Zu groß für FED & EZB
06.07.2020 | Egon von Greyerz
Es gibt Lügen, verdammte Lügen und Ökonomen. Ganz gleich, ob diese Ökonomen für den Staat arbeiten oder für eine Bank, sie verbringen ihr ganzes Leben am Computer, wo sie aktuelle Trends extrapolieren, mit nur marginalen Anpassungen.
Wer die Zukunft verstehen will, sollte sein Leben nicht mit der Erstellung und ständigen Kontrolle von Excel-Tabellen verbringen, welche mit enormen Mengen Wirtschaftsdaten gefüllt sind. Das menschliche Kollektivverhalten ist extrem vorhersagbar. Allerdings nicht mithilfe von Tabellenanalyse, sondern durch Beschäftigung mit Geschichte.
Geschichte ist der bessere Prognostiker als Ökonomen
Nichts ist neu auf der Welt, alles hat es schon gegeben. Warum wird also überall soviel Zeit und Geld für die Erstellung von Wirtschaftsprognosen verschwendet, die nicht besser sind als beiläufige Versuche einiger Schimpansen?
Stattdessen sollten ein paar Querdenker mit Geschichtsbüchern ausgestattet werden, um den Aufstieg und Fall von Imperien aus historischer Perspektive zu studieren. Sie werden dabei mehr über langfristige Wirtschaftsprognostik lernen als aus elektronischen Tabellen.
Obwohl sich die US-Wirtschaft und der Dollar seit 50 Jahren auf dem Rückzug befinden, wird man scheinbar nicht müde, immer noch von einer anstehenden V-förmigen Erholung zu erzählen.
Auf welchem Planeten leben Menschen eigentlich, die glauben, dass eine Welt, die kurz vor ihrem ökonomischen und sozialen Zusammenbruch steht, ganz plötzlich eine wundersame Erholung erleben wird?
Das ist eben das Problem mit einem vollkommen künstlichen Scheinsystem, das abhängig ist von permanenter Stimulierung (obgleich diese Stimuli wertlos sind): Die meisten Menschen werden getäuscht und halten es für real.
Alle Imperien enden mit Währungseinbrüchen und explodierenden Schulden
Wir befinden uns jetzt in der finalen Phase des Endspiels. Das Ende vom Ende könnte ein langgezogenes sein oder extrem schnell kommen. Die meisten Abwärtsphasen großer Zyklen sind ausgedehnt, und die aktuelle besteht nun schon seit einem halben Jahrhundert. Über diesen Zeitraum hinweg ist der Dollar um 50% gegenüber der DM/ Euro gefallen und um 78% gegenüber dem Schweizer Franken. Zudem ist die US-Verschuldung seit 1971 um das 65-fache gestiegen - von 400 Mrd. $ auf 26 Bill. $. Eine einbrechende Währung und rapide Verschuldung - so endeten alle Imperien.
Aber das Ende vom Ende wurde auch hinausgezögert; es hatte schon 2006 mit der Großen Finanzkrise begonnen. Das Finanzsystem befand sich im Jahr 2008 kurz vor dem Zusammenbruch, wurde aber, wie durch ein Wunder, gerettet - mit Geldschöpfung und Garantien im Umfang von zweistelligen Billionen $-Beträgen.
Seither halten die Zentralbanken die Party vehement am Laufen, indem sie wertloses Papiergeld herstellen. Schon 2008 hätte die Party eigentlich zu Ende sein müssen, aber die Teilnehmer tanzen weiter auf dem Grab eines Systems, das jetzt ableben wird.
Das Ausmaß der kommenden Auflösungsprozesse innerhalb der Weltwirtschaft wird sich erst durch zukünftige Historiker mit Sicherheit feststellen lassen. Klar ist zumindest, dass wir dem Ende eines großen Zyklus entgegenblicken. Was wir demnächst erleben werden, ist nicht der Niedergang nur einer Nation, sondern der Niedergang der meisten Nationen der Welt - entwickelte wie Entwicklungsländer. Schulden sind ein globales Problem, von dem buchstäblich jedes Land betroffen ist. Zerfällt das Finanzsystems, zerfällt auch der Welthandel.
Was passiert als Nächstes?
Es gibt nur zwei mögliche Enden für Vermögensblasen: Entweder IMPLODIEREN sie, oder sie EXPLODIEREN.
Die Hauptblase, um die es hier geht, umfasst das Finanzsystem, die Aktienmärkte, die Anleihemärkte und Immobilen. Im Prinzip sind jetzt zwei Optionen für das Ende dieser Ära zu betrachten.
