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Einbruch der Automobilnachfrage belastet Palladium - Neue Daten des WGC zu Q1 - Wirtschaft startet langsam wieder durch

04.05.2020  |  Markus Blaschzok
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Gold - Investmentnachfrage explodierte in Q1

Das World Gold Council (WGC) hat seine neusten Daten für das weltweite Angebot und die Nachfrage im ersten Quartal des Jahres veröffentlicht. Die Goldnachfrage stieg weltweit um 1% zum Vorjahr auf 1083,8 Tonnen an. Die Investmentnachfrage in physisch besicherte ETF-Produkte (+298 Tonnen) explodierte förmlich, sodass die Bestände ein neues Allzeithoch (3.185 Tonnen) erreichten, während die Schmuck- und Industrienachfrage einbrachen und auch die Zentralbanken ihre Käufe im chaotischen Marktumfeld nahezu einstellten. China hatte bereits im September seine Käufe beendet und die russische Zentralbank hatte ihr Kaufprogramm offiziell ab April ausgesetzt.

Ein wenig überraschend ist, dass die Investments in Barren und Münzen auf 241,6 Tonnen (-6% gegenüber dem Vorjahr sanken. Es wurden 19% (150,4 Tonnen) weniger Barren nachgefragt, während westliche Investoren mehr Goldmünzen als sicheren Hafen erwarben und hier die Nachfrage um 36% auf 76,9 Tonnen anstieg.

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Die weltweite Goldnachfrage stieg um 1% zum Vorjahresquartal


Die Nachfrage nach Barren und Münzen in China ging aufgrund der Shutdowns im ersten Quartal um 48% auf 39,3 t zurück, was normalerweise aufgrund des chinesischen Neujahrs ein Höhepunkt bei der Nachfrage hätte sein sollen. Dies ist das schwächste erste Quartal der chinesischen Einzelhandelsinvestitionen seit 2010. Als China gegen Ende des Quartals allmählich wieder öffnete, erholte sich die Nachfrage etwas, wenn auch nicht in ausreichendem Maße, um den vorangegangenen Einbruch auszugleichen. Die Nachfrage nach sicheren Häfen war erst im März zu verzeichnen mit einem Rekordhoch im Handelsvolumen an der SGE, während chinesische goldbesicherte ETFs um 4,6 t zulegten.

In Indien sank im Jahresvergleich die Barren- und Münzennachfrage um 17% auf 28 Tonnen und somit auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Privatanleger in der Türkei flüchteten hingegen in den sicheren Hafen des Goldes und ließen die Nachfrage im Jahresvergleich um 27% auf 21,2 Tonnen ansteigen. In den USA stieg die Nachfrage mit 14,9 Tonnen auf ein Dreijahreshoch, womit sie sich mehr als verdoppelte angesichts des Ausbruchs des Coronavirus und der hohen Volatilität an den Aktienmärkten.

Die von der US Mint gemeldeten Verkäufe von Eagle- und Buffalo-Münzen stiegen im Jahresvergleich um 130% an und auch im zweiten Quartal blieben die Käufe bisher stark. Europa verzeichnete die höchsten Einzelhandelsinvestitionen seit dem ersten Quartal 2017 mit einem Anstieg im Jahresvergleich um 53% auf 65,1 t.

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Die weltweite Investmentnachfrage in ETF-Produkte explodierte im ersten Quartal um +298 Tonnen


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Die weltweite Nachfrage nach Münzen und Barren sank leicht um 6% zum Vorjahresquartal


Aufgrund des weltweiten Shutdowns der Volkswirtschaften war es nicht überraschend, dass die Schmucknachfrage besonders stark betroffen war. Die vierteljährliche Nachfrage fiel im Jahresvergleich um 39% auf ein Rekordtief von 325,8 Tonnen. In China brach die Nachfrage sogar um 65% ein auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren und auch Indien verzeichnete einen Rückgang um 41% zum Vorjahresquartal.

Das chinesische BIP sank im ersten Quartal um 6,5% sodass viele Käufe ausfielen oder in die Zukunft verschoben wurden. In der Türkei fiel die Nachfrage lediglich um 10% auf 8,6 Tonnen und die USA sahen nur einen Rückgang um 3,7%, da der Shutdown erst spät einsetzte, während in Europa die Nachfrage um 15% auf ein Rekordtief von 10,8 Tonnen sank.


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