Silber wird explodieren und Scheingeld einbrechen wie im 3. Jh.
11.06.2020 | Egon von Greyerz
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Der Mensch denkt immer, heute sei alles anderes, weil er eben im Jetzt und Hier lebt. Aber wie kann jemand annehmen, dass sich ein Schuldenproblem mit noch mehr Schulden lösen lässt? Und der Rückblick in die Geschichte zeigt uns, dass Währungszusammenbrüche und Hyperinflationen überhaupt keine seltenen Ereignisse waren. Allein in den letzten 100 Jahren hat es mehr als 60 hyperinflationäre Ereignisse auf der Welt gegeben. Und für die letzten 2.000 Jahre könnte die Zahl ohne Weiteres bei über 1.000 liegen. Der entscheidende Unterschied zu damals ist, dass sich heute die gesamte Welt in derselben Situation befindet. Wenn also Hyperinflation einsetzt, werden sich ihr die wenigsten Länder entziehen können. Eine globale Hyperinflation wird auf jeden Fall so spektakulär wie verheerend sein. Die Frage ist nicht OB, sondern nur WANN.
Häufig heißt es: Wir haben derzeit nicht einmal Inflation, wie sollen wir also Hyperinflation bekommen? Kaum jemand versteht, dass Hyperinflation ein Ereignis ist, das auf Währungsebene geschieht. Sie entsteht aufgrund einer zusammenbrechenden Währung. Und ein Währungszusammenbruch entsteht wegen massiver Geldschöpfung, deren Anfänge wir jetzt schon erleben.
Schon jetzt sehen wir erste hyperinflationäre Symptome im exponentiellen Anstieg der US-Geldangebots:
Hyperinflation passiert sehr schnell, fast wie aus heiterem Himmel. Sie kann innerhalb weniger Jahre einen exponentiellen Verlauf ausbilden, wie der Chart unten zeigt.
Aktienmärkte ignorieren Realität
Seit Jahrzehnten werden die Aktienmärkte durch Schulden und Geldschöpfung in immer schwindelerregendere Höhen getrieben. Ökonomische Fundamentaldaten und Realität haben geringe Bedeutung. Man gebe Investoren neue Finanzspritzen aus Falschgeld und sie werden euphorisch an den Aktienmärkten investieren. Es wird der perfekte Schluss für eine Scheinwelt werden.
Man druckt wertloses Geld und kauft dann Aktien, die einen Scheinwert haben, und alles in der Hoffnung, dass sich das Karussell immer schneller drehen wird - ohne dabei zu erkennen, dass die Mitfahrenden bald schon hinausgeschleudert werden. Und dann verstummt die Musik und alles wird schwarz.
Doch bevor die Musik aussetzt, ist sie so laut, dass Investoren keine Warnrufe mehr hören können.
Warnungen hat es auf jeden Fall genug gegeben. Das begann im Jahr 2000, als die Technologieaktien um 80% einbrachen. Effektiv hatte der Aktienmarkt damals seinen Höhepunkt markiert. Doch niemand hatte es mitbekommen - und die meisten haben es bis heute nicht mitbekommen.
Aktien mit 70% im Minus
Wie kann ein Investor, der auch nur über einen Funken analytischen Verstand verfügt, nicht mitbekommen haben, dass Aktien seit 1999 mit effektiv fast 70% im Minus sind? Effektiv bedeutet natürlich - in Gold bemessen, im einzigen ehrlichen Geld und im einzigen Geld, das historisch betrachtet überlebt hat. Es ist zudem das einzige Geld, das über die Jahrtausende hinweg seine Kaufkraft konstant gehalten hat. Vor 2.000 Jahren bekam man für eine Unze Gold einen guten Anzug für Männer, und heute ist das immer noch so.
Anscheinend sind Aktien für sehr viele Investoren die einzige Anlage, der man Beachtung schenkt und die man zu verstehen glaubt. Doch scheinbar versteht man sie nicht gut genug, um zu erkennen, dass Aktien, effektiv betrachtet, in diesem Jahrhundert ein extrem schlechtes Investment waren. Zudem scheinen die Anleger nicht nachvollziehen zu können, dass der Aktienmarkt jetzt in eine große, langfristige Baisse-Phase eintritt, die verheerend sein wird.
Wenn man Aktien in einer Fiat-Währung misst (z.B. US-Dollar), ist nicht erkennbar, was tatsächlich mit dem Investment passierte. Da Aktien in diesem Jahrhundert - in Dollar gemessen - offenbar deutlich gestiegen sind, fühlen sich Investoren reich und zufrieden. Doch hinsichtlich der Kaufkraft waren sie eine verlustbringende Anlage, was deutlich wird, wenn man Aktien in Gold misst.