Das Endergebnis ist immer dasselbe, obgleich ein explosives Finale rabiater wäre und ein schnelleres Massaker zur Folge hätte als eine Implosion.
Wer die Zukunft verstehen will, sollte sein Leben nicht mit der Erstellung und ständigen Kontrolle von Excel-Tabellen verbringen, welche mit enormen Mengen Wirtschaftsdaten gefüllt sind. Das menschliche Kollektivverhalten ist extrem vorhersagbar. Allerdings nicht mithilfe von Tabellenanalyse, sondern durch Beschäftigung mit Geschichte.
Geschichte ist der bessere Prognostiker als Ökonomen
Nichts ist neu auf der Welt, alles hat es schon gegeben. Warum wird also überall soviel Zeit und Geld für die Erstellung von Wirtschaftsprognosen verschwendet, die nicht besser sind als beiläufige Versuche einiger Schimpansen?
Stattdessen sollten ein paar Querdenker mit Geschichtsbüchern ausgestattet werden, um den Aufstieg und Fall von Imperien aus historischer Perspektive zu studieren. Sie werden dabei mehr über langfristige Wirtschaftsprognostik lernen als aus elektronischen Tabellen.
Obwohl sich die US-Wirtschaft und der Dollar seit 50 Jahren auf dem Rückzug befinden, wird man scheinbar nicht müde, immer noch von einer anstehenden V-förmigen Erholung zu erzählen.
Auf welchem Planeten leben Menschen eigentlich, die glauben, dass eine Welt, die kurz vor ihrem ökonomischen und sozialen Zusammenbruch steht, ganz plötzlich eine wundersame Erholung erleben wird?
Das ist eben das Problem mit einem vollkommen künstlichen Scheinsystem, das abhängig ist von permanenter Stimulierung (obgleich diese Stimuli wertlos sind): Die meisten Menschen werden getäuscht und halten es für real.
Alle Imperien enden mit Währungseinbrüchen und explodierenden Schulden
Wir befinden uns jetzt in der finalen Phase des Endspiels. Das Ende vom Ende könnte ein langgezogenes sein oder extrem schnell kommen. Die meisten Abwärtsphasen großer Zyklen sind ausgedehnt, und die aktuelle besteht nun schon seit einem halben Jahrhundert. Über diesen Zeitraum hinweg ist der Dollar um 50% gegenüber der DM/ Euro gefallen und um 78% gegenüber dem Schweizer Franken. Zudem ist die US-Verschuldung seit 1971 um das 65-fache gestiegen - von 400 Mrd. $ auf 26 Bill. $. Eine einbrechende Währung und rapide Verschuldung - so endeten alle Imperien.
Aber das Ende vom Ende wurde auch hinausgezögert; es hatte schon 2006 mit der Großen Finanzkrise begonnen. Das Finanzsystem befand sich im Jahr 2008 kurz vor dem Zusammenbruch, wurde aber, wie durch ein Wunder, gerettet - mit Geldschöpfung und Garantien im Umfang von zweistelligen Billionen $-Beträgen.
Seither halten die Zentralbanken die Party vehement am Laufen, indem sie wertloses Papiergeld herstellen. Schon 2008 hätte die Party eigentlich zu Ende sein müssen, aber die Teilnehmer tanzen weiter auf dem Grab eines Systems, das jetzt ableben wird.
Das Ausmaß der kommenden Auflösungsprozesse innerhalb der Weltwirtschaft wird sich erst durch zukünftige Historiker mit Sicherheit feststellen lassen. Klar ist zumindest, dass wir dem Ende eines großen Zyklus entgegenblicken. Was wir demnächst erleben werden, ist nicht der Niedergang nur einer Nation, sondern der Niedergang der meisten Nationen der Welt - entwickelte wie Entwicklungsländer. Schulden sind ein globales Problem, von dem buchstäblich jedes Land betroffen ist. Zerfällt das Finanzsystems, zerfällt auch der Welthandel.
Was passiert als Nächstes?
Es gibt nur zwei mögliche Enden für Vermögensblasen: Entweder IMPLODIEREN sie, oder sie EXPLODIEREN.
Die Hauptblase, um die es hier geht, umfasst das Finanzsystem, die Aktienmärkte, die Anleihemärkte und Immobilen. Im Prinzip sind jetzt zwei Optionen für das Ende dieser Ära zu betrachten.
Das Endergebnis ist immer dasselbe, obgleich ein explosives Finale rabiater wäre und ein schnelleres Massaker zur Folge hätte als eine Implosion.