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Technische Basismetall-Trends 3

25.04.2007  |  Adam Hamilton
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Ich werde diese Analyse mit Kupfer, das die meisten Trader als König der Basismetalle bezeichnen, beginnen. Letztere Bezeichnung dürfte wirklich stimmen, da sogar der Banner mit den Realtime-Kursen auf CNBC regelmäßig die Kurse für Gold, Silber und Kupfer anzeigt. Trader verwenden oft Kupfer, um am Puls des Basismetall-Sektors zu bleiben.

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Kupfer überschritt im Mai 2005 sein nominelles Allzeit-Hoch aus dem Jahre 1988, stieg von da an in den folgenden 12 Monaten nochmals um mehr als das Doppelte und erreichte sein neues Allzeit-Hoch von knapp über 4 $ pro Pfund. Wie Sie in diesem Chart sehen können, erlebte Kupfer einen beeindruckenden Anstieg innerhalb seines Bullenmarktes. Vom Tief im Jahr 2001 bis zu seinem Hoch im letzten Jahr war Silber um unglaubliche 575% gestiegen.

So wie alle guten Dinge einmal zu einem Ende kommen müssen, erreichte auch der mehrjährige starke Aufwärtstrend von Kupfer letztendlich seinen Spitzenwert nach einem nicht nachhaltigen, parabolischen Anstieg. In nur 60 Handelstagen war Kupfer im letzten Frühjahr um 91% gestiegen, bevor die unvermeidliche Korrektur eintrat. Wie schon erwähnt sind die Fundamentaldaten die entscheidenden Treiber der Basismetallpreise. Aber auch fundamental starke Anstiege können überhitzen und spekulative Wellen hervorrufen.

Um das Gewicht, das Spekulationen in einem Aufschwung haben kann, zu vergleichen und in Kontrast zu stellen, können wir den Anstieg von 2004/2004 als Beispiel für einen hauptsächlich fundamental getriebenen Anstieg heranziehen. Und die Folgen, die am Ende dieses quasi-parabolischen Anstiegs stehen, zeigen warum. Während dieser Zeit gab es aus China massive Käufe von Kupfer und die weltweiten Lagerbestände schrumpften dramatisch. All dies unterstützte eine beeindruckende Rallye am Ende des Aufschwungs, die Kupfer in nur 67 Handelstagen um 58% hochschnellen ließ.

Solche Gewinne sind üblicherweise nicht nachhaltig, aber da die Fundamentaldaten so stark waren, kam es nur zu einer mäßigen Korrektur um 18%, bevor der Bullenmarkt von Kupfer weiterlief. Während der darauf folgenden Jahre, die zu seiner steilen Parabel im Jahr 2006 führten, blieb Kupfer im Aufwärtstrend und bestätigte damit, dass nicht spekulative Leidenschaft, sondern die Fundamentaldaten der weltweiten Angebots- und Nachfragesituation zu seinem Aufschwung von 2003/2004 geführt hatten.

Durch den starken Anstieg und die steigende Bekanntheit von Kupfer über die Jahre 2004 und 2005 gesellte sich spekulatives Kapital, ein Großteil davon aus Hedge-Fonds, zu jenen Investoren, die auf Kupfer setzten, was es letztendlich in einer Parabel auf sein Zwischenhoch ansteigen ließ. Wie wir aber alle wissen, sind Parabeln aufgrund des exponentiellen Anstiegs von Kapital, der für ihr Bestehen nötig wäre, nicht nachhaltig. Daher ist die darauf folgende Korrektur oft schnell und steil, da die Käufer weniger werden, während Spekulanten versuchen, soviel wie möglich von ihren Gewinnen mitzunehmen.

Vielleicht wird ein Kupferpreis von 4,00 $ irgendwann in diesem Bullenmarkt fundamentale und technische Unterstützung finden, aber 2006 war nicht das Jahr dafür. Kupfer war zu dieser Zeit viel zu stark überkauft. Überraschenderweise war jedoch der erste panische Ausverkauf von der Spitze dieser Parabel nicht so schlimm wie viele Leute befürchteten. Nach einem ersten Rückgang um 24% in nur 15 Handelstagen begann Kupfer eine Konsolidierung auf immer noch ziemlich hohem Niveau, wenn man die Steigung seiner Parabel in Betracht zieht. Diese Konsolidierung hatte die Form eines Keils, bis sie einige Monate später nach unten aus ihrem Muster ausbrach.

Dieser Ausbruch nach unten brachte Kupfer letztendlich unter 2,50 $ und ließ sämtliche Rohstoff-Gurus jammernd und zähneknirschend zurück. Nach einer Reise über 178 Handelstage nach seiner Spitze war Kupfer um 41% auf ein offenbar wichtiges Zwischenhoch gefallen, von dem unser aktueller Aufschwung begann. Interessanterweise waren es, obwohl der Ausbruch nach unten vielleicht nur eine Fortsetzung des technischen Einschnitts war, fundamentale Neuigkeiten, die die Kupfer-Trader erschreckten.

Einer der wichtigsten Auslöser für den Ausbruch von Kupfer im vierten Quartal waren die steigenden Bestände an der LME. Von Mitte Oktober bis Ende Jänner hatten sich die Kupferbestände auf knapp über 200.000 Tonnen verdoppelt. Es gab tatsächlich eine starke inverse Korrelation zwischen Preis und Lagerbeständen bei den Basismetallen, aber insbesondere dieser Anstieg erschreckte die Kupfer-Spekulanten und drückte den Preis auf sein Tief von Anfang dieses Jahres.

Als sich die Entwicklung der Lagerbestände abflachte und wieder nach unten drehte, begann Kupfer seinen nächsten mächtigen Aufschwung, in dem wir uns heute befinden. Die Trader erkennen auch langsam, das Bestände von 200.000 Tonnen historisch gesehen immer noch niedrig sind. Wenn man beachtet, dass die Lagerbestände im Jahr 2002 bei 1 Million Tonnen lagen, ist es offensichtlich, dass die Nachfrage das Angebot noch immer übersteigt.

Nach dem Durchschreiten seiner 200-Tages-Linie und seiner relativen Unterstützungszone bis auf das Februar-Tief bei 2,40 $ befindet sich Kupfer nun inmitten einer beeindruckenden Erholung und eines erneuten Aufschwungs, der es rasch in Richtung seines parabolisch herbeigeführten Hochs zurückführt. In nur 43 Handelstagen ist Kupfer um 45% auf Zwischenhochs hochgeschnellt, die es erst diese Woche erreichte! Der Kupfer-Bullenmarkt ist nicht vorüber, wie viele Skeptiker so eifrig behaupteten. Es wird interessant zu beobachten, wo dieser Aufschwung uns hinführt.


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