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Geschichtslektion: Goldeigentum, wenn Zentralbanken die Kontrole verlieren

26.06.2020  |  Egon von Greyerz
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4. Manipulation aller Märkte

Ohne die komplette Manipulation aller Märkte ist es nicht möglich, ein halbes Jahrhundert lang chronische Schulden und Defizite zu haben. Die US-Regierungen und die Federal Reserve haben geschickt an allen Finanzmärkten interveniert - ob nun Aktien, Anleihen, Zinssätze, Währungen, Derivate oder aber Gold und Silber.

Die Folge all dessen ist, dass es heute keine echte Märkte und auch keine echten Kurse mehr gibt. Es gibt ein Kasino, in dem der Staat mit Unterstützung der Fed sowie deren Bankerfreunden praktisch den gesamten Handel und alle Kurse kontrollieren.

Allein ein Blick auf die Zinssatzentwicklung ist ein perfektes Beispiel für Scheinmärkte.

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In einem von Angebot und Nachfrage gesteuerten Markt würde die Kluft zwischen Zins- und Schuldenhöhe nicht existieren. Hohe Nachfrage nach Schulden würde auch automatisch die Kosten von Schulden in die Höhe treiben. Allerdings wurden die Naturgesetze vorübergehend von der Fed und den US-Regierungen ausgehebelt. Da sich unbegrenzte Mengen Falschgeld schöpfen lassen, kann man gleichzeitig die Kosten dieses Geldes auf Null setzen. Da dieses Geld zudem wertlos ist, ist es naheliegend, dass Kreditaufnahmen nichts kosten dürften.

Doch die meisten verstehen Folgendes nicht: Die meisten Vermögenswerte, die mit diesem Falschgeld gekauft werden, verfügen nur über sehr geringen intrinsischen Wert - ob nun Aktien, Anleihen oder Immobilien. Im kommenden Zusammenbruch der "Everything-Bubble" wird es für Investoren ein ganz böses Erwachen geben, da diese Blasen-Vermögenswerte, effektiv betrachtet, 90 %-100 % an Wert verlieren werden.


Märkte

Die Aktienmärkte zeigen die normale hohe Volatilität im Vorfeld des nächsten Crashs, der unmittelbar droht. Der kommende säkulare Bärenmarkt wird ein Schock für die Welt sein.


Gold & Silber

Die LBMA (London Bullion Market Association) hat in ihrer Alchemist-Publikation gerade einen Artikel meines Freundes Charlie Morris veröffentlicht. Charlie bringt darin sehr glaubwürdige Argumente für einen Goldpreis von 7.000 $ im Jahr 2030.

Die einzige Einschränkung die ich hinsichtlich seiner Prognose machen würde: Ich persönlich bezweifele, dass es wirklich 10 Jahre dauern wird, bis der Goldpreis dieses Niveau erreicht.

In den nächsten Jahren wird die Welt lernen, dass sich mit Geldschöpfung niemals Wohlstand erzeugen lässt. Dann werden sich auch die Massen Gold und Silber zuwenden. An diesem Punkt werden praktisch keine physischen Edelmetalle mehr käuflich sein, zu keinem Preis.

Die Geschichte lehrt uns, dass es zwingend notwendig ist, Goldeigentümer zu sein, wenn die Zentralbanken die Kontrolle verlieren.

Die wenigen Glücklichen, die dann noch Gold und Silber finden können, werden ein Vielfaches der heutigen Preise dafür zahlen müssen.

“Das Verlangen nach Gold gilt nicht dem Gold selbst. Es gilt ihm als Mittel zur Freiheit und zum Nutzen.“ - Ralph Waldo Emerson


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 17. Juni 2020 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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