Mit Gold können Sie nicht falsch liegen
13.02.2020 | Egon von Greyerz
Dies ist der vielleicht wichtigste Artikel, den ich geschrieben habe. Er handelt vom Schicksal dreier Personen, die alle unterschiedlichen Gezeiten folgten. Heute stehen wir an einem Punkt, wo die Wahl der falschen Gezeit ruinöse Konsequenzen haben wird, die Wahl der richtigen hingegen großes Glück verheißt.
Ich habe Brutus Worte aus Shakespeares Julius Caesar in den letzten 20 Jahren schon viele Male zitiert. Trotzdem denke ich, dass sie unter ökonomischen Gesichtspunkten heute relevanter sind als jemals zuvor.
Die Moral der Geschichte wird ins Auge springen. Die Endergebnisse unterscheiden sich so stark voneinander, dass jeder, der die folgenden drei Schicksalswege liest, ohne Weiteres mit jener Person sympathisieren wird, die die Flut wahrnahm, die "zum Glück" führt - und nicht mit jenen, die sich durch "Not und Klippen" winden mussten.
Doch hier kommt der Knackpunkt der Geschichte: Jeder Anleger, der diese Geschichte liest, wird erkennen, dass eine der getroffenen Entscheidungen als die richtige ins Auge sticht. Dennoch werden 99% aller Anleger, davon bin ich überzeugt, in den kommenden Jahren die falsche Anlageentscheidung treffen und letztlich selbst in die Misere geraten.
Schauen wir uns also jene drei Personen an, die alle auf unterschiedliche Strömungen setzten.
Charles, Lotte & Alfred - Ein Weiser, eine Unglückliche und ein Gieriger
Die erste wahre Geschichte handelt von Charles Dupont, einem Franzosen, der 1920 im Alter von 20 Jahren eine Million französische Franc erbte, und davon, wie er seine Erbschaft erfolgreich investierte.
Die zweite und ebenfalls wahre Geschichte handelt von Lotte Hendlich, einer über 50 Jahre alten deutschen Witwe, die 1919 Deutschland verlassen hatte und 1923 zurückkehrt und einen Finanzalptraum erlebt.
(Die Geschichten von Charles und Lotte stammen von voluntarist.com)
Die dritte handelt von Alfred, der seine ersten Aktien zu seiner Geburt im Jahr 1945 erhielt und der später selbst in Aktien investierte - bis zum heutigen Tag. Die Alfred-Geschichte habe ich selbst geschrieben - sie ist fiktiv. Sie könnte aber ohne Weiteres eine wahre Geschichte sein, denn sie ist sehr typisch für viele Investoren der vergangenen 75 Jahre. (Link zum Alfred-Artikel).
Charles Dupont - der weise Goldinvestor
Charles Dupont wurde 1900 in Paris geboren. Im Alter von 20 erbte er die erhebliche Summe von 1 Million französische Franc. Von einem überaus weisen Mann erhielt er den Rat, Gold zu kaufen. Also kaufte Charles 50.000 Napoleon-Goldmünzen im Wert von jeweils 20 Franc. Die Münzen hatten ein Goldgewicht von je 6,45 Gramm also 1/5 einer Unze. Zu jener Zeit waren diese Münzen offizielles Zahlungsmittel in Frankreich. Seit dem Kauf im Januar 1920 gab Charles pro Tag eine Goldmünze für seine gesamten Lebenshaltungskosten aus, bis zu seinem Tod im Jahr 1980. Charles war unverheiratet und lebte genügsam.
Charles bekam ab und zu Besuch von den Steuerbehörden, weil er nie irgendeine Steuer zahlte. Der Finanzbeamte konnte nicht begreifen, wie er ohne ausgewiesenes Einkommen, ohne Bankkonto und folglich ohne Zahlungseingänge oder Zahlungsausgänge überleben konnte. Allerdings konnte der Finanzbeamte nichts finden und somit nichts unternehmen.
Nach Charles’ Tod 1980 bezog sein Neffe die Wohnung. Dort fand er Charles’ Tagebuch, in dem zu lesen war, dass Charles von seiner täglichen Goldmünze einfach aber gut leben konnte. Charles schilderte zudem den Krieg und den Schwarzmarkt. In diesen harten Zeit stieg der Wert des 20-Franc-Goldstücks, wie auch zu Zeiten von Währungsmanipulation.
1988 fand Charles’ Neffe zwei schwere Truhen auf dem Dachboden, die seinem Onkel gehörten. Darin fand er 28.100 Napoleon-Goldmünzen. Für einen modernen Mann hatten diese Münzen keinen Nutzen, er verkaufte sie alle. Dafür bekam er die unglaubliche Summe von 13,9 Millionen französischen Franc.
