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Basismetall-Lagerbestände und -Preise 2

11.05.2007  |  Adam Hamilton
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Dann, nach einer eher ereignislosen Konsolidierung von Preis und Lagerbeständen bis Oktober, begann eine fast lehrbuchmäßige inverse Korrelation. In weniger als vier Monaten haben sich die Kupferbestände fast verdoppelt, während Kupfer scharf korrigierte und ein Drittel seines Preises einbüßte.

Dieser Lauf zeigte eine sehr starke negative Korrelation von -0,949 mit einem r-Quadrat-Wert von 90%. 90% der täglichen Veränderungen des Kupferpreises konnten also durch die täglichen Bewegungen der LME-Lagerbestände erklärt oder vorhergesagt werden. Diese Kupfer-Korrektur zeigte eine sehr beeindruckende inverse Korrelation mit den LME-Lagerbeständen und diese Korrelation blieb bis zum letzten Aufschwung von Kupfer, der Anfang Februar begann, bestehen.

Seit seinem Zwischentief von Anfang Februar verzeichnete Kupfer einen Anstieg um 55% auf seine letzten Hochs. Gleichzeitig fielen die Kupfer-Lagerbestände um 24%. Dieser Aufschwung ergibt damit eine Korrelation des Kupferpreises mit seinen Lagerbeständen von -0,956 mit einem r-Quadrat-Wert von 91%. Nur wenige fundamentale Treiber hatten ähnlich starke Echtzeit-Korrelationen mit den ihnen zu Grunde liegenden Anlagegütern wie Kupfer und viele andere Basismetalle mit ihren LME-Lagerbeständen.

Neben diesen kurzfristigen Korrelationen ist es auch wichtig, die strategische Perspektive über die Lagerbestands-Daten zu behalten. Auch wenn die Verdoppelung der LME-Kupferbestände von 100.000 auf 200.000 Tonnen nach einer wichtigen strukturellen Veränderung aussieht, ist dieser Wert historisch gesehen immer noch sehr niedrig. 2002 lagen die LME-Kupferbestände bei fast einer Million Tonnen. Obwohl also ein Anstieg um 100 Tonnen in diesem kurzfristigen Chart eine große Erhöhung des Angebots darstellt, liegt das heutige Niveau immer noch 80% unter dem von vor 5 Jahren. Dies ist umso beeindruckender, wenn man in Betracht zieht, wie viel größer der Kupfermarkt heute ist.

Bei der Beobachtung der Lagerbestände ist es meiner Meinung auch wichtig, den täglichen Verbrauch zu betrachten, der abgebaut zur Verfügung steht. Bei Kupfer decken Bestände von etwa 170.000 Tonnen den weltweiten Verbrauch für weniger als vier Tage. Es ist daher kein Wunder, dass die Preise für Kupfer und die anderen Basismetalle spekulative Risikoaufschläge enthalten. Jede Störung des Angebots würde die Märkte hart treffen, weshalb die kürzlich aufgetretenen Probleme mit der Belegschaft in der riesigen Grasberg-Mine in Indonesien sowie in vielen der großen chilenischen Kupferminen so viel Aufmerksamkeit erregten.

Zink erlebte 2006 einen faszinierenden Lauf, als seine LME-Lagerbestände stark einbrachen. Es entstand ein bedeutendes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, als die LME-Lagerhäuser von fast allen Zink-Verbrauchern, die sich Zugang verschaffen konnten, leer geräumt wurden.

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