Palladiumpreis explodiert auf über 2.500 $ - kein Ende des Anstiegs in Sicht! Goldanalyse
20.01.2020 | Markus Blaschzok
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Mit dem aktuellen Ratio von 0,41 ist Palladium historisch teuer zu Platin, weshalb die Industrie in 2020 sukzessive auf Platin umschwenken dürfte
Die Konjunktur dürfte vor den US-Wahlen noch einmal einen kreditinduzierten bzw. seitens der US-Notenbank liquiditätsinduzierten Schub erfahren, was die Nachfrage nach Automobilkatalysatoren auf hohem Niveau halten dürfte, auch wenn die Rezession den Automobilsektor längst getroffen hat. Sobald die Politik eine Rezession medial offen nach außen konstatiert und kommuniziert, wird die Automobilnachfrage schlagartig einbrechen und die Nachfrage nach Platin und insbesondere nach Palladium massiv zurückgehen.
Das Defizit wird sich dann schnell in ein Überangebot wandeln und der Preis von Palladium kann dann schnell drastisch einbrechen, ebenso wie es in der Rezession 2008 bereits einmal geschah.
Diametral gegensätzlich zum engen Palladiummarkt herrscht am Platinmarkt seit vielen Jahren ein Überangebot. Die relative Schwäche von Platin zu Palladium seit 2011 legt die Vermutung nahe, dass das Überangebot hier schon seit 2012 vorhanden ist. Die ETF-Bestände stiegen hier in den letzten Jahren sukzessive auf aktuell 3,1 Mio. Unzen an, was die relative Schwäche von Platin bzw. das Überangebot in den letzten Jahren noch einmal verdeutlicht. In der folgenden Tabelle von JP Morgan Research sind die ETF-Bestände nicht berücksichtigt, die gerade im letzten Jahr um 900 Tsd. Unzen angestiegen sind.
Während der Palladiumpreis aufgrund eines Defizits unaufhörlich ansteigen kann, klebt der Platinpreis aktuell aufgrund eines Überangebots noch am Boden fest
Platin hat aufgrund seines historisch niedrigen Preises langfristig geringere Risiken bei statistisch gleichen oder höheren Chancen als Palladium, weshalb langfristig agierende Investoren besser auf das unterbewertete Platin setzen sollten. Auf Jahressicht erwarten wir noch keinen Höhenflug beim Platin. Die hohen ETF Bestände verhindern ähnliche starke Preisexplosionen wie beim Palladium auf absehbare Zeit.
68% der weltweiten Platinproduktion kommen jedoch aus Südafrika, das aufgrund des kommunistischen Apartheid-Regimes zunehmend instabil wird. Der langsame Zusammenbruch der Energieversorgung ist nur eine Folge dieser Politik. Sollte sich die wirtschaftliche und politische Situation weiter verschlimmern, so könnte die Minenproduktion in den kommenden Jahren deutlich abnehmen, und letztlich zu einem Defizit führen, was zu starken Preisanstiegen führen könnte.
Es bietet sich daher an ein paar Unzen Platin zu dem aktuellen Spotpreis mit in ein langfristiges Edelmetalldepot legen und ein Jahrzehnt liegen zu lassen. Die Chancen stehen sehr gut, dass sich die Ratios von Platin zu Gold, Silber und Palladium wieder ihrem Durchschnitt annähern werden, was bedeuten würde, dass Platin besser performen würde, als alle anderen Edelmetalle.
Nebst Palladium schwebt nicht nur der Goldpreis in luftigen Höhen, sondern auch der US-Aktienmarkt bricht aktuell einen Rekord nach dem anderen. Der Dow Jones stieg vergangene Handelswoche auf über 29.300 Punkte an und ist damit nur noch einen Katzensprung von der 30.000 Punkte Marke entfernt, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen und Monaten erreicht werden wird.
Steigende bzw. stagnierende Aktienmärkte gepaart mit einem steigenden Goldpreis sind der Normalzustand in einer Stagflation. Auf diesen Elefanten im Raum weise ich seit vielen Jahren, fast als einziger, unermüdlich hin und langsam dürfte es selbst dem letzten Crashpropheten dämmern, dass die Aktienmärkte durch die Liquiditätsschwemme der Notenbanken nominal nicht unbedingt einbrechen müssen.
Die Aktienmärkte steigen inflationsinduziert immer weiter an - der Dow Jones steht kurz vor der 30.000 Punkte-Marke