Gold: langfristiger Aufwärtstrend weiter intakt
30.03.2020 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1984 bis heute, bei Kursen von 1.654,10 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.
Mitte des Jahres 2019 hat Gold eine mehrjährige Bodenbildungsphase erfolgreich abgeschlossen und folglich einen neuen Aufwärtstrend eingeleitet. Innerhalb dieser Aufwärtsbewegung erreichte Gold am 06. März mit 1.689,10 den höchsten Stand seit Februar 2013.
Zunahme der Schwankungsbreite
Dem Sog der global fallenden Aktienmärkte konnte sich auch Gold nicht entziehen. Aufgrund der enormen Aktienkursverluste erhielten einige institutionelle Investoren "Margin Calls", so dass unter anderem Gewinnmitnahmen im Gold Future die Liquiditätsengpässe bereinigen sollten.
Schon jetzt weist allein der Monat März mit über 230 USD Kursschwankung die höchste Volatilität seit April 2013 auf. Relativierend muss jedoch hinzugefügt werden, dass im Zusammenhang mit der "Corona-Krise" und im Vergleich zu den Aktienmärkten die Bewegungen des Goldes noch "moderat" ausgefallen sind.
Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend
Gold korrigierte im Zusammenhang mit den taumelnden Aktienmärkten in wenigen Börsentagen knapp unter die 200-Tage-Linie (momentan bei 1.508) und erreichte Mitte März ein Bewegungstief bei 1.450,90, um dann sofort wieder mit dem Hoch der abgelaufenen Börsenwoche bei 1.679,70 in Richtung des Jahreshochs zu laufen.
Insgesamt ist die Abwärtsbewegung als harte und schnelle Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend zu werten.
Verhalten positive Saisonalität
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe statistische Durchschnittswerte berechnen. Typische Durchschnittsverläufe der letzten 20 Jahre zeigen für Gold im Februar/Anfang März ein zyklisches Hoch (aktuelles Hoch 1.689). Ausgehend von diesem Hoch korrigierte der Goldpreis dann in der Historie bis Ende März/Anfang April (aktuelles Tief 1.451). In der folgenden Phase von Anfang April bis Ende Mai fand traditionell ein weiterer Anstieg in Richtung des vorherigen zyklischen Hochs statt.
Aus Gesamtsicht dieser historischen Zyklen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juli eine neutrale Seitwärtsbewegung. Weder das Februar-/Anfang Märzhoch, noch das Märztief wurden in den geglätteten Durchschnittsverläufen der Vergangenheit klar über- bzw. unterschritten. Erst in den Sommermonaten beginnt der saisonal starke Edelmetallzeitraum.
Inwieweit derartige "normale" Durchschnittsverläufe in der aktuell außergewöhnlichen weltweiten Krisensituation analytische Bedeutung haben, ist eher fraglich, sollte aber insbesondere bei sich normalisierenden Märkten im Hinterkopf behalten werden.
Fazit
Aus der langfristigen Perspektive wurde eine mehrjährige Bodenbildungsphase erfolgreich abgeschlossen, sodass die mittel- bis langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten. Daher werden Kursrückgänge, wie die Abwärtsbewegung von Ende Februar bis Mitte März, zunächst weiter als temporäre Korrekturen im Aufwärtstrend eingestuft.
Überschreitet der Gold Future den Widerstandsbereich um das Jahreshoch aus 2013 bei 1.698 und dem aktuellen Bewegungshoch bei 1.689 klar, so eröffnet sich langfristig weiteres Aufwärtspotential bis mindestens 1.800 und danach in Richtung historischer Bestmarke bei 1.911.
Sollten sich die Kapitalmärkte in den nächsten Tagen und Wochen wider Erwarten beruhigen ist mit einem Rückgang der Volatilität und insbesondere im Zusammenhang mit der o.a. Zyklenanalyse mit einer Seitwärtsbewegung zwischen den Begrenzungsmarken 1.700 und 1.450 bis August zu rechnen.
Fällt das gelbe Edelmetall unter den Unterstützungsbereich um 1.450 ist von einer Fortsetzung der Korrekturbewegung auszugehen. Ein weiteres Absinken bis in den ehemaligen Widerstandsbereich der Vorjahre zwischen 1.390 und 1.350 ist maximal möglich, ohne das langfristig positive Chartbild einzutrüben.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Mitte des Jahres 2019 hat Gold eine mehrjährige Bodenbildungsphase erfolgreich abgeschlossen und folglich einen neuen Aufwärtstrend eingeleitet. Innerhalb dieser Aufwärtsbewegung erreichte Gold am 06. März mit 1.689,10 den höchsten Stand seit Februar 2013.
Zunahme der Schwankungsbreite
Dem Sog der global fallenden Aktienmärkte konnte sich auch Gold nicht entziehen. Aufgrund der enormen Aktienkursverluste erhielten einige institutionelle Investoren "Margin Calls", so dass unter anderem Gewinnmitnahmen im Gold Future die Liquiditätsengpässe bereinigen sollten.
Schon jetzt weist allein der Monat März mit über 230 USD Kursschwankung die höchste Volatilität seit April 2013 auf. Relativierend muss jedoch hinzugefügt werden, dass im Zusammenhang mit der "Corona-Krise" und im Vergleich zu den Aktienmärkten die Bewegungen des Goldes noch "moderat" ausgefallen sind.
Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend
Gold korrigierte im Zusammenhang mit den taumelnden Aktienmärkten in wenigen Börsentagen knapp unter die 200-Tage-Linie (momentan bei 1.508) und erreichte Mitte März ein Bewegungstief bei 1.450,90, um dann sofort wieder mit dem Hoch der abgelaufenen Börsenwoche bei 1.679,70 in Richtung des Jahreshochs zu laufen.
Insgesamt ist die Abwärtsbewegung als harte und schnelle Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend zu werten.
Verhalten positive Saisonalität
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe statistische Durchschnittswerte berechnen. Typische Durchschnittsverläufe der letzten 20 Jahre zeigen für Gold im Februar/Anfang März ein zyklisches Hoch (aktuelles Hoch 1.689). Ausgehend von diesem Hoch korrigierte der Goldpreis dann in der Historie bis Ende März/Anfang April (aktuelles Tief 1.451). In der folgenden Phase von Anfang April bis Ende Mai fand traditionell ein weiterer Anstieg in Richtung des vorherigen zyklischen Hochs statt.
Aus Gesamtsicht dieser historischen Zyklen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juli eine neutrale Seitwärtsbewegung. Weder das Februar-/Anfang Märzhoch, noch das Märztief wurden in den geglätteten Durchschnittsverläufen der Vergangenheit klar über- bzw. unterschritten. Erst in den Sommermonaten beginnt der saisonal starke Edelmetallzeitraum.
Inwieweit derartige "normale" Durchschnittsverläufe in der aktuell außergewöhnlichen weltweiten Krisensituation analytische Bedeutung haben, ist eher fraglich, sollte aber insbesondere bei sich normalisierenden Märkten im Hinterkopf behalten werden.
Fazit
Aus der langfristigen Perspektive wurde eine mehrjährige Bodenbildungsphase erfolgreich abgeschlossen, sodass die mittel- bis langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten. Daher werden Kursrückgänge, wie die Abwärtsbewegung von Ende Februar bis Mitte März, zunächst weiter als temporäre Korrekturen im Aufwärtstrend eingestuft.
Überschreitet der Gold Future den Widerstandsbereich um das Jahreshoch aus 2013 bei 1.698 und dem aktuellen Bewegungshoch bei 1.689 klar, so eröffnet sich langfristig weiteres Aufwärtspotential bis mindestens 1.800 und danach in Richtung historischer Bestmarke bei 1.911.
Sollten sich die Kapitalmärkte in den nächsten Tagen und Wochen wider Erwarten beruhigen ist mit einem Rückgang der Volatilität und insbesondere im Zusammenhang mit der o.a. Zyklenanalyse mit einer Seitwärtsbewegung zwischen den Begrenzungsmarken 1.700 und 1.450 bis August zu rechnen.
Fällt das gelbe Edelmetall unter den Unterstützungsbereich um 1.450 ist von einer Fortsetzung der Korrekturbewegung auszugehen. Ein weiteres Absinken bis in den ehemaligen Widerstandsbereich der Vorjahre zwischen 1.390 und 1.350 ist maximal möglich, ohne das langfristig positive Chartbild einzutrüben.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de