, dass keiner dieser Manager je über größere Goldinvestitionen nachdenken würde. Nie ziehen sie Gold in Betracht, sie verstehen es nicht, und selbst wenn sie das täten, so würden sie durch Goldbestände allein nicht genug Geld für sich generieren können. Da ist es doch viel besser, laufend Gebühren beim regelmäßigen Kauf und Verkauf von Aktien abzukassieren.
Verwalter von Aktien haben den realen Gewinnen von Investoren null und nichts hinzufügen können. Denn wir dürfen Folgendes nicht vergessen: Nicht Gold hat besser abgeschnitten als Aktien. Viel eher haben Aktien massiv schlechter abgeschnitten, weil sie nicht Schritt halten konnten mit realem Geld in Form von Gold. In realem Geld oder Gold bemessen, sind Aktien also in den letzten 20 Jahren eine furchtbare Anlage gewesen.
Doch praktisch niemand ist sich dessen bewusst. Stattdessen zahlen die Leute Milliarden, um eine vollkommen ineffiziente Vermögensverwaltungsbranche zu belohnen.
Noch schlimmer ist, dass sich der oben beschriebene Trend nun auch noch verstärken wird. Aktien werden bald im Vergleich zu Gold in den freien Fall übergehen und 75% bis 95% von heute aus betrachtet verlieren. Ich weiß auch, dass die Investmentbranche diese Prognose vollkommen lächerlich finden wird. Da aber keiner von ihnen überhaupt eine Ahnung hat, wie viel sie bislang effektiv schon verloren haben, werden sie auch gar keine Vorstellung davon haben, was demnächst geschehen wird.
Goldeigentümer werden gut schlafen können
Die Beschleunigungsphase einbrechender Aktienkurse und steil steigender Goldnotierungen steht unmittelbar bevor. Wir könnten einen Aktienmarktcrash im Oktober erleben. Spätestens Anfang 2020 wird es dazu kommen. Gleichzeitig wird Gold in allen Währungen sehr schnell auf deutlich erhöhte Stände steigen.
Die kleine Minderheit aus Vermögensschützern wird mit ihren physischen Gold- und Silberbeständen gut schlafen können, während die Mehrheit der Vermögensverwaltungsbranche wahrscheinlich auf Jahre Alpträume auszustehen hat.
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 11. Oktober 2019 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.