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Ein Wochenrückblick

19.05.2020  |  John Mauldin
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In der echten Welt bedeutet das deutlich niedrigere Angestelltenzahlen und Produktivität. Als nächstes folgt ein Chart des BIPs per Capita, das sich auf seinem niedrigsten Niveau seit 1946 und der Weltwirtschaftskrise befindet. Das ist nur eine Schätzung anhand des ersten Quartals und einem Teil dieses Quartals. Wenn Rosie (und Jim Bianco, den ich später noch erwähne) richtig liegt, dann könnte das BIP per Capita auf sein niedrigstes Niveau überhaupt fallen.

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Und dann werfen wir einen Blick auf die Politik

Es ist schließlich ein Wahljahr. Üblicherweise bleibe ich dem politischen Areal fern. Wahlen haben weniger Einfluss auf die Wirtschaft als Sie vielleicht denken. Und Politik ist ehrlich gesagt eher ein Hobby für mich, keine Profession. Ich bin sicherlich kein Experte. Doch angesichts der Möglichkeit eines deutlich anderen politischen Klimas wären wir nachlässig, dem keine Aufmerksamkeit zu schenken. Es gab zwei Präsentationen von politischen Analysten und danach eine geistreiche Diskussion.

  • Historiker Bruce Bartlett ist als Konservativer bekannt, doch nachdem er die Regierung unter George W. Bush und den angenommen Keynesianismus ziemlich öffentlich kritisierte (in einem Buch, das im Gegensatz zu allem stand, was er in den vorherigen 20 Jahren geschrieben hatte), halte ich ihn für einen faszinierenden Denker. Ich mag ihm nicht zustimmen, doch ich schenke ihm Aufmerksamkeit.

Bruce hält es für fast unmöglich, dass Trump wiedergewählt werden wird. Er argumentiert, dass es Präsidenten, die dieser Art von Wirtschaft im letzten Jahr ihrer Wahlperiode gegenüberstehen, fast niemals gut ergeht und Trump hat zudem noch die Virus-Problematik am Hals.

Ebenfalls bietet Bartlett interessante Wirtschaftseinblicke. Wie Dave Rosenberg denkt er, dass wir wichtige Verhaltensveränderungen beobachten werden, doch er meint, dass diese in die entgegengesetzte Richtung gehen werden. Die Leute werden eine aktivere Haltung "für Heute zu leben" einnehmen, ähnlich wie in den wilden Zwanzigern. Das könnte bullisch für Verbraucherausgaben sein.
  • Lobbyist Bruce Mehlman sieht diese Zeitspanne weniger als radikale Veränderung und vielmehr als die Beschleunigung einer Veränderung, die bereits im Gange ist. Sie kennen bereits einen Teil von dieser: Globalisierung, Multilateralismus, USA-China-Spannungen, Technologie. Bruce denkt, dass sich diese politische Kluft ausweiten wird, Druck gegen "Big Tech" wird zunehmen und der populistische Druck wird steigen. Er erwartet mehr Widerstand, was Immigration angeht, Misstrauen gegenüber China und größeren Fokus auf Sicherheit und Sparmaßnahmen. Er glaubt, dass es zu früh ist, eine vernünftige Prognose anzustellen.

  • Ben Hunt von Epsilon Theory nahm an der politischen Diskussion teil, trat jedoch erst während der Schlusspräsentation in den Fokus, als er drei Erklärungen bezüglich COVID-19 hernahm und diese dann systematisch zerstörte, da sie zuallererst politische Strategien waren und nicht notwendigerweise wissenschaftlich fundiert.

Ich war erstaunt darüber, wie die Kritik an der Politisierung von COVID-19 mit meinen eigenen Ansichten über Volkswirtschaftler und Politikern übereinstimmte. Ich habe oftmals gesagt, dass einige Volkswirtschaftler wie Hexendoktoren oder Schamanen der Vergangenheit sind. Sie würden Schafe opfern, deren Innereien betrachten und anhand dessen die Zukunft vorhersagen. Politiker verwenden Volkswirtschaftler, um Modelle zu machen, die ihnen die Richtigkeit dessen zeigen, was sie selbst wollen. Zu viele Volkswirtschaftler sind praktisch Haustiere von Politikern.


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