TagesInfo Rohstoffe: Kupfer = Nickel déja vu?
05.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Preise für Rohöl der Sorten WTI und Brent tendierten gestern schwächer und schlossen bei 71,3 USD bzw. 73,0 USD pro Barrel. Auf Grund des Feiertages in den USA werden die US-Lagerbestandsdaten erst heute Donnerstag veröffentlicht. Der Konsens rechnet mit einem Rückgang der Rohölbestände um 200 Tsd. Barrel und einem Anstieg bei Benzin und Destillaten von jeweils 500 Tsd. Barrel. Angesichts der niedrigen Kapazitätsauslastung bei US-Raffinerien (nun wurden wegen Fehler auch die Raffinerien von Valero und Flint Hills, die für die Verarbeitung von 640 Tsd. Barrel täglich verantwortlich sind, geschlossen) glauben wir, dass die Benzinlager durchaus negativ überraschen dürften. Dies sollte nicht nur den Benzinpreis, sondern auch den Ölpreis aus psychologischen Gründen unterstützen. Amerikanisches Erdgas der Sorte Henry Hub erreichte nach einem Abschlag von 2,8 USc ein 6-Monats-Tief.
Edelmetalle
Beim Gold sah man gestern wegen des Feiertages in den USA wenig Bewegung, es konnte sich aber weiter über der Marke von 650 USD behaupten. Die Marktteilnehmer warten die weitere Entwicklung beim US-Dollar ab, der sich ebenfalls verhalten zeigte. Silber notierte den Tag über in einer knappen Range von 12,55 zu 12,65 USD und konnte ebenfalls keine klare Tendenz aufweisen. Platin notiert ebenso wie Palladium innerhalb einer seit Wochen bestehenden Tradingrange und konnte 5 USD auf 1288 USD/Unze bzw. 1 USD auf 366 USD zulegen.
Industriemetalle
Die Industriemetalle präsentierten sich überwiegend positiv. Bis auf Nickel und Blei wurden die Notierungen von fallenden Lagerbeständen unterstützt. Blei setze dennoch seine Rallye fort und markierte den dritten Tag in Folge neue Rekordstände. Grund dafür waren die Ängste vor einem Produktionsrückgang beim größten Bleiproduzenten der Welt, China. Blei stieg seit Jahresbeginn bereits um 72% und ist damit der Top-Performer an der LME. Nickel konnte in den vergangenen Tagen bei 35.000 USD eine Unterstützung finden und seinen rapiden Fall stoppen. Eine ähnliche Konzentration wie jüngst bei Nickel hat man derzeit am Kupfermarkt, wobei ein Marktteilnehmer über 89% aller Kupfer-Lagerbestände, die von der LME registriert werden, verfügt. Die Leihgebühren für Kupfer haben mit 20 USD pro Tag den höchsten Stand seit 6. September 2005 erreicht, was auf die akute physische Knappheit hindeutet. Wir glauben, dass eine ähnliche Aktion wie vor kurzem am Nickelmarkt, als um die Verfügbarkeit zu erhöhen die LME interveniert und die Marktteilnehmer mit großen Positionen zu deren Teilverkauf bewegt hat, sich auch am Kupfermarkt wiederholen dürfte. Dies könnte zu einem rapiden Preisverfall bei Kupfer führen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Preise für Rohöl der Sorten WTI und Brent tendierten gestern schwächer und schlossen bei 71,3 USD bzw. 73,0 USD pro Barrel. Auf Grund des Feiertages in den USA werden die US-Lagerbestandsdaten erst heute Donnerstag veröffentlicht. Der Konsens rechnet mit einem Rückgang der Rohölbestände um 200 Tsd. Barrel und einem Anstieg bei Benzin und Destillaten von jeweils 500 Tsd. Barrel. Angesichts der niedrigen Kapazitätsauslastung bei US-Raffinerien (nun wurden wegen Fehler auch die Raffinerien von Valero und Flint Hills, die für die Verarbeitung von 640 Tsd. Barrel täglich verantwortlich sind, geschlossen) glauben wir, dass die Benzinlager durchaus negativ überraschen dürften. Dies sollte nicht nur den Benzinpreis, sondern auch den Ölpreis aus psychologischen Gründen unterstützen. Amerikanisches Erdgas der Sorte Henry Hub erreichte nach einem Abschlag von 2,8 USc ein 6-Monats-Tief.
Edelmetalle
Beim Gold sah man gestern wegen des Feiertages in den USA wenig Bewegung, es konnte sich aber weiter über der Marke von 650 USD behaupten. Die Marktteilnehmer warten die weitere Entwicklung beim US-Dollar ab, der sich ebenfalls verhalten zeigte. Silber notierte den Tag über in einer knappen Range von 12,55 zu 12,65 USD und konnte ebenfalls keine klare Tendenz aufweisen. Platin notiert ebenso wie Palladium innerhalb einer seit Wochen bestehenden Tradingrange und konnte 5 USD auf 1288 USD/Unze bzw. 1 USD auf 366 USD zulegen.
Industriemetalle
Die Industriemetalle präsentierten sich überwiegend positiv. Bis auf Nickel und Blei wurden die Notierungen von fallenden Lagerbeständen unterstützt. Blei setze dennoch seine Rallye fort und markierte den dritten Tag in Folge neue Rekordstände. Grund dafür waren die Ängste vor einem Produktionsrückgang beim größten Bleiproduzenten der Welt, China. Blei stieg seit Jahresbeginn bereits um 72% und ist damit der Top-Performer an der LME. Nickel konnte in den vergangenen Tagen bei 35.000 USD eine Unterstützung finden und seinen rapiden Fall stoppen. Eine ähnliche Konzentration wie jüngst bei Nickel hat man derzeit am Kupfermarkt, wobei ein Marktteilnehmer über 89% aller Kupfer-Lagerbestände, die von der LME registriert werden, verfügt. Die Leihgebühren für Kupfer haben mit 20 USD pro Tag den höchsten Stand seit 6. September 2005 erreicht, was auf die akute physische Knappheit hindeutet. Wir glauben, dass eine ähnliche Aktion wie vor kurzem am Nickelmarkt, als um die Verfügbarkeit zu erhöhen die LME interveniert und die Marktteilnehmer mit großen Positionen zu deren Teilverkauf bewegt hat, sich auch am Kupfermarkt wiederholen dürfte. Dies könnte zu einem rapiden Preisverfall bei Kupfer führen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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