Ich habe Brutus Worte aus Shakespeares Julius Caesar in den letzten 20 Jahren schon viele Male zitiert. Trotzdem denke ich, dass sie unter ökonomischen Gesichtspunkten heute relevanter sind als jemals zuvor.
Es gibt Gezeiten für der Menschen Treiben;
Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück,
Versäumt man sie, so muß die ganze Reise
Des Lebens sich durch Not und Klippen winden.
Wir sind nun flott auf solcher hohen See
Und müssen, wenn der Strom uns hebt, ihn nutzen,
Wo nicht, verlieren, was zur See wir wagten.
Shakespeare - Julius Caesar
Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück,
Versäumt man sie, so muß die ganze Reise
Des Lebens sich durch Not und Klippen winden.
Wir sind nun flott auf solcher hohen See
Und müssen, wenn der Strom uns hebt, ihn nutzen,
Wo nicht, verlieren, was zur See wir wagten.
Shakespeare - Julius Caesar
Die Moral der Geschichte wird ins Auge springen. Die Endergebnisse unterscheiden sich so stark voneinander, dass jeder, der die folgenden drei Schicksalswege liest, ohne Weiteres mit jener Person sympathisieren wird, die die Flut wahrnahm, die "zum Glück" führt - und nicht mit jenen, die sich durch "Not und Klippen" winden mussten.
Doch hier kommt der Knackpunkt der Geschichte: Jeder Anleger, der diese Geschichte liest, wird erkennen, dass eine der getroffenen Entscheidungen als die richtige ins Auge sticht. Dennoch werden 99% aller Anleger, davon bin ich überzeugt, in den kommenden Jahren die falsche Anlageentscheidung treffen und letztlich selbst in die Misere geraten.
Schauen wir uns also jene drei Personen an, die alle auf unterschiedliche Strömungen setzten.
Charles, Lotte & Alfred - Ein Weiser, eine Unglückliche und ein Gieriger
Die erste wahre Geschichte handelt von Charles Dupont, einem Franzosen, der 1920 im Alter von 20 Jahren eine Million französische Franc erbte, und davon, wie er seine Erbschaft erfolgreich investierte.
Die zweite und ebenfalls wahre Geschichte handelt von Lotte Hendlich, einer über 50 Jahre alten deutschen Witwe, die 1919 Deutschland verlassen hatte und 1923 zurückkehrt und einen Finanzalptraum erlebt.
(Die Geschichten von Charles und Lotte stammen von voluntarist.com)
Die dritte handelt von Alfred, der seine ersten Aktien zu seiner Geburt im Jahr 1945 erhielt und der später selbst in Aktien investierte - bis zum heutigen Tag. Die Alfred-Geschichte habe ich selbst geschrieben - sie ist fiktiv. Sie könnte aber ohne Weiteres eine wahre Geschichte sein, denn sie ist sehr typisch für viele Investoren der vergangenen 75 Jahre. (Link zum Alfred-Artikel).
Charles Dupont - der weise Goldinvestor
Charles Dupont wurde 1900 in Paris geboren. Im Alter von 20 erbte er die erhebliche Summe von 1 Million französische Franc. Von einem überaus weisen Mann erhielt er den Rat, Gold zu kaufen. Also kaufte Charles 50.000 Napoleon-Goldmünzen im Wert von jeweils 20 Franc. Die Münzen hatten ein Goldgewicht von je 6,45 Gramm also 1/5 einer Unze. Zu jener Zeit waren diese Münzen offizielles Zahlungsmittel in Frankreich. Seit dem Kauf im Januar 1920 gab Charles pro Tag eine Goldmünze für seine gesamten Lebenshaltungskosten aus, bis zu seinem Tod im Jahr 1980. Charles war unverheiratet und lebte genügsam.
Charles bekam ab und zu Besuch von den Steuerbehörden, weil er nie irgendeine Steuer zahlte. Der Finanzbeamte konnte nicht begreifen, wie er ohne ausgewiesenes Einkommen, ohne Bankkonto und folglich ohne Zahlungseingänge oder Zahlungsausgänge überleben konnte. Allerdings konnte der Finanzbeamte nichts finden und somit nichts unternehmen.
Nach Charles’ Tod 1980 bezog sein Neffe die Wohnung. Dort fand er Charles’ Tagebuch, in dem zu lesen war, dass Charles von seiner täglichen Goldmünze einfach aber gut leben konnte. Charles schilderte zudem den Krieg und den Schwarzmarkt. In diesen harten Zeit stieg der Wert des 20-Franc-Goldstücks, wie auch zu Zeiten von Währungsmanipulation.
1988 fand Charles’ Neffe zwei schwere Truhen auf dem Dachboden, die seinem Onkel gehörten. Darin fand er 28.100 Napoleon-Goldmünzen. Für einen modernen Mann hatten diese Münzen keinen Nutzen, er verkaufte sie alle. Dafür bekam er die unglaubliche Summe von 13,9 Millionen französischen Franc.