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US-Dollar, Euro und Co: Es gibt kein Zurück mehr

25.09.2020  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Für die Politik der überbordenden Geldmengenvermehrung und der extrem niedrigen Zinsen ist kein Ende abzusehen. Das Halten von Gold und Silber ist eine Möglichkeit, um sich vor den Folgen zu schützen.

"Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät leicht in den Verdacht, dass er für Geld alles zu tun bereit ist." - Benjamin Franklin


Wer A sagt, …

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Die nachstehende Abb. 1 gehört dazu. Sie zeigt die Bilanzsumme der US-Zentralbank (Fed) und den amerikanischen Aktienmarktindex S&P 500 für die Zeit von Januar 2007 bis September 2020. Zwei Dinge stechen hervor.

Erstens: Beide Linien sind positiv korreliert, und sie steigen im Zeitablauf an.

Zweitens: Aktienkursrückschläge (als Ausdruck von Finanz- und Wirtschaftskrisen) wurden begleitet von einem besonders starken Ausweiten der Zentralbankbilanz. Die Erklärung für diese beiden Befunde liegt auf der Hand: Die Fed inflationiert die Güterpreise einschließlich der Aktienkurse, und in Krisen pumpt sie noch mehr Geld in das System, inflationiert noch stärker.

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Quelle: Refinitiv; Graphik Degussa.


Die Fed-Bilanzsumme ist ein Indikator für die Geldmengenausweitung in der US-Wirtschaft. Kauft die Fed Schuldpapiere, gibt sie im Gegenzug dafür neue US-Dollar in Umlauf. Das ist quasi ein „Dauervorgang“, und er erklärt, warum die Fed-Bilanz im Zeitablauf anschwillt. In Krisenzeiten gewinnt das Aufkaufen von Schuldpapieren an Fahrt, und dadurch wird auch die Geldmengenausweitung beschleunigt. Diese Geldpolitik - die übrigens auch in allen anderen Währungsräumen verfolgt wird - hat eine "tiefere Ursache", und die findet man in der Funktionsweise des ungedeckten Papiergeldsystems beziehungsweise Fiat-Geldsystems.


… muss auch B sagen

Das Fiat-Geld wird per Kreditvergabe (einschließlich des Ankaufs von Schulden) "aus dem Nichts" geschaffen. Doch leider: Es sorgt für Wirtschaftsstörungen. Das haben die Ökonomen der Österreichischen Schule der Nationalökonomik eingehend analysiert. Wir wollen ihre Erklärung aus Platzgründen hier nicht darstellen. Vielmehr soll an dieser Stelle nur auf einen wichtigen Aspekt hingewiesen werden - und zwar auf die "Überschuldungsfalle", in die das Fiat-Geld die Volkswirtschaften führt. Um das zu zeigen, sind in Abb. 2 die US-Staatsschuldenquote und der US-Leitzins gemeinsam abgebildet.

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Quelle: Refinitiv; Graphik Degussa.



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