Migration: Reden ist Silber, Schweigen ist Blech
02.08.2020 | Manfred Gburek
In gut einem Jahr ist Bundestagswahl. Grund genug, sich schon jetzt mit einem dann wohl entscheidenden Wahlthema zu beschäftigen: Migration. Weil es von allzu vielen feigen Politikern offensichtlich zum Tabu erklärt wird, sei es an den Anfang gestellt, bevor ich mich auch noch den Aktien und dem Gold widme. Und weil es in deutschen Medien unterrepräsentiert ist, zitiere ich vorab Eric Gujer, Chefredakteur der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). So weit ist es also gekommen: Ein Deutsch-Schweizer Schweizer muss den Deutschen die Leviten lesen, damit sie endlich den Ernst der Lage begreifen. Hier ist der dazu passende Lesestoff, veröffentlicht am 31. Juli:
"Früher waren Stammbaum-Recherchen ein unschuldiger Zeitvertreib für Hobbyhistoriker. Seit junge Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund in Stuttgart und Frankfurt am Main Polizisten angriffen, hat sich das geändert. Seither sind Stammbaum-Recherchen ein politisches Minenfeld. Einzelne Zeitungen und Politiker warfen die übliche Empörungs-Maschinerie an, die sich erst entrüstet und sich dann mit den Fakten beschäftigt, weil der Stuttgarter Polizeipräsident angeblich die Stammbäume der Randalierer untersuchen lassen wollte. Es hiess, der Ungeist der nationalsozialistischen Abstammungslehre kehre zurück.
Einmal abgesehen davon, dass der Polizeipräsident den Begriff nie verwendet hatte, dass es sich also um eine klassische Zeitungsente handelte, muss die Frage erlaubt sein, was an Untersuchungen zur Herkunft von Straftätern so unerhört ist. Das gehört eigentlich zum Alltag der Kriminalistik."
Es kommt noch schlimmer - und wirft ein Mal mehr ein besonders schlechtes Licht auf deutsche Medien, wenn der NZZ-Chefredakteur analysiert:
"Deutschland ist ein Einwanderngsland, aber es ist weit davon entfernt, sich mit der Migration nüchtern zu beschäftigen. Die AfD skandalisiert die Schattenseiten der Einwanderung, manche - besonders öffentlichrechtliche - Medien verschweigen sie systematisch. Beides ist Agitation. Diese Woche verurteilte das Landgericht Stuttgart einen Jordanier zu 14 Jahren Haft, weil er auf offener Strasse einen Familienvater mit einem Samurai-Schwert förmlich hingerichtet hatte. Der ARD-“Tagesschau“ und dem Deutschlandfunk war der Mord keine Meldung wert."
Man gewinnt fast den Eindruck, die Covid19-Pandemie komme vielen Politikern und Medienleuten höchst gelegen, um von dem offensichtlich zum Tabu erhobenen Thema Migration abzulenken. Doch bis zur Bundestagswahl wird das nicht gelingen. Folglich sollten die wichtigsten Entscheider den folgenden Satz von Eric Gujer besonders ernst nehmen: "Wenn sich die Deutschen fragen, wie sich Auswüchse der Zuwanderung stoppen lassen, ist das nicht Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus, sondern der natürliche Reflex einer Gesellschaft, die ihre rechtsstaatlichen Prinzipien verteidigt."
Dazu passt der folgende Kommentar eines NZZ-Lesers: "Nur Deutschland hat bis heute nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Asyl und Einwanderung ist. Und dass an jeden, der hier leben will, Mindestanforderungen an Zivilität und Gesetzestreue gestellt werden müssen. Reden ist Silber, Schweigen ist Blech."
Spätestens im nächsten Jahr - vorausgesetzt, die Covid19-Pandemie eskaliert nicht und verleiht im Gegenzug dem Thema Migration mehr Aufmerksamkeit - wird die Bundesregierung kaum noch umhin kommen, diesbezüglich eine durchgreifende Regelung zur Priorität Nummer eins zu erheben. Dabei dürfte allerdings die Brüsseler Bürokratie eher hinderlich als nützlich sein, weil dann zügige Reformen statt bürokratischer Fehlentscheidungen vonnöten sein werden. Und ein Mal mehr droht es dann zum Gerangel um Kompetenzen zwischen dem Bund und den Bundesländern zu kommen.
Das Ganze wird wahrscheinlich überschattet von einer äußerst fragilen Entwicklung der Wirtschaft. Dafür gibt es bereits jetzt untrügliche Indikatoren. Greifen wir einen heraus, der besonders zuverlässig ist: die Überschussreserven. Das ist Geld, das Geschäftsbanken bei ihrer Zentralbank halten. Wie aus einer aktuellen Studie der Fondsgesellschaft DWS hervorgeht, "werden die Banken Europas so schnell keine Liquiditätsengpässe erleiden. Negativ gesehen horten sie das Geld, da sie der konjunkturellen Erholung nicht so ganz trauen und weil die Nachfrage kreditwürdiger Kreditnehmer fehlt."
Was dahintersteckt, wird salopp auch schon mal so interpretiert: Zombies (Untote) - gemeint sind nicht kreditwürdige Unternehmen - können sich kein Geld mehr leihen, weil es von Banken festgehalten wird. Deren restriktives Verhalten ist nur allzu verständlich, denn die Wirtschaftsleistung in der Eurozone brach zuletzt laut Eurostat per Ende Juni auf Jahresbasis um 15 Prozent ein. So etwas hatte es noch nie gegeben, selbst nicht im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/09. Also halten sich die Banken mit der Vergabe von Krediten äußerst bedeckt - was wiederum auf die Wirtschaftsleistung drückt.
Und nun? Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man das Geschehen betrachtet, gibt es neben den gerade beschriebenen weniger erfreulichen Perspektiven auch solche, die hoffen lassen - und zwar aus Anlegersicht. Dazu hat sich der DWS-Anlagestratege Klaus Kaldemorgen Gedanken gemacht, die in einen auf diese Weise bislang nur selten angestellten Vergleich von zehnjährigen US-Staatsanleihen mit globalen Aktien münden. Hier ist sein Fazit:
"Bei einer Rendite von aktuell etwa 0,6 Prozent beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eines solchen Schuldtitels 165. Anfang des Jahres lag das KGV angesichts einer Rendite von knapp zwei Prozent noch bei 50. Zum Vergleich: Das KGV des globalen Aktienindex MSCI All Country World beträgt derzeit knapp 22, zu Jahresbeginn war es nur geringfügig niedriger und lag bei 20. Vor diesem Hintergrund gibt es also durchaus noch Luft bei der Bewertung von Aktien, selbst wenn man dieser Anlageklasse ein deutlich höheres Risiko zubilligt."
Ein solches Rechenexempel spricht, oberflächlich betrachtet, für Aktien. Nur wissen wir, dass es bei dieser Anlageklasse - besonders aus Sicht privater Anleger - auf die richtige Aktienauswahl und auf das Timing ankommt. Beides gilt es gerade jetzt zu beachten, weil die Zeit der Zickzack-Kurse angebrochen ist.
Das gilt aktuell übrigens auch für Gold, erst recht für Silber und noch mehr für Minenaktien. Aber keine Sorge, der Aufwärtstrend wird in allen drei Fällen bis auf Weiteres intakt bleiben, nur eben unter Schwankungen. Anleger haben also keinen Grund, nervös zu werden. Der nächste größere Preisschub für Edelmetalle ist dann zu erwarten, wenn die amerikanische Inflationsrate anzieht. Damit ist in den kommenden Monaten zu rechnen.
© Manfred Gburek
www.gburek.eu
Manfred Gburek ist neben seiner Funktion als Kolumnist privater Investor und Buchautor.
Neu bei www.gburek.eu Grundsätzliches zu Aktien und Gold
"Früher waren Stammbaum-Recherchen ein unschuldiger Zeitvertreib für Hobbyhistoriker. Seit junge Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund in Stuttgart und Frankfurt am Main Polizisten angriffen, hat sich das geändert. Seither sind Stammbaum-Recherchen ein politisches Minenfeld. Einzelne Zeitungen und Politiker warfen die übliche Empörungs-Maschinerie an, die sich erst entrüstet und sich dann mit den Fakten beschäftigt, weil der Stuttgarter Polizeipräsident angeblich die Stammbäume der Randalierer untersuchen lassen wollte. Es hiess, der Ungeist der nationalsozialistischen Abstammungslehre kehre zurück.
Einmal abgesehen davon, dass der Polizeipräsident den Begriff nie verwendet hatte, dass es sich also um eine klassische Zeitungsente handelte, muss die Frage erlaubt sein, was an Untersuchungen zur Herkunft von Straftätern so unerhört ist. Das gehört eigentlich zum Alltag der Kriminalistik."
Es kommt noch schlimmer - und wirft ein Mal mehr ein besonders schlechtes Licht auf deutsche Medien, wenn der NZZ-Chefredakteur analysiert:
"Deutschland ist ein Einwanderngsland, aber es ist weit davon entfernt, sich mit der Migration nüchtern zu beschäftigen. Die AfD skandalisiert die Schattenseiten der Einwanderung, manche - besonders öffentlichrechtliche - Medien verschweigen sie systematisch. Beides ist Agitation. Diese Woche verurteilte das Landgericht Stuttgart einen Jordanier zu 14 Jahren Haft, weil er auf offener Strasse einen Familienvater mit einem Samurai-Schwert förmlich hingerichtet hatte. Der ARD-“Tagesschau“ und dem Deutschlandfunk war der Mord keine Meldung wert."
Man gewinnt fast den Eindruck, die Covid19-Pandemie komme vielen Politikern und Medienleuten höchst gelegen, um von dem offensichtlich zum Tabu erhobenen Thema Migration abzulenken. Doch bis zur Bundestagswahl wird das nicht gelingen. Folglich sollten die wichtigsten Entscheider den folgenden Satz von Eric Gujer besonders ernst nehmen: "Wenn sich die Deutschen fragen, wie sich Auswüchse der Zuwanderung stoppen lassen, ist das nicht Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus, sondern der natürliche Reflex einer Gesellschaft, die ihre rechtsstaatlichen Prinzipien verteidigt."
Dazu passt der folgende Kommentar eines NZZ-Lesers: "Nur Deutschland hat bis heute nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Asyl und Einwanderung ist. Und dass an jeden, der hier leben will, Mindestanforderungen an Zivilität und Gesetzestreue gestellt werden müssen. Reden ist Silber, Schweigen ist Blech."
Spätestens im nächsten Jahr - vorausgesetzt, die Covid19-Pandemie eskaliert nicht und verleiht im Gegenzug dem Thema Migration mehr Aufmerksamkeit - wird die Bundesregierung kaum noch umhin kommen, diesbezüglich eine durchgreifende Regelung zur Priorität Nummer eins zu erheben. Dabei dürfte allerdings die Brüsseler Bürokratie eher hinderlich als nützlich sein, weil dann zügige Reformen statt bürokratischer Fehlentscheidungen vonnöten sein werden. Und ein Mal mehr droht es dann zum Gerangel um Kompetenzen zwischen dem Bund und den Bundesländern zu kommen.
Das Ganze wird wahrscheinlich überschattet von einer äußerst fragilen Entwicklung der Wirtschaft. Dafür gibt es bereits jetzt untrügliche Indikatoren. Greifen wir einen heraus, der besonders zuverlässig ist: die Überschussreserven. Das ist Geld, das Geschäftsbanken bei ihrer Zentralbank halten. Wie aus einer aktuellen Studie der Fondsgesellschaft DWS hervorgeht, "werden die Banken Europas so schnell keine Liquiditätsengpässe erleiden. Negativ gesehen horten sie das Geld, da sie der konjunkturellen Erholung nicht so ganz trauen und weil die Nachfrage kreditwürdiger Kreditnehmer fehlt."
Was dahintersteckt, wird salopp auch schon mal so interpretiert: Zombies (Untote) - gemeint sind nicht kreditwürdige Unternehmen - können sich kein Geld mehr leihen, weil es von Banken festgehalten wird. Deren restriktives Verhalten ist nur allzu verständlich, denn die Wirtschaftsleistung in der Eurozone brach zuletzt laut Eurostat per Ende Juni auf Jahresbasis um 15 Prozent ein. So etwas hatte es noch nie gegeben, selbst nicht im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/09. Also halten sich die Banken mit der Vergabe von Krediten äußerst bedeckt - was wiederum auf die Wirtschaftsleistung drückt.
Und nun? Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man das Geschehen betrachtet, gibt es neben den gerade beschriebenen weniger erfreulichen Perspektiven auch solche, die hoffen lassen - und zwar aus Anlegersicht. Dazu hat sich der DWS-Anlagestratege Klaus Kaldemorgen Gedanken gemacht, die in einen auf diese Weise bislang nur selten angestellten Vergleich von zehnjährigen US-Staatsanleihen mit globalen Aktien münden. Hier ist sein Fazit:
"Bei einer Rendite von aktuell etwa 0,6 Prozent beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eines solchen Schuldtitels 165. Anfang des Jahres lag das KGV angesichts einer Rendite von knapp zwei Prozent noch bei 50. Zum Vergleich: Das KGV des globalen Aktienindex MSCI All Country World beträgt derzeit knapp 22, zu Jahresbeginn war es nur geringfügig niedriger und lag bei 20. Vor diesem Hintergrund gibt es also durchaus noch Luft bei der Bewertung von Aktien, selbst wenn man dieser Anlageklasse ein deutlich höheres Risiko zubilligt."
Ein solches Rechenexempel spricht, oberflächlich betrachtet, für Aktien. Nur wissen wir, dass es bei dieser Anlageklasse - besonders aus Sicht privater Anleger - auf die richtige Aktienauswahl und auf das Timing ankommt. Beides gilt es gerade jetzt zu beachten, weil die Zeit der Zickzack-Kurse angebrochen ist.
Das gilt aktuell übrigens auch für Gold, erst recht für Silber und noch mehr für Minenaktien. Aber keine Sorge, der Aufwärtstrend wird in allen drei Fällen bis auf Weiteres intakt bleiben, nur eben unter Schwankungen. Anleger haben also keinen Grund, nervös zu werden. Der nächste größere Preisschub für Edelmetalle ist dann zu erwarten, wenn die amerikanische Inflationsrate anzieht. Damit ist in den kommenden Monaten zu rechnen.
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Manfred Gburek ist neben seiner Funktion als Kolumnist privater Investor und Buchautor.
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