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Fehlende Verbindung zwischen dem physischen & dem Papiergoldpreis

07.03.2020  |  Ronan Manly
- Seite 3 -
Margin, Leverage und Bildschirm-Gold

Und somit erklärten die Reporter am Freitag, als die Goldfuturespreise an der COMEX einbrachen, dass die "Investoren" ihre "Goldpositionen" verkaufen würden, um Margin Calls und Verluste an den Aktienmärkten zu decken; obwohl Gold eigentlich ein sicherer Hafen hätte sein sollen.

"Goldinvestoren möchten nicht verkaufen, werden jedoch dazu gezwungen, um Verluste in anderen Assetklassen zu decken", so Bloomberg.

"Gold ist unter Investoren zum Asset erster Wahl geworden, wenn es um Geldgeneration geht", schrieb man bei MarketWatch.

"Trader und Investoren verwenden Gold zum Ende der Handelswoche wie einen Geldautomaten und verkaufen, um Geld zu generieren, während sie Gewinne machen oder Geld aufbringen müssen, um Margin Calls zu decken und Verluste an anderen Märkten auszugleichen", erklärte Kitco.

Die Fehler in diesen Aussagen sollten für jeden offensichtlich sein, der physisches Gold besitzt. Langfristige Sparer und Investoren, die Long gegenüber physischem Gold positioniert sind, verkaufen es nicht, wenn ihre Aktienportfolios einbrechen. Der Grund, warum sie überhaupt fassbares Gold halten, ist die Tatsache, dass es ein Asset ohne Gegenparteirisiko ist, das als finanzielle Absicherung gegen Verluste an den allgemeineren Finanzmärkten fungiert, die von Krisen verursacht werden.

Jim Wyckoff von Kitco kam der Wahrheit schon näher:

"Goldfuturestrader spielen diese Woche auch eine große Rolle bei dem Verkaufsdruck des allgemeinen Goldmarktes. Grund: Der Futures-Handel ist äußerst gehebelt."

Hier ein Zitat von Bloomberg, in dem die Commerzbank zitiert wurde:

"Es ist ein Blutbad", so Carsten Fritsch, Analyst der Commerzbank AG via Telefon am Freitag. "Zuerst begann es mit erzwungenen Verkäufen von Aktieninvestoren, die ebenso ihre Goldpositionen verkauften, um ihre Aktienverluste und Margin Calls zu decken. Goldinvestoren möchten nicht verkaufen, doch werden dazu gezwungen, um ihre Verluste in anderen Assetklassen auszugleichen."

Doch mit Ausnahme verschiedener "Gerüchte" werden keinerlei echte Beweise dafür genannt, wer von diesen Investoren nun sein Gold verkauft hat. Wer sind diese Trader, die gehebelte Positionen in mehreren Assetklassen besitzen und ihre Goldpositionen liquidieren müssen, um Margin Calls über Aktien oder Aktienfuturespositionen zu decken? Die Mainstreammedien nennen keine Namen.

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CME - Höhere Marginvoraussetzungen


Vielleicht hatte der COMEX-Preisrückgang etwas damit zu tun, dass die CME Group die Marginvoraussetzungen am 27. Februar erhöhte. Dabei wurde der Mindesteinschuss der COMEX-100-Unzen-Goldfuture um 10% von 5.000 auf 5.500 erhöht, mit der Behauptung es wäre eine "normale Überprüfung der Marktvolatilität, um eine ordnungsgemäße Deckung sicherzustellen." Diese Veränderungen traten zum Handelsschluss am 27. Februar in Kraft. Der Druck höherer Marginvoraussetzungen könnte also ein beitragender Faktor zum COMEX-Selloff gewesen sein.

Angesichts der Tatsache, dass wir hier vom Papiergoldfuturespreis sprechen, könnten Margin Calls eine Erklärung für einen rückläufigen Goldpreis sein. Doch wenn dies plausibel ist, dann ist auch die Möglichkeit plausibel, dass eine Gruppe von Trading Desks bei Bullionbanken (Commercials), die kollektiv Short gegenüber Goldfutureskontrakten sind und niedrigere Monatsendpreise möchten, motiviert sind, die Futurespreise nach unten zu drücken und somit Kurslimits auszulösen.


Die Psychologie durchbrechen

Es ist nicht überraschend, dass Mainstream-Marktberichte keine mögliche Goldpreismanipulation als Teil des COMEX-Selloffs erwähnen. Doch dies ist etwas Reales und Bewiesenes, wie Jim Rickards erst schrieb:

"Der einfachste Weg, Papiermanipulation zu betreiben, findet via der COMEX-Futures statt. Die Futures-Märkte zu manipulieren, ist ein Kinderspiel. Sie warten einfach bis kurz vor Marktschluss und setzen dann einen massiven Verkaufsauftrag auf. Dadurch verängstigen Sie die andere Seite des Marktes und bringen diese dazu, ihre Angebotspreise zu reduzieren; sie ziehen sich zurück.

Dieser niedrigere Preis wird in der Welt als der "Preis" des Goldes angepriesen, entmutigt Investoren und schadet der Stimmung. Der Preisrückgang sorgt dafür, dass Hedgefonds mehr Gold fallenlassen, während sie "Kurslimits" ihrer Positionen erreichen."


Ein gezielter Takedown der Goldfuturespreise würde einen Ausgleich von Short-Goldpositionen zum Monatsende einfacher für Investmentbanken machen. Ähnlich würde ein niedrigerer Goldpreis zum Ende einer der schlimmsten Wochen der Aktienmarktgeschichte ebenfalls weniger "Geplapper" über Goldpreisperformance angesichts der stattfindenden Aktienmarktschlappe bedeuten. Das würde auch geldpolitischen Behörden und Zentralbanken zum Vorteil gereichen, die eine Art psychopathisches Bedürfnis zu haben scheinen, den Goldpreis zu drücken. Glauben Sie, dass sei nur eine Fantasie? Nicht laut der Bank of England, die dieses Bedürfnis der BIS/G10-Zentralbanker dokumentiert hat:


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