Oberirdische Silberbestände bloß ein Bruchteil des weltweiten Vermögens
10.12.2019 | Steve St. Angelo
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Allerdings lesen wir im World Silver Survey 2019 auch: Schmuck, Silberzeug und andere Enderzeugnisse, die sich im Besitz von Endverbrauchern befinden, sind in unserer Definition von oberirdisch raffinierten Beständen nicht inbegriffen.
Doch warum ist Schmuck in den Daten ausgeschlossen? Silberschmuck sollte aus demselben Grund erfasst werden, wie Goldschmuck in den oberirdischen Beständen von Gold erfasst wird: Wenn der Preis stimmt, kann und wird Schmuck auf dem Markt verkauft. Wir müssen daraus schlussfolgern, dass die Daten des Silver Institute unvollständig sind. Des Weiteren finden wir im World Silver Survey 2019 alle möglichen Zahlen zu Angebot und Nachfrage, die nicht mit dem Silberpreis in Beziehung stehen, was bestätigt, dass diese Daten unvollständig sind."
An dieser Stelle weiche ich von Jans Analyse der oberirdischen Silberbestände ab. Jan fordert, dass Silberschmuck in die Berechnung der oberirdischen Silberbestände miteinbezogen werden sollte. In seinem obigen Chart zeigt er, dass es ungefähr 791.000 Tonnen Silber in Form von Schmuck, Dekorationen und religiösen Gegenständen gibt.
Jan behauptet, dass, "wenn der Preis stimmt", Silberschmuck dann auf dem Markt verkauft werden kann und wird. Wirklich? In welchem Maße? Wenn wir den Silver Scrap Report 2015 für das Silver Institute betrachten, ist Silberschmuck-Recycling eine der kleinsten Kategorien:
Auf jährlicher Basis kommen etwa 10% des Altsilberangebots aus dem Silberschmuck-Recycling. Allerdings machte 2018 die Silberschmucknachfrage in Höhe von 212 Millionen Unzen fast 25% des weltweiten Silberminenangebots von 856 Millionen Unzen aus.
Andererseits stammen dem World Gold Council zufolge 90% des jährlichen Altgoldangebots aus dem Goldschmuck-Recycling:
"Recycling ist die Quelle des Goldangebots, die unmittelbar auf den Goldpreis und wirtschaftliche Schocks reagiert. Die Mehrheit des recyclten Goldes - etwa 90% - stammt von Schmuck, wobei Gold, das aus Elektrogeräten extrahiert wurde, die restlichen 10% liefert."
Der folgende Chart zeigt den wesentlichen Unterschied zwischen dem Altmetallangebot aus Gold- und Silberschmuck: