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USA: Defizit 4 Bill. $ & 28 Bill. $ Schulden - Woher kommt dieses Geld?

28.04.2020  |  Egon von Greyerz
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Misst man den Dollar stattdessen anhand von Gold, so ist dieser seit Nixons fataler Entscheidung schon um 98% gesunken. Die verbleibenden 2% bis zum Nullpunkt werden wahrscheinlich in den kommenden 1-4 Jahren genommen. Man darf aber Folgendes nicht vergessen: Von heute aus betrachtet, werden wir einen 100 %igen Verfall der meisten Währungen gegenüber Gold erleben.


US-Verschuldung: von 800 Mrd. $ auf 76 Bill. $ mit 60 Jahren Defizit

Seitdem die USA vor 60 Jahren begannen, Jahr für Jahr Defizite einzufahren, stieg die US-Gesamtverschuldung von 800 Milliarden $ auf 76 Billionen $ heute. Wir haben es mit einer Fantasiewelt zu tun, die komplett auf Schulden gebaut ist - Schulden des Bundes, der Bundesstaaten, der Verbraucher, Hypothekenschulden, Auto- und Studienkredite etc. Es gibt unzählige Wege, wie Scheinvermögen allein auf Grundlage von Schulden geschaffen wurde.

Doch jetzt kommen die USA zurück aus dem Kaninchenloch - und zurück in die Realität, die zum größten Schock der Geschichte werden wird. Das Corona-Virus war der perfekte, wenngleich schreckliche, Impulsgeber dafür. Falschgeld und Scheinanlagen im Umfang von Billionen werden jetzt implodieren und mit ihnen die US-Wirtschaft. Der Rest der Welt wird traurigerweise folgen.

Was die Welt in den letzten 100 Jahren erlebt hat, war kein echter Kapitalismus. Es erinnerte viel mehr an Voodoo-Kapitalismus. Zentralbanken, allen voran die Fed, haben erfolgreich Mayer Amschel Rothschilds Philosophie adaptiert: "Gebt mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es kümmert mich nicht mehr, wer hier die Gesetze macht."

Open in new windowAuf diese Weise belegten sie das Weltfinanzsystem mit einem Fluch und überfrachteten es mit Schulden, die nie rückzahlbar waren. Das Schöne daran, aus Sicht der Zentralbanker, ist nun, dass sie die Einzigen sind, die diesen Fluch wieder aufheben können. Erst wirken sie beim Entstehen einer schuldenverseuchten Weltwirtschaft mit und dann sind sie auch noch die Einzigen, die zur Hilfe eilen und einem das Schlimmste „ersparen“ können. Und in beiden Fällen profitieren sie mächtig davon.

Das Problem ist, dass die Heilmethode sogar noch schlimmere Folgen haben wird als die Ursprungsmaßnahme. Eine durch Schulden überlastete Welt kann niemals durch noch mehr Schulden gerettet werden. Doch das ist die einzige Heilmethode, die Zentralbanker kennen und beherrschen. Also werden wir unbegrenzte Geldschöpfung bekommen. Sie wird die Währungen erdrücken und eine depressionäre Hyperinflation nach sich ziehen.


Märkte

Effektiv betrachtet, werden jetzt alle Blasen-Assets einbrechen. Effektiv bedeutet in diesem Zusammenhang: gemessen an stabiler Kaufkraft und gemessen anhand von Gold. Also: Wir werden erleben, wie Aktien, Anleihen und Immobilien zwischen 90% bis 100% gegenüber Gold fallen. Nominal betrachtet, könnten die Aktienmärkte im hyperinflationären Umfeld anfänglich noch steigen. Dabei wird es sich aber nur um illusorische Gewinne handeln.

Auf der ganzen Welt waren Aktien um ca. 40% gefallen. Sie haben jetzt die Hälfte dieser Verluste wieder wettgemacht, da Aktieninvestoren bei Rücksetzern kauften - in der Hoffnung, dass sie ein weiteres Mal von den Zentralbanken gerettet werden. Doch sie werden bald einen neuen Schock erleben. An den Märkten könnte schon in der kommenden Woche die nächste Abwärtsbewegung einsetzen. Es könnte aber auch noch 2-3 Wochen dauern. Folgendes ist klar: Die langfristige Baisse hat begonnen und sie hat noch einen weiten Weg vor sich.


Gold - immer noch massiv unterbewertet

Seit 20 Jahren rede ich über die Bedeutung von Vermögenssicherung durch physisches Gold. In dieser Zeit ist Gold um das 6- bis 7-fache gestiegen, abhängig davon in welcher Währung Gold betrachtet wird. Trotzdem stecken weiterhin nur 0,5 der globalen Finanzanlagen in Gold.

Gold ist weiterhin unglaublich unterbewertet im Vergleich zum globalen Geldmengenwachstum. Es ist immer noch möglich, Gold zu bekommen, obgleich der physische Markt tatsächlich unter Druck steht. Die drei größten Raffinerien der Welt, mit Sitz im Schweizer Tessin, arbeiten aktuell eingeschränkt mit einer Auslastung von 30-40%. Folglich bilden sich erhebliche Engpässe aus. Die Spreads sind jetzt deutlich gestiegen, doch über die Großmarktpreise für Gold herrscht weiterhin der Papiermarkt.

Wir haben eine irrsinnige Situation, die aber nicht lange Bestand haben wird. Die Comex und die LBMA stehen unter enormer Anspannung, welche bald zu massiven Lieferproblemen führen wird und auch zu Preisdruck. Folglich wird sich das Zeitfenster für den Golderwerb zu den aktuellen Preisen in Kürze schließen.

Vergessen Sie nicht: Gold ist reales, physisches Vermögen und Versicherung gegen ein Finanzsystem, das aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überleben wird. Gold kann immer noch in überbewertetem Giralgeld gekauft werden - zu Preisen, die deutlich unter seinem realen Wert liegen. Doch nicht mehr lange.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 23. April 2020 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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