TagesInfo Rohstoffe - Brentöl ist knapp!
06.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die US-Lagerbestandsdaten für Rohöl und Benzin fielen deutlich höher aus als der Marktkonsens. Entgegen des erwarteten Rückganges von -200 Tsd. Barrel, erhöhen sich die Lagerbestände für Rohöl um 3,2 Mio. Barrel. Beim Benzin fiel der Anstieg mit 1,9 Mio. fast vier Mal so hoch aus wie erwartet, bei den Destillaten wurden +1,2 Mio. Barrel gegenüber erwarteten +500 Tsd. gemeldet. Die amerikanische Ölsorte WTI musste daraufhin die erreichten Tagesgewinne wieder komplett abgeben. Gleichzeitig stieg aber der Preis für Brentöl auf ein 10-Monats-Hoch bei knapp 76 USD/Barrel (Spot). Die Gründe für diese hohe Diskrepanz sind aus unserer Sicht die weiterhin unterdurchschnittliche Auslastung der US-Raffinerien und folglich eine niedrigere Nachfrage nach Rohöl zur Verar-beitung, die erneute Zuspitzung der Lage in Nigeria und die technische Stärke der Brent-Preise, die durchaus auf das alte Hoch vom Sommer 2006 bei knapp 79 USD führen könnte. Insgesamt ist bei der Terminkurve von Brentöl aktuell eine dramatische Verflachung festzustellen, was wir als Zeichen einer akuten Knappheit deuten.
Edelmetalle
Nach einem ruhigen europäischen Handel gab der Goldpreis nach der Eröffnung des US-Handels zwischenzeitlich rund 10 USD ab und schloss an dex COMEX bei rund 650 USD. Wir führen dies vor allem auf die Bewegungen des US-Dollars zurück, der gegenüber dem Euro gestern etwas an Stärke gewonnen hat. Aus unserer Sicht sind die kurz- bis mittelfristigen Perspektiven bei Gold aktuell etwas eingetrübt und wir glauben, dass sich der Goldpreis weiterhin im seit Ende März bestehenden Abwärtskanal bewegen wird. Eine eigene Dynamik scheint derzeit der Platinpreis zu entwickeln. Bereits 70 Mio. USD sind in die Platin-ETFs investiert und die Nachfrage sollte aus unserer Sicht weiterhin robust bleiben.
Industriemetalle
Blei gönnte sich nach der Rekordjagd der vergangenen Tagen eine Verschnaufpause und beendete den Tag an der LME mit -41 USD bei 2.845 USD/Tonne. Kupfer stieg den sechsten Handelstag in Folge und markierte ein neues 7-Wochen-Hoch. Grund dafür waren Spekulationen über die möglichen Angebotsstörungen durch Minenstreiks in Mexiko und Chile sowie der erneute Rückgang der Lagerbestände an der LME um 2,2% auf ein 10-Monats-Tief. Wir sind mittelfristig zum Kupferpreis negativ gestimmt. Einerseits fielen die chinesichen Netto-Importe im Mai erneut zurück. Außerdem warnt die International Copper Study Group vor einem Überschuss von 280 Tsd. Tonnen in diesem sowie 520 Tsd. Tonnen im nächsten Jahr am Kupfermarkt. Kurzfristig bleibt der Preis jedoch durch das günstige technische Bild und die Meldungen über Streiks unterstützt.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die US-Lagerbestandsdaten für Rohöl und Benzin fielen deutlich höher aus als der Marktkonsens. Entgegen des erwarteten Rückganges von -200 Tsd. Barrel, erhöhen sich die Lagerbestände für Rohöl um 3,2 Mio. Barrel. Beim Benzin fiel der Anstieg mit 1,9 Mio. fast vier Mal so hoch aus wie erwartet, bei den Destillaten wurden +1,2 Mio. Barrel gegenüber erwarteten +500 Tsd. gemeldet. Die amerikanische Ölsorte WTI musste daraufhin die erreichten Tagesgewinne wieder komplett abgeben. Gleichzeitig stieg aber der Preis für Brentöl auf ein 10-Monats-Hoch bei knapp 76 USD/Barrel (Spot). Die Gründe für diese hohe Diskrepanz sind aus unserer Sicht die weiterhin unterdurchschnittliche Auslastung der US-Raffinerien und folglich eine niedrigere Nachfrage nach Rohöl zur Verar-beitung, die erneute Zuspitzung der Lage in Nigeria und die technische Stärke der Brent-Preise, die durchaus auf das alte Hoch vom Sommer 2006 bei knapp 79 USD führen könnte. Insgesamt ist bei der Terminkurve von Brentöl aktuell eine dramatische Verflachung festzustellen, was wir als Zeichen einer akuten Knappheit deuten.
Edelmetalle
Nach einem ruhigen europäischen Handel gab der Goldpreis nach der Eröffnung des US-Handels zwischenzeitlich rund 10 USD ab und schloss an dex COMEX bei rund 650 USD. Wir führen dies vor allem auf die Bewegungen des US-Dollars zurück, der gegenüber dem Euro gestern etwas an Stärke gewonnen hat. Aus unserer Sicht sind die kurz- bis mittelfristigen Perspektiven bei Gold aktuell etwas eingetrübt und wir glauben, dass sich der Goldpreis weiterhin im seit Ende März bestehenden Abwärtskanal bewegen wird. Eine eigene Dynamik scheint derzeit der Platinpreis zu entwickeln. Bereits 70 Mio. USD sind in die Platin-ETFs investiert und die Nachfrage sollte aus unserer Sicht weiterhin robust bleiben.
Industriemetalle
Blei gönnte sich nach der Rekordjagd der vergangenen Tagen eine Verschnaufpause und beendete den Tag an der LME mit -41 USD bei 2.845 USD/Tonne. Kupfer stieg den sechsten Handelstag in Folge und markierte ein neues 7-Wochen-Hoch. Grund dafür waren Spekulationen über die möglichen Angebotsstörungen durch Minenstreiks in Mexiko und Chile sowie der erneute Rückgang der Lagerbestände an der LME um 2,2% auf ein 10-Monats-Tief. Wir sind mittelfristig zum Kupferpreis negativ gestimmt. Einerseits fielen die chinesichen Netto-Importe im Mai erneut zurück. Außerdem warnt die International Copper Study Group vor einem Überschuss von 280 Tsd. Tonnen in diesem sowie 520 Tsd. Tonnen im nächsten Jahr am Kupfermarkt. Kurzfristig bleibt der Preis jedoch durch das günstige technische Bild und die Meldungen über Streiks unterstützt.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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