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US-Ölindustrie - verheerende Auswirkungen!

10.03.2020  |  Uli Pfauntsch
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US-Ölindustrie - verheerende Auswirkungen!

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In den USA sind mehr als 700.000 Menschen direkt in der Ölindustrie beschäftigt, ganz zu schweigen von Millionen Beschäftigten im unmittelbaren Zusammenhang.

Insbesondere im Shale-Öl- und Gassektor ist eine Pleitewelle unvermeidlich. Zwischen heute und 2024 werden Schulden in Höhe von 86 Milliarden Dollar fällig, der Großteil davon "Speculative Grade". Die Spreads für diese "Junk-Bond" Schulden, die den Shale-Boom in den USA weitgehend finanziert haben, sind bereits auf 10,6 Prozent hochgeschnellt.

Öl- und Gasproduzenten bekommen kein frisches Geld und sind somit auch nicht in der Lage, über einen höheren Ausstoß Cashflow zu generieren, der zur Rückzahlung der Schulden ausreicht. Insofern verwundert es wenig, dass wir ein wahres "Schlachtfeld" im Ölsektor erleben. Zahlreiche Shale-Produzenten verlieren heute bis zur Hälfte ihres Wertes und befinden sich zwischen 60% und 95% unter ihren Jahreshochs.

So kommt etwa der Gasproduzent Chesapeake Energy (CHK) auf einen Börsenwert von 390 Millionen Dollar bei rund 10 Milliarden Dollar Schulden. Selbst größere Unternehmen wie Apache (-45%) und WPX (-42%) sehen sich mit explodierenden Finanzierungskosten konfrontiert.

Nichtsdestotrotz wird der Ölpreis auf lange Sicht wieder klettern. Rohstoff-Legende Rick Rule sagte, "wer glaubt, auch in fünf Jahren noch sein Auto zu betanken", muss als Contrarian Long im Öl sein - ähnlich wie im Uran.

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Attraktiv ist die Aktie des russischen Ölriesen Gazprom (WKN 903276, aktuell 3,88 Euro). Rund 70 Prozent der Umsatzerlöse von Gazprom sind über langfristige Lieferverträge abgedeckt - hinzukommt, dass die Dividendenrendite aufgrund des günstigen Kurses nun bei rund satten 10 Prozent notiert.



Frühes Kapital der Krise!

Die Nervosität und Volatilität werden hoch bleiben. Ähnlich wie während der Finanzkrise 2008/2009 werden wir brutale Ausverkaufsbewegungen sehen, gefolgt von steilen Gegenbewegungen am anderen Tag.

Der Trend in das passive Investieren, als der Markt durch den "Fed-Put" nur den Weg nach oben kannte, hat sich verwandelt in "raus zu jedem Preis". Es ist eine systemische Rückabwicklung wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben. Es spielt kaum eine Rolle, ob sich die Lage um das COVID-19 Virus entspannt. Denn der Schaden ist bereits angerichtet. Unternehmen sind gezwungen den Gürtel enger zu schnallen und Mitarbeiter zu entlassen.

Bereits jetzt entstehen bei immer mehr Unternehmen Cashflow-Probleme, insbesondere bei kleineren Unternehmen, die aufgrund der unterbrochenen Lieferketten leiden und solchen, die am stärksten von der Krise betroffen sind, etwa Reisen, Transport, Freizeit, Hotels, Airlines, Cruise-Lines, Casinos.


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