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Bitcoin - Die Kaufzone hat gegriffen

06.11.2019  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Seit dem Jahreshochpunkt bei 13.887 US-Dollar am 26.Juni 2019 sind die Preise für einen Bitcoin in den letzten vier Monaten unterm Strich deutlich zurückgekommen. Dabei verlief die Korrektur den Sommer über in einem absteigenden Dreieck und zunächst eher schleppend. Erst als die Unterstützung bei 9.150 US-Dollar in der letzten Septemberwoche dem zunehmenden Druck der Bären nicht mehr standhalten konnte, rutschten die Kurse zügig eine Etage tiefer.

Letztlich erreichte der Bitcoin am 23.Oktober mit 7.335 US-Dollar den bisherigen Tiefpunkt der Abwärtswelle und damit das 61,8% Retracement der vorangegangenen Aufwärtswelle. Genau in dieser Preisregion verlief aber auch die Aufwärtstrendlinie, welche den Bitcoin im Februar und März langsam, aber sicher auf den Weg nach oben hievte.

Zusammen mit der technisch stark überverkauften Lage kam es daher am 25. und 26. Oktober zu einem massiven Short-Squeeze, welcher den Bitcoin zwischenzeitlich aus dem Stand in zwei Wellen bis auf 10.475 US-Dollar nach oben pushte. Insgesamt explodierte der Bitcoin in kürzester Zeit um knapp 40%. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum oder Litecoin konnten zweistellig zulegen.

Seitdem hat sich die Lage allerdings wieder deutlich beruhigt und der Bitcoin konsolidierte seine Kurskapriolen in den letzten zehn Tagen klar unterhalb der psychologischen Marke von 10.000 US-Dollar mit einer Seitwärtsbewegung.


2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

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Quelle: Tradingview


Auf dem Wochenchart bewegt sich der Bitcoin einerseits seit Anfang Februar im übergeordneten Aufwärtstrendkanal. Die Unterkante wurde mit dem Ausverkauf Mitte Oktober erfolgreich auf Unterstützung getestet. Gleichzeitig steckt der Bitcoin aber seit Ende Juni auch in einem Abwärtstrendkanal, welcher trotz der zuletzt dynamischen Erholung noch nicht nachhaltig verlassen werden konnte.

Positiv ist das eindeutige Kaufsignal des Stochastik Oszillators, welches auf Sicht der kommenden Monate eigentlich für höhere Preise sorgen sollte. Dazu muss der Bitcoin aber nicht nur den Abwärtstrendkanal überwinden, sondern auch die Widerstandszone um 9.100 -9.400 US-Dollar. Diese Zone bot im Sommer noch Halt, jetzt ist sie zum Widerstand mutiert.

Insgesamt macht der Wochenchart über die letzten 11 Monate keine schlechte Figur. Dennoch sorgt erst ein Ausbruch über das Juni-Hoch für eine klare Indikation, dass der Bärenmarkt bzw. der Crypto-Winter tatsächlich ausgestanden sind. Dem Juni-Hochpunkt um 13.800 US-Dollar kommt also entscheidende Bedeutung zu. Auf der Unterseite muss der Aufwärtstrend (aktuell ca. 7.750 US-Dollar) halten. Gelingt dies nicht, werden die Bären den Bitcoin in Richtung der starken Unterstützungszone um 6.200 US-Dollar drücken.

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Quelle: Tradingview


Der Tageschart fängt den erratischen Short-Squeeze vom 25. und 26.Oktober gut ein. Bislang kommt es im Anschluss zu einer Seitwärtsbewegung innerhalb der Widerstandszone zwischen 9.100 bis 9.400 US-Dollar und oberhalb der steigenden 200-Tagelinie (9.127 US-Dollar). Kann dieser wichtige Durchschnitt verteidigt werden, dreht sich der Bias zunehmend auf bullisch. Dabei steht der Stochastik Oszillator weiteren Anstiegen noch nicht im Wege.

Nächstes Kursziel auf der Oberseite wäre die mittlere Trendlinie des Aufwärtstrendkanals (aktuell ca. 10.800 US-Dollar). Ein Anstieg bis dorthin hellt die Lage weiter auf und erhöht auch die Chancen auf einen mittelfristigen Angriff auf die Widerstandszone zwischen 12.400 und 13.800 US-Dollar.

Denkbar wäre aber natürlich auch, dass die Bullen zunächst um 9.400 US-Dollar scheitern und die Notierungen zügig wieder zurückfallen. Abgesehen davon, dass dies der nur im Crypto-Sektor vorkommenden "Bart Simpson Formation" entspräche (kein Witz!), wäre ein zweiter Test der Aufwärtstrendlinie durchaus realistisch. Sollte es dazu kommen, würde sich vermutlich nochmals eine Kaufchance unterhalb von 8.200 US-Dollar ergeben.

Zusammengefasst konsolidiert der Tageschart derzeit den Short-Squeeze. Bislang hat dieser die Lage noch nicht nachhaltig verändert, denn der Abwärtstrendkanal ist noch intakt. Nur wenn den Bullen der Befreiungsschlag mit nachhaltigen Kursen oberhalb von 9.500 (besser 10.000) US-Dollar gelingt, kann vom Ende des viermonatigen Abwärtstrends ausgegangen werden. Wie auch immer sich die Dinge hier entwickeln werden, zwischen 6.200 und 8.200 US-Dollar befindet sich für den Bitcoin meine Akkumulationszone.



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