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Seit 20 Jahren erkläre ich öffentlich die Vorzüge von Gold

04.03.2020  |  Egon von Greyerz
Während die Welt auf das Ende eines weiteren gescheiteren monetären Experiments zuschreitet, sind sich nur ganz wenige Menschen darüber im Klaren, was nun vor ihnen liegt. Praktisch niemand ist mental wie finanziell auf den massiven Schock vorbereitet, der die Welt überziehen wird.

Gold sendet Signale, dass Ärger droht - zumindest denjenigen, die den Goldkurs verfolgen. Da aber weniger als 0,5% der Investoren Goldeigentümer sind, wird dieses wichtige Signal praktisch von niemanden verstanden. Unseren Anlegern, die Edelmetalle besitzen, habe ich gesagt, sie sollten sich lieber nicht wünschen, dass die Goldpreise steigen. Denn wenn sie steigen, werden wir in eine extrem unangenehme historische Phase eintreten. Und genau das wird demnächst passieren.


Dem Pyramidensystem geht das Geld aus

Die Zentralbanken haben das globale Finanzsystem komplett zerstört, weil sie glaubten, sie könnten die Welt durch kontinuierliche Geldschöpfung und Kreditvermehrung kontrollieren. Das aktuelle Pyramidensystem (Ponzi scheme) - und das ist bei solchen Systemen generell der Fall - funktioniert nur, indem immer mehr vom Gleichen gemacht wird. Zumindest konnten Charles Ponzi und Bernie Madoff den Neuanlegern das Geld stehlen, das sie zur Auszahlung der alten Anleger benötigten. Im Vergleich zu einer Zentralbank hat ein Pyramidensystem jedoch einen großen Nachteil: Ihm gehen letzten Endes die neuen Investoren aus. Dann bricht das ganze System zusammen und alle verlieren alles.


Zentralbanken drucken 4 $, um 1 $ BIP-Wachstum zu erzeugen

Zentralbanken haben einen großen Vorteil: Sie brauchen keine neuen Investoren, um die alten zu bezahlen. Sie haben dafür die Druckerpresse oder aber ihr modernes elektronisches Äquivalent, mit dem sie einfach Geld schöpfen können, wann immer es benötigt wird. Allein seit Beginn der letzten Krise haben Zentralbanken die Verdopplung der weltweit ausstehenden Schuldenmenge verursacht - sie stieg von 125 Billionen $ 2006 auf 260 Billionen $ heute.

Also: Es wurden 135 Billionen $ aus dem Nichts geschöpft, und dafür musste keine Arbeit verrichtet und kein Gut produziert werden. Das Geld fiel einfach von oben herab oder sprudelte aus den Computern. Schauen Sie sich die produzierten oder gefälschten Geldmengen im Verhältnis zum globalen BIP an! 2006 lag das globale BIP bei 51 Billionen $, die Schulden standen bei 125 Billionen $ - also 245 % des globalen BIP.

Heute beträgt das BIP der Welt 87 Billionen $, die Schulden kletterten auf 260 Billionen $. Das heißt: Seit 2006 hat die Welt eine BIP-Steigerung von 36 Billionen $ geschafft; um das zu erreichen, musste sie allerdings 135 Billionen $ drucken - also fast das Vierfache des BIP-Wachstums. Also mussten für jeden Dollar BIP-Steigerung 4 $ gedruckt werden.

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Weltwirtschaft fährt auf letzter Reserve

Und das nennt man also "auf Reserve" fahren: Den Tank oder die Ökonomie mit wertlosen Papierscheinen füllen, die niemals ein gesundes Finanzsystem oder echtes Vermögen hervorbringen können.

Also: Wie kommen die Zentralbanken da wieder raus? Das Problem ist, dass sie da nicht mehr raus kommen können! Trotzdem glauben sie, sie könnten das alte Spiel einfach weiterspielen - also Kreditexpanison und Zinssätze niedrig halten. Leider werden sie damit elendig Schiffbruch erleiden. Würden sie sich mit Geschichte auskennen, wüssten sie es besser. Sie glauben stattdessen, dass es heute anders läuft, und sie legen damit eine bemerkenswerte Arroganz an den Tag. Da sie auf eine relative kurze historische Periode zurückgreifen - die mit der Gründung der Fed im Jahr 1913 beginnt -, können sie natürlich von sich behaupten, dass sie 100 Jahre lang richtig lagen.


War Nixon ein Genie?

Der “Geniestreich” Nixons diente natürlich der Auflösung der Dollar-Gold-Bindung und folglich der Bindung aller anderen großen Währungen an Gold. Dies gab den Staaten und Zentralbanken den Freifahrtschein für die Flutung der Märkte mit Geld, welches wenigen massiven Reichtum bescherte und den Massen unhaltbare Schulden. Seit fast 50 Jahren werden die Märkte also von chronischer Kreditexpansion befeuert, wodurch enormes Papiervermögen entstanden ist.


Seit 49 Jahren verdoppelt sich der DOW alle 6,5 Jahre und Gold alle 6 ¾ Jahre

Nehmen wir den Dow Jones als Beispiel: Er stieg von 880 Punkten im August 1971 auf 29.000 heute. Auf Jahresbasis gerechnet ist das eine Rendite von 11,1% bei reinvestierten Dividenden. Ein Jahresgewinn von 11,1% bedeutet, dass sich das investierte Kapital im Durchschnitt alle 6,5 Jahre verdoppelt.

Über die Zeit hinweg steigt Gold nicht im Preis, sondern behält eine stabile Kaufkraft. Doch Gold bewegt sich natürlich nicht auf einer Geraden, es gibt große Schwankungen unterhalb und oberhalb des Mittelwerts. Im Zeitraum von 1971 bis heute ist Gold von 35 $ auf 1.643 $ gestiegen. Das entspricht einem annualisierten Gewinn von 10,66%. In den letzten 49 Jahren hat sich der Wert des Goldes also alle 6 ¾ Jahre verdoppelt, fast genau wie der Dow (Verdoppelung aller 6,5 Jahre).

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