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Rohöl testet Widerstandsbollwerk

29.06.2020  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 2006 bis heute, bei Kursen von 38,49 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl Futures für jeden Monat ab.

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Kuriositäten an der NYMEX

Am 21. April stürzte der WTI-Future erstmals in der Geschichte auf ein negatives Niveau. Das Zusammentreffen zwischen weltweiten Corona Lockdowns, Uneinigkeiten der OPEC und Verfallstermin lösten den dramatischen Absturz des Rohöls aus. Kurzeitig fiel der Kurs des Mai-Kontrakts in den negativen Bereich auf -40,32!


Erholung auf den Kursabsturz

Nach Ablauf des Mai Futures beruhigte sich das Geschehen am Ölmarkt wieder etwas. Der aktuelle WTI-Future befindet sich in einer Erholungs-Aufwärtsbewegung auf die historischen Kursverluste der "Chaos-Coronavorwochen". Das bisherige Bewegungshoch der abgelaufenen Börsenwoche befindet sich bei 41,30.


Mittelfristige Aufwärtsbewegung trifft auf Widerstandsbollwerk

Mit dem Hoch der gegenwärtigen mittelfristigen Aufwärtsbewegung ist der WTI-Future an einem Widerstandsbereich höchster Qualität angekommen: Resultierend aus wichtigen Marktwendepunkten aus dem August 2016 und dem Dezember 2018, sind die ehemaligen Unterstützungen zwischen 39 und 42,30 zu jetzigen Widerständen geworden. Derartige Widerstände sind keine sinnlosen in den Chart gezeichneten Linien, sondern aus der beobachteten Vergangenheit abgeleitet Zonen hoher Abgabebereitschaft.

Solche Barrieren werden im Regelfall nur dann im ersten Anlauf überschritten, wenn es in kürzester Zeit zu richtig extremen Entwicklungen kommt.


WTI-Future schließt Gap

Weiter wurde die große im Wochenchart markierte Notierungslücke vom 06. auf den 09. März erstmalig wieder zur Gänze geschlossen. Insbesondere im Zusammenhang mit ermüdeten Kursbewegungen bieten derartige Gaps visuellen Anreiz für Investoren und Spekulanten bis dahin aufgelaufene Gewinne oder Teilgewinne zu realisieren. Dadurch erhöht sich die Abgabebereitschaft innerhalb der Lücke zusätzlich.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich der WTI-Future in einem klaren Abwärtstrend. Die starke Erholungsbewegung der letzten Wochen erhöhen die Chance für die Bullen auf die Möglichkeit einer langfristigen unteren Umkehrformation. Dafür bedarf es jedoch mindestens einen Rücksetzer.

Der seit Ende April laufende Aufwärtsimpuls ist als Erholungsbewegung auf die extremen Kursverluste der "Corona-Wochen" zu werten.

Trifft nun eine erschöpfte Aufwärtsbewegung auf ein starkes Widerstandsniveau, so verschlechtert sich das Chance-Risiko-Verhältnis für die Bullen. Idealtypisch werden Märkte anfälliger für einen Rücksetzer, da sich die Abgabebereitschaft der Marktteilnehmer mit zunehmenden Kurssteigerungen erhöht. Zumindest dürften kurz- und mittelfristige Investoren ihren Gewinnrealisierungsstopps näher an das aktuelle Kursgeschehen platzieren, so dass es bei fallenden Kursen in der Regel zu einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung kommt.

Fällt Rohöl unter 34, ist nochmals ein Absinken in Richtung 30 bis 26 wahrscheinlich, dort befindet sich die starke Unterstützung resultierend aus dem Pivotpunkt aus dem Februar 2016. Maximal sollte der WTI-Future jedoch nicht unter 23 fallen, damit die Bullen die Chance auf eine langfristige untere Umkehrformation aufrecht erhalten können.

Steigt Rohöl über 41,30 ist mit einer Fortsetzung des aktuellen Aufwärtsimpulses zu rechnen. Der nächsthöhere stärkere Widerstandsbereich liegt zwischen 42,30 und der 200-Tage-Linie bei aktuell 44,91.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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