Helikoptergeld - nutzlos gegen die Krise
21.03.2020 | Marc Friedrich
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Helikoptergeld - Geld ohne Gegenleistung für JedermannErkennbar muss noch mehr Geld her, viel mehr Geld, Helikoptergeld her um die Probleme Kraft Druckerpresse abermals in die Zukunft zu verschieben. Da die meisten Staaten bereits bis zur Halskrause verschuldet sind, muss das Geld woanders herkommen. Also soll die Zentralbank das Geld einfach drucken oder besser gesagt elektronisch per Knopfdruck aus dem Nichts erschaffen. Unter Helikoptergeld versteht man, dass die Zentralbank (direkt oder indirekt) sehr große Mengen an Geld unters Volk bringt und damit der Konsum angeregt wird.
Ob dies jedoch tatsächlich gelingt, ist fraglich. Denn der Staat kann die Bürger kaum zum Konsum zwingen. Warum sollen die Bürger in Zeiten großer wirtschaftlicher Unsicherheit ausgerechnet Konsumieren und nicht sparen, insbesondere wenn sie in immer mehr Ländern lediglich ihre Häuser zum Lebensmittelerwerb und zum Arztbesuch verlassen dürfen? Sparen die Bürger das geschenkte Geld aber, dann wurden Milliarden ausgegeben - ohne jegliche Wirkung.
USA Vorreiter eines irrsinnigen Experiments?
Die USA beabsichtigten diesen Wahnsinn dennoch zu implementieren. Die Amerikaner sollen laut Medienberichten in Kürze einen Scheck über mindestens 1000 Dollar vom Staat bekommen. Laut letzten Berichten sogar 3164 Dollar pro Steuerzahler (158 Millionen Amerikaner). Wir gehen davon aus, dass dies nicht der letzte sein wird. Erstmals hat der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman die Idee, Geld vom Himmel regnen zu lassen, in den Sechzigerjahren ins Spiel gebracht.
Wie kann so etwas in der Praxis ablaufen?
Die Notenbank der USA, die Federal Reserve Bank (FED), müsste Geld per Knopfdruck aus dem Nichts schaffen, damit die US-Regierung dieses an ihre Bürger verteilen kann. Mittlerweile wird über abstruse Summen spekuliert. Manche sprechen von einer Billion, der ehemalige Präsident FED von Minneapolis hält ein Konjunkturpaket "eher in der Größenordnung von 2,5 Billion Dollar" für erforderlich. Er schlägt vor, dass 10.000 Dollar für jedes Kind und jeden Erwachsenen unter 40 Jahren verteilt wird, da jüngere Menschen das Geld eher verkonsumieren würden als Ältere, welche es voraussichtlich sparen würden.
Bei Lichte betrachtet sollten wir uns die Frage stellen, was die Konsequenzen eines solchen Programms für ein Land sind, welches mit über 23,47 Billionen verschuldet ist?
Unserer Ansicht nach ist es brandgefährlich aus dem Nichts geschöpftes Geld, welches durch nichts außer unserem Vertrauen gedeckt ist, zu verschenken. Sollten die Bürger das Vertrauen in das bedruckte Papier - welches sich Geld nennt - verlieren, dann ist der Schaden irreparabel. Kurzum, dann ist es zu spät.
Dementsprechend wird mit dieser irrsinnigen Aktion das Problem einer Welt, die bis zur Halskrause verschuldet ist, keinesfalls gelöst, sondern es wird lediglich abermals nur eines Gewonnen - Zeit. Die Finanzwelt ist süchtig nach der Droge billigem Geld. Sie benötigt immer mehr in immer kürzeren Abständen. Auf Dauer kann und wird dies jedoch nicht gut gehen. Es ist lediglich eine Frage der Zeit bis auch unsere EZB auf diese verzweifelte Maßnahme zurückgreifen wird. Unseres Erachtens ist "Helikoptergeld", das letzte sinnfreie und desperate Aufbäumen vor dem endgültigen Zusammenbruch. Wer bitte wird denn noch an unser Geldsystem glauben, wenn Geld verschenkt wird?
© Matthias Weik und Marc Friedrich
www.friedrich-weik.de