Reset: Das Ende der Fed? Hyperinflation? Digitaler Dollar? Gold-Standard?
02.04.2020 | Stephan Bogner
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Der Dow Jones befand sich seit Ende der 1960er Jahre im Korrektur-Modus, da die Inflation zunahm und Rezessionen folgten:
Um noch mal auf die Finanzkrise 2008 zu sprechen zu kommen, ist folgender Chart hilfreich, der zeigt, dass Gold zu Beginn des Aktienmarkt-Crashs ebenfalls einknickte, und zwar bis zu dem Punkt, als die US-Zentralbank einschritt und 600 Mrd. USD an Liquidität bereitstellte, um die Finanzmärkte zu stabilisieren:
Letzte Woche verkündete die US-Zentralbank, Liquidität in unbegrenzter Menge für die Finanzmärkte bereitzustellen. Und siehe da, die Edelmetallpreise begannen, sich zu erholen. Am Dienstag-Morgen deutscher Zeit stieg der Goldpreis innerhalb von nur 5 Stunden um knapp 200 $ an. Das besondere jedoch war, dass lediglich der Futures-Goldpreis stark anstieg und der Spotpreis sich nicht bewegte.
Zwischenzeitlich betrug der Spread zwischen Spot- und Futurespreis 108 USD. Es ist normal, dass der Futurespreis höher als der Spotpreis tendiert (sog. Contango), doch in diesem Ausmaß war dies einmalig. Es war praktisch niemand bereit (oder in der Lage), Gold im Spotmarkt anzubieten. Zwischen London und New York gab es offensichtlich Probleme, Goldbarren bereitzustellen. Das lag auch daran, dass die 3 grossen Edelmetallraffinerien im Süden der Schweiz ihren Betrieb einstellten.
Hinzu kommt die aussergewöhnlich starke Nachfrage nach physischen Edelmetallen weltweit, die ebenfalls zeigt, dass es ernsthafte Lieferschwierigkeiten momentan gibt. Die Aufschläge auf den Spotpreis für physische Edelmetalle befinden sich bereits seit Beginn der Coronakrise auf extrem hohen Niveaus, in den USA konnte man Aufschläge von bis zu 100% auf Münzen beobachten:
Der starke Einbruch der Edelmetallpreise an den Papiermärkten veranlasste die Anleger also nicht, ebenfalls zu verkaufen, sondern verstärkt zu kaufen. Die US-Mint Prägeanstalt musste den Verkauf von Silver Eagles einstellen, da man die Nachfrage nicht mehr bedienen konnte und nach kürzester Zeit ausverkauft war.
Goldman Sachs empfahl letzte Woche, Gold zu kaufen: “Wir argumentieren seit langem, dass Gold die Währung der letzten Instanz ist, die als Absicherung gegen eine Währungsabwertung fungiert, wenn politische Entscheidungsträger handeln, um Schocks wie den jetzigen zu bewältigen.“
Gemäss folgendem Chart gibt es aktuell einen starken Trend für Gold, der nie höher war:
Das letzte Mal, als derart viele von Gold überzeugt waren: 2008-2009, woraufhin der Goldpreis von 750 $ auf 1900 $ anstieg (+150%). Silber stieg gleichzeitig von 8,40 $ auf 49,82 $ an (+493%) und konnte somit mehr als 3-mal so stark ansteigen wie Gold.