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Wie die Fed den Goldpreis von 1982 bis 1995 kontrollierte

01.01.2020  |  Jan Nieuwenhuijs
Eine akademische Studie, die im Jahr 1996 publiziert wurde, zeigt Beweise dafür, dass die Federal Reserve den Goldpreis über die beobachtete Zeitspanne beeinflusste. Die Fed verwendete eines ihrer primären Zinswerkzeuge, den US-Leitzins, um sowohl Goldpreis als auch Verbraucherpreisinflation zu stabilisieren.

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Diejenigen, die denken, dass Gold in den vergangenen Jahrzehnten keine wichtige Rolle in Volkswirtschaften gespielt hat, sollten ihre Annahme noch einmal überdenken. Bis zu diesem Tag war Gold in der internationalen Wirtschaft ausschlaggebend - auch wenn seit 1971 verschiedene Phasen identifiziert werden können. Im heutigen Artikel werden wir einen Fokus auf die Zeitspanne von 1982 bis 1995 bezüglich US-Geldpolitik und Goldpreis legen.


Der Goldpreis und die Inflationserwartungen

Anfang der frühen 1990er Jahre beobachtete die Federal Reserve anscheinend den Goldpreis, um ein Gefühl für die Inflationserwartungen zu bekommen. Am 22. Februar 1994 sagte der Vorsitzende der Fed, Alan Greenspan vor dem Kongress aus. Er begann mit der Erklärung, dass eine niedrige Verbraucherpreisinflation wichtig für langfristiges Wachstum und niedrige Arbeitslosenzahlen sei. Von Greenspan:

"Niedrigere Inflation und Inflationserwartungen mindern die Unsicherheit bei der wirtschaftlichen Planung und Risikoaufpreise für Kapitalinvestitionen. Daraus ergibt sich, dass Preisstabilität - wobei Inflationserwartungen essentiell vernachlässigbar sind - ein langfristiges Ziel der makroökonomischen Strategie ist."

Das Ziel der Fed war es, Inflation zu bezwingen und somit auch Inflationserwartungen, weil letzteres zu Inflation führt. Wenn die Leute erwarten, dass die Inflation steigt, wird es eine Flucht zur Fiatwährung geben, die zu einer höheren Inflation führt. Greenspan fuhr fort, dass Inflationsdaten - wie der Consumer Price Index (CPI) - nur mit deutlicher Verzögerung bekannt werden würden. Und zusätzliche Verzögerung kommt hinzu, wenn Geldpolitik die Inflation beeinflussen soll.

Der volle Zyklus, um die Inflation zu bändigen, könnte ein Jahr oder länger dauern. Idealerweise hatte die Fed einen Echtzeit-Indikator der Inflationserwartungen. In seiner Aussage meinte Greenspan, dass Gold "besonders sensibel für Inflationssorgen" sei, was - neben anderen Indikatoren - "wichtige Hinweise über sich verändernde Erwartungen geben kann." Greenspans Analyse basierte wahrscheinlich auf den Daten, die unten dargestellt sind. Wir können sehen, dass 1968, 1970, 1976, 1982 und 1985 ein Goldpreisanstieg vor einer Zunahme der Inflation erfolgte. Demnach konnten die Goldpreisentwicklungen als ein Indikator für Inflationserwartungen verwendet werden (und können das noch immer).

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Greenspan erklärte, dass die Fed in den 1970er Jahren nicht in der Lage war, zeitgerecht auf die Inflation zu reagieren. Während seiner Amtszeit, so meinte er, die im Jahr 1987 begann, veranlasste eine Informationsbasis, die Gold enthielt, die Fed dazu, den Leitzins anzupassen, um angemessen auf Inflationserwartungen zu reagieren. Auf frühe Inflationssorgen zu reagieren, war für das Abzielen auf die Inflation an sich effektiv. Auf eine Frage des Kongressabgeordneten LaFalce entgegnete Greenspan:

"Ich denke, dass der Goldpreis eine grundlegende Sicht des Bedürfnisses widerspiegelt, echte und harte Vermögenswerte versus Währungen zu halten. [Gold] ist eine Wertanlage, die recht konsistente Informationen über Inflationserwartungen geliefert hat und über die Jahre ein angemessen guter Indikator dafür war, wie sich die Inflationserwartungen entwickeln. Dies tut es besser als Rohstoffpreise oder andere Dinge."



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