Gold - Die Bären haben die Führung übernommen
19.11.2019 | Florian Grummes
- Seite 3 -
5. Saisonalität GoldQuelle: Sentimenttrader
Saisonal betrachtet befindet sich der Goldmarkt mitten in der zweitbesten Phase des Jahres. Diese liefert im Durchschnitt der vergangenen 40 Jahre zwischen November und Mitte/Ende Februar meist grüne Vorzeichen.
Die Saisonalität bis zum Frühjahr 2020 günstig und könnte in den kommenden Monaten nochmals für eine Erholung und Preise oberhalb von 1.500 US-Dollar sorgen.
6. Bitcoin gegen Gold
Quelle: XE
Für einen Bitcoin muss man derzeit 5,77 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell 0,172 Bitcoin.
Im größeren Bild steckt der Bitcoin gegen Gold in einem Abwärtstrend. Das letzte Hoch des Bitcoin/Gold-Ratio lag im Juni deutlich unter seinem Wert vom Dezember 2017. Solange Bitcoin diesen Abwärtstrend nicht brechen kann, sollte sich Gold besser halten als der Bitcoin.
Charttechnisch lässt sich sogar ein absteigendes Dreieck über die letzten zwei Jahre konstruieren. Sollte sich dies bewahrheiten, stünden dem Bitcoin mittelfristig deutlich tiefere Kurse ins Haus. Kann das Bitcoin/Gold-Ratio hingegen über Werte von 8 ausbrechen, ist die Korrektur beim Bitcoin wohl beendet.
Grundsätzlich sollte man in beiden Asset-Klassen investiert sein. D.h. mindestens 10% und maximal 25% seines Gesamtvermögens sollte man in Edelmetalle (primär physisch) anlegen, während man in Kryptos und vor allem im Bitcoin mindestens 1% und maximal 5% halten sollte. Wer sich mit den Kryptowährungen und Bitcoin sehr gut auskennt, kann individuell sicherlich auch wesentlich höhere Prozentzahlen in Bitcoin allokieren. Für den normalen Anleger, der natürlich vor allem in Aktien und Immobilien investiert ist, sind 5% im hochspekulativen und hochvolatilen Bitcoin aber schon sehr viel.
7. Fazit und Empfehlung
Nach dem fulminanten Ausbruch über die sechsjährige Widerstandszone 1.350 - 1.375 US-Dollar und einer sehr starken Sommerphase mit Höchstkursen um 1.555 US-Dollar tut sich der Goldpreis seit Anfang September zunehmend schwer. Grundsätzlich ist diese Entwicklung normal und gesund, denn im Vergleich zum Jahresbeginn notiert der Goldpreis immer noch knapp 170 US-Dollar höher.
Solange aber der Wochenchart nicht klar gedreht hat und die Terminmarktdaten wesentlich besser aussehen, überwiegt mittelfristig die Wahrscheinlichkeit, dass es zu deutlich tieferen Kursen kommen wird. Anleger sollten daher ein Abrutschen in Richtung 1.400 US-Dollar und etwas tiefer unbedingt mit einkalkulieren. Dieses Szenario bestätigt sich mit einem neuerlichen Abrutschen unter 1.450 US-Dollar.
Auf der Oberseite würde hingegen nur ein Anstieg über 1.510 US-Dollar das technische Bild deutlich aufhellen. Dann wären innerhalb des Aufwärtstrendkanals auch Kurse oberhalb von 1.600 US-Dollar denkbar. Längerfristig betrachtet fehlt der seit August 2018 laufenden Aufwärtsbewegung weiterhin das parabolische Finale!
© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com