Crash! - Aktienmarkt -8,8%, Rohölpreis -34% - Weltmärkte im Corona-Ausnahmezustand
09.03.2020 | Markus Blaschzok
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Panik an allen Märkten - Aktienmärkte crashen - Flucht in sichere Häfen der Staatsanleihen und Gold
Nach einem kurzweiligen Anstieg der Aktienmärkte auf die Zinssenkung des FED, sanken die Notierungen schnell wieder in Panikstimmung, sodass die US-Aktienmärkte mittlerweile seit ihrem Allzeithoch Mitte Februar um 17% gefallen sind und auf dem Niveau von August 2018 notieren. Am Montagmorgen um 4:30 haben die US-Märkte sogar den Handel ausgesetzt, nachdem der Einbruch zu stark war. Der Handel soll voraussichtlich um 14:30 Uhr wieder aufgenommen werden.
Die niedrigen Zinsen helfen nicht im Kampf gegen das Coronavirus, gleichwohl sie nötig sind, um bevorstehende Kreditausfälle im Bankensystem zu kompensieren. Der Markt will Maßnahmenpakete gegen den Ausbruch sehen - dies würde den Märkten die Hoffnung geben, dass es nicht zu einer unkontrollierten Pandemie kommen wird und in den nächsten Quartalen eine Normalisierung des Welthandels sowie ein Aufholeffekt der Weltwirtschaft möglich wären, was die Aktiennotierungen wieder stützen würde.
Mit dem starken Anstieg der weltweiten Infektionen außerhalb Chinas schwindet diese Hoffnung jedoch zunehmend, weshalb sich die Aktienmärkte bereits wieder im freien Fall befinden. Investoren fliehen daher in kurzfristig sichere Häfen, wie Staatsanleihen oder Gold. Die US-Zinsen sanken heute daher zu Handelsbeginn auf ein historisches Tief von 0,48% für zehnjährige US-Staatspapiere, während diese noch im November zu 3,2% rentierten.
Die Dreissigjährigen fielen von 3,5% auf aktuell 0,91% in den vergangenen drei Monaten, wonach Trumps Forderungen nach Null- und Negativzinsen nun auf tragische Weise erfüllt werden. Als Trump Negativzinsen wie in Europa forderte, dachte er sicherlich dabei an eine Fortsetzung der Hausse am Aktienmarkt, die ihm seine Wiederwahl sichern würde, doch gewiss nicht an einen Einbruch der Aktienmärkte und der US-Wirtschaft.
Ein Gebiet mit 10 Millionen Menschen wird in Italien bis Anfang April abgeriegelt, während die Infektionen auch in Deutschland in den Himmel steigen. Italien stockt die Wirtschaftshilfen wegen der Pandemie auf und man will dafür die Aussetzung des EU-Stabilitätspaktes beantragen. In der Bundesrepublik werden erste öffentliche Einrichtungen, wie Schulen und Universitäten geschlossen sowie Großveranstaltungen abgesagt, wobei es mittlerweile 1.040 offizielle Infektionen gibt und die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte.
Während es China vermeintlich geschafft hat, den vermeintlichen Ausbruch einzugrenzen, ist die Situation in Deutschland von Ahnungs- und Hilflosigkeit geprägt. Große Quarantänegebiete sind mittlerweile gut möglich, sollte das Virus das Gesundheitssystem in der Bundesrepublik zu stark belasten, wovon man aktuell ausgehen muss. Jeder sollte für sich selbst Vorsorge betreiben, denn auf die Bundesregierung ist kein Verlass - selbst ist der freie Mann! Aufgrund dieser neuen Entwicklungen über das Wochenende bricht der Deutsche Aktienindex DAX zum Handelsbeginn um 1.000 Punkte (-8,8%) ein.
Der Deutsche Aktienindex bricht historisch stark ein, nachdem das Virus in der Bundesrepublik grassiert
Die Lage in Deutschland spitzt sich zu und während sich die Lage in China entspannt und die Wirtschaft in Bälde wieder anlaufen könnte, fährt die deutsche Wirtschaft mit Vollgas gegen die Wand. Der starke Einbruch am deutschen Aktienmarkt ist daher rational und verwundert nicht. Teile der italienischen Wirtschaft sind bereits stark vorm Coronavirus betroffen und es scheint, als würde es die deutsche Wirtschaft in Bälde, womöglich in dieser oder nächsten Woche, ebenso erheblich treffen, wenn die Politik in Panik zu extremen Gegenmaßnahmen greifen wird.
Wir können uns sicher sein, dass die EZB alles in ihrer Waffenkammer gegen die Auswirkungen des Virus abfeuern wird, was ihr zur Verfügung steht. Auch die Bundesregierung wird auf Pump die Ausgaben rauffahren, da die Einnahmen durch das Virus und die Rezession einbrechen werden. Für den Euro bedeutet dies, dass die Talfahrt zunehmen wird. Der Goldpreis in Euro wird weiter ansteigen und 2.000 € je Feinunze sind bei einer weiteren Eskalation in diesem Jahr durchaus möglich. Die Investmentnachfrage nach Silber dürfte dann auch explodieren und das Defizit am Markt kompensieren, weshalb dann auch deutlich Preisanstiege bei Silber wahrscheinlich sind.