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Silberschweif am Horizont - Fluten Notenbanken den Goldmarkt? Analyse zu Palladium

06.04.2020  |  Markus Blaschzok
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Bereits im Marktkommentar der Vorwoche stellten wir fest, dass das gezeichnete Bild diametral gegensätzlich war und der Futurespreis nicht hoch, sondern der Spotpreis künstlich niedrig gehalten wurde. Spekulanten strichen den Spread zwischen dem Futures- zum Spotpreis als sicheren und risikolosen Gewinn vorletzte Woche ein, sodass sich beide Notierungen über drei Tage wieder nahezu anglichen.

Bei rund 1.640 $ wurde jegliche physische Nachfrage nach Gold am Spotmarkt bedient, was sehr verdächtig und ein deutlicher Hinweis auf eine Intervention der Notenbanken war. Der ausgelaufene März-Future zeigte zwar, dass mehr als doppelt so viele Käufer wie sonst üblich, eine physische Auslieferung verlangten, doch hatte dies den Beständen des COMEX-Lagerhauses, wie die neuesten Daten zeigen, nicht geschadet.

Nicht nur der Spotmarkt wurde mit physischer Ware geflutet, sondern auch die Lagerhäuser der COMEX meldeten hohe Zuflüsse in Höhe von 2,3 Millionen Unzen Gold, sodass die Bestände auf fast 11 Mio. Unzen anstiegen. Die größten Zuflüsse gab es im Lagerhaus von BRINKS (+0,76 Mio. Unzen) und Malca-Amit (+0,75 Mio. Unzen).

Gleichzeitig verringerte sich das Open Interest von 574 Tsd. auf nur noch 495 Tsd. Kontrakte, weshalb nun fast 14% aller gehandelten Kontrakte an der COMEX mit Gold gedeckt sind. Im historischen Vergleich ist das eine relativ geringe Deckung, doch ist es erstaunlich, dass die Bestände in diesem Umfeld anstiegen und sich damit diametral gegensätzlich zur Erwartung des Marktes entwickelten.

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Mit nur 14 % Deckung aller Futures-Kontrakte ist das Lagerhaus der COMEX im historischen Maßstab leer


Die Lagerhausbestände für Silber blieben mit 321 Mio. Unzen nahezu unverändert zu den Vorwochen. Da jedoch die Anzahl gehandelter Futures in den letzten drei Wochen von 240 Tsd. auf 150 Tsd. einbrach, sind mittlerweile 46% aller Futures zur Lieferung von 5.000 Unzen Silber je Kontrakt mit physischer Ware hinterlegt.

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46% aller Silber-Futures sind aktuell physisch gedeckt


Nicht nur die Nachfrage nach physischen Münzen und Barren ging durch die Decke, sondern es gab auch Zuflüsse in die weltweiten ETFs im Zeitraum von Anfang März bis zum Stichtag des 20. März im Volumen von gigantischen 135,7 Tonnen Gold. Es kam also hier zu keinen Verkäufen, weshalb sich nun die Frage stellt, woher all das Gold für die ETFs, die COMEX-Lagerhäuser sowie die Flutung des Spotmarktes kommt?